2022 – Gartentipp 30 – Zwetschge und Co.

25. Jul 2022

Die blaue Zeit beginnt! Die Früchte frühreifender Zwetschgen-Sorten können Sie schon im Sommer genießen und den Gaumen mit angenehmer Süße verwöhnen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen das wertvolle Obst vor, dessen Ernte mit geschickter Sortenwahl bis in den Herbst hinein andauert.

Je nach Sorte eignen sich Zwetschgen und Co. für verschiedene Verwertungsarten. Neben leckeren, saftigen Kuchen ist am besten aber der Frischverzehr! Im Spätsommer und Frühherbst ist die Zeit des blauen Genusses.

Pflaume und Zwetsch(g)e

Die gemeinsame Art „Pflaume“ (Prunus domestica) unterteilt sich in unterschiedliche Unterarten: Pflaume, Zwetschge, Mirabelle und Reneklode (oft werden Pflaume und Zwetschge als Synonym verwendet.). Vor allem in Franken hat die Zwetschge nicht nur in den Erwerbsbetrieben eine lange Anbautradition. Auf Streuobstwiesen und in Gärten findet man malerische Großbäume und kleine Baumformen mit schmackhaften Sorten.

Die Zwetschge, je nach Region auch Zwetsche, Zwetschke oder Quetsche genannt, zeichnet sich durch eine ovale bis längliche, festfleischige Frucht aus. Die blauen bis blauvioletten, manchmal auch gelben Früchte lösen sich meist gut vom Stein. Dieser ist flach abgeplattet. Je nach Sorte besitzen sie ein festes, gelbes, süßes, aber auch säurehaltiges, aromatisches Fruchtfleisch. Gerne verzehrt man die Früchte roh, aber verwendet sie auch zur Verarbeitung zu Kuchen, Fruchtaufstrich und Kompott. Größere Erntemengen können Sie versaften oder zu Schnaps brennen lassen.

Zwetschgenbäume sind recht genügsam. Nicht zu trockene, humusreiche sowie warme und windgeschützte Standorte sagen ihnen am besten zu. Kalkhaltige Böden werden toleriert. Um lange Zeit die leckeren Früchte ernten zu können, hat es sich bei ausreichendem Platzangebot bewährt mehrere Sorten zu pflanzen. Während beispielsweise ‘Katinka‘ schon im Juli reift muss man für die Ernte der ‘Hauszwetschge‘ meist bis September warten. Weitere empfehlenswerte Zwetschgensorten finden Sie in der Sortenliste der Bayerischen Gartenakademie. https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/090033/index.php

Was ist dann der Unterschied zur Pflaume? Der Stein der Pflaume ist rundlicher, wie auch die gesamte Frucht selbst. Das Fruchtfleisch ist weicher, wodurch sich die Pflaume nur kurz lagern lässt. Oft enthalten die Früchte sehr viel Saft, so dass die Verwendung für Kuchen nicht optimal ist. Den blauen bis violettfarbenen Pflaumen von der runden Form ähnlich sind grünliche Renekloden, die schlecht vom Stein lösen, sowie die kirschgroßen, gelben und zuckersüßen Mirabellen. Sonnenseits bilden die aromatischen Früchtchen rote Bäckchen. Übrigens sind auch die Früchte der Blutpflaume sowie verschiedene Wildpflaumen genießbar. Durch ihren höheren Säuregehalt passen sie gut zu den süßen Verwandten.

Zwetschgen und Co. gut für die Biodiversität

Zahlreiche Insekten nutzen das vielfältige Nahrungsangebot dieser reich und schon früh blühenden Pflaumenarten. Ihre Blüten besitzen viel Pollen und Nektar und sind deshalb während der Blütezeit nicht nur für die Honigbiene interessant. Große Baumexemplare bieten Brutplätze für zahlreiche Vogelarten. Abgefallene Früchte dienen als leckere Mahlzeiten für unterschiedliche Tiere.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung