2022 – Gartentipp 6 – Kontrolle in Lager und Winterquartier

7. Feb 2022

Letztes Obst und Gemüse liegt noch im Winterlager, frostempfindliche Kübelpflanzen stehen auf den Überwinterungsplätzen. Kontrolle, Aussortieren und Pflege sind jetzt wichtig, empfehlen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Nutzen Sie die Zeit und prüfen Sie die Lagerbestände und die Kübelpflanzen, bevor die Arbeiten im Garten wieder zunehmen.

 

Gesundheitskontrollen

Egal ob die Lagerung in feuchtem Sand, in einem Gewölbekeller oder in großen Kunststofftüten auf dem Balkon erfolgt, kontrollieren Sie regelmäßig gelagertes Gemüse (Möhren, Rote Rübe etc.) und Obst, meist Äpfel. Durch tiefe Temperaturen (ohne Frost) und eine Luftfeuchte um 90 Prozent ist die Verlustrate von Geschmacksstoffen, Vitaminen und anderen Faktoren am niedrigsten. Doch auch Krankheitserreger können sich ausbreiten. Zunächst an kleinen Verletzungen der Haut oder Schale beginnend überziehen Fäulnis- und Schimmelpilze bald den ganzen Fruchtkörper. Sortieren Sie die befallenen Lagerprodukte großzügig aus. Schnell greifen die Erreger sonst auf benachbarte Ware über. Am besten ist es, wenn Sie ihre Vorräte schnell verbrauchen.

Die Witterung im Sommer hat erheblichen Einfluss auf die Lagerfähigkeit. So treten beim Apfel heuer verstärkt Kernhausfäule, Schalen- und Fruchtbräune sowie verschiedene Fruchtfäulen auf. Auch beim Gemüse entstehen typische Lagerkrankheiten durch Pilze und Bakterien. Bei Möhren sind dies beispielsweise Graufäule Botrytis cinerea, Fäulepilz Chalaropsis thielavioides und Sclerotinia sclerotiorum. Ist dann die Luftfeuchte zu hoch, breiten sich die Schadorganismen besonders schnell auf das gesamte Lagergut aus.

Hinweis auf Gemüseblog: https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/gemueseblog/294128/index.php

 

Kübelpflanzen kontrollieren

Das Winterquartier ist aufgrund schlechter Bedingungen für Kübelpflanzen meist ein Härtetest. Oft entwickeln sich jetzt lange dünne Triebe. Sie sind meist hellgrün gefärbt, schwach und knicken um. Möglicherweise haben sich dort auch noch Schädlinge entwickelt. Das Auftreten von Blattläusen und Schildläusen ist keine Seltenheit. Hier hilft oft der jetzt nötige Rückschnitt. Entfernen Sie vergilbte oder angeschimmelte Pflanzenteile genauso wie abgefallene Blätter Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Pflanzenhygiene. Nach dem kräftigen Rückschnitt erhalten alle Pflanzen einen möglichst hellen Platz, der dann auch etwas wärmer sein darf. Temperaturen um 15 Grad sind optimal. Gelegentliche Wassergaben sind wichtig, um die Pflanze langsam zum Wachsen anzuregen, besonders dann, wenn sich kleine grüne Blätter bilden. Schon länger nicht mehr umgetopft? Auch das ist jetzt die richtige Zeit. Verwenden Sie torfreduziertes oder torffreies Kübelpflanzensubstrat. Sobald es die Witterung ab März erlaubt, härten Sie Ihre Kübelpflanzen ab und stellen diese bei milden Temperaturen – zunächst tagsüber – ins Freie an einen nicht zu sonnigen Platz. Zum einen wachsen die nun gut belichteten Triebe kräftig heran und sie vertragen die Sonneneinstrahlung später besser.

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung