2022 – Gartentipp 19 – Auffallende Insekten im Garten

2022 – Gartentipp 19 – Auffallende Insekten im Garten

Immer wieder wenden sich interessierte und auch besorgte Freizeitgärtner an die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Was ist das für ein Tier? Schädigt es meine Pflanzen? Viele Insekten treten nur in bestimmten Zeiträumen verstärkt in Erscheinung.

Schwarze Fliegen, schillernde Käfer und große Wespen gehören zu den Tieren, die nun in den Gärten besonders auffallen. Gehen Sie aufmerksam durch Ihr grünes Paradies und entdecken Sie die vielfältige Insektenwelt.

 

Schwärme schwarzer Mücken

Pechschwarze, pelzig behaarte Mücken fliegen träge durch die Luft oder rasten an Blüten, Gehölzen oder Gebäuden. Es ist eine Haarmücke, auch als Märzfliege, Markushaarmücke oder Markusmücke bekannt, die von März bis Mai auftritt. Bei warmer Witterung treten die Tiere manchmal massenhaft auf, leben jedoch nur wenige Wochen. Die behaarten schwarzen Mücken wirken recht plump und lassen ihre Beine beim Fliegen oft hängen. Sie ernähren sich von Honigtau, Nektar und Pollen. Gleichzeitig tragen sie zur Bestäubung der Obstblüten bei und verbessern somit die Befruchtung bei vielen Fruchtgehölzen.

Die Weibchen legen bis zu hundert Eier gruppenweise in humose, leicht feuchte Böden. Die beinlosen raupenähnlichen und graubraunen Larven fressen den Sommer über verrottendes organisches Material. Nur bei Nahrungsmangel kann es eventuell vorkommen, dass die älteren Larven Wurzeln anfressen. Nach starken Regenperioden im Herbst treten die raupenähnlichen Tiere in Massen im Bereich von Steinplatten oder gelagerten Hölzern auf. Die Überwinterung erfolgt schließlich in Bodentiefen von etwa fünf bis zehn Zentimetern. Besonders groß sind die Larven der Gartenhaarmücke (etwa 16 Millimeter), weshalb sie auch auffallen.

 

Dicke Käfer in den Blüten

Große glänzende Käfer fallen besonders in den Blüten von Rosen, Apfel- und Quittenbäumen und anderen Rosengewächsen auf. Sie sitzen an warmen Tagen oft stundenlang in den Blüten und fressen Pollen oder ernähren sich von süßen Pflanzensäften. Meist ist es der Goldglänzende Rosenkäfer, dessen grün schillernder Chitinpanzer Aufmerksamkeit erregt. Er gehört wie der Maikäfer und Gartenlaubkäfer zu den Blatthornkäfern. Die Larven des Rosenkäfers (Engerlinge) findet man vor allem in Komposten, die auch mit holzigem Material gefüllt sind oder auch in Rindenmulch.

Etwas kleiner, schwarz mit kleinen weißen Flecken kommt der Trauer-Rosenkäfer daher. Auch diese Käfer ernähren sich von Pollen und verursachen ebenfalls keine Schäden.

 

Wespe, Wildbiene und Co.

Sitzt man ruhig im Garten, kann man es hören: das Abraspeln von Holz durch die große Wespenkönigin. Für den Aufbau ihres Nestes benötigt sie Cellulose. Dieses holt sie sich von abgestorbenem Holz oder auch unbehandelten Holzbrettern.

Schwarzblau und tief brummend, fliegt die Blauschwarze Holzbiene, die größte heimische Wildbienenart, durch Gärten in warmer Lage. Ihre Nachkommen entwickeln sich in kleinen Höhlen in altem und fast morschem Holz. Dies können neben abgestorbenen Baumstämmen auch Zaunpfähle, Holzbalken oder Lagerholz sein. Erkennbar sind die Brutplätze an den etwa ein Zentimeter großen Löchern. Mit den kräftigen Kauwerkzeugen produziert die Holzbiene regelrechte Späne.

Interessant ist es auch zu beobachten, ob Wildbienen die Röhren von Stängeln oder die Bohrlöcher in Hölzern verschließen. Manchmal findet man auch sehr ungewöhnliche Brutplätze. Haben Sie welche entdeckt?

Ähnlich pelzig wie eine Hummel, aber mit dem Schwirrflug einer Schwebfliege, erscheint der Wollschweber. Auffallend ist der lange Rüssel, der dem Aufsaugen von Nektar dient.

 

Entdeckungsreise durch den Garten

Welche Tiere können Sie in Ihrem Garten finden? Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise. Vielleicht sind am Teich die ersten Libellen geschlüpft und die Larvenhäute hängen am Schilf oder anderen Blättern. Raupen (Schmetterlingslarven) an Brennnesseln? Dann mähen Sie diese nicht ab. Verschiedene Marienkäfer drehen ihre Runden auf der Suche nach Nahrung. Sie kennen die Insekten nicht? Verschiedene Apps können Ihnen Hilfestellung geben.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

Vortrag „Leckeres aus der Kräuterküche“

Vortrag „Leckeres aus der Kräuterküche“

Vortrag über Wildkräuter im Jubiläumsjahr des OGV Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr des OGV Harburg war ein Vortrag über Wildkräuter und dessen Verwendung. Frau Sandra Salcher vom Museum KulturLand Maihingen kam nach Harburg mit einer Vielzahl von Informationen und umfangreichem Wissen über Wildkräuter. In vielen Gärten gibt es sie, diese unliebsamen Un- oder Beikräuter. Was kann man nun damit tun? Dieser Frage ging Frau Salcher nach. Neben historischem Wissen und Erkennung der Pflanzen ging es bis zur praktischen Verwendung im Garten, in der Küche, für die Gesundheit und auch zur Linderung von Erkrankungen. Auch als “Jungbrunnen” und für die Schönheit sind sie nützlich. Der Abend war durch einen abwechslungsreichen Vortrag und eine lebhafte Diskussion gekennzeichnet. Am Ende wurden aus den gefürchteten Unkräutern nützliche Wildkräuter. Selbst erfahrene Pflanzenkenner nahmen neue Anregungen mit nach Hause. Ein großer Dank geht an Frau Salcher.

Maibaum geschmückt

Maibaum geschmückt

 Auch die Dekoration unseres heurigen Maibaums steht unter dem Gedanken an das Jubiläum. Unser Verein entstand vor 100 Jahren, genau am 14. Mai 1922. Dazu erhielten wir von Richard Hlawon aus dem Stadtarchiv die Kopie eines Zeitungsauschnitts, der dies belegt. (Wir danken sehr herzlich dafür.) Den Gründern war damals der Obstanbau und die Bienenzucht ein besonderes Anliegen. Sie nannten ihren Verein darum Obstbau- und Bienenzuchtverein.
In Verbindung mit der jetzt neu gegründeten Gruppe der Obstbaumfreunde ist der Obstbau auch heute noch das wichtigste Anliegen des Vereins. Darum stellen wir unterm Maibaum das Entstehen einiger Bäume vom wilden Keimling über die Veredelung einer Unterlage (Leihgabe von Ralf Melber) und die wichtige Bestäubung der Blüten durch die Bienen dar. Sie können sich dies noch bis zum Ende des Monats selbst anschauen. Die Girlanden für den Maibaum wurden wieder von fleißigen Helfern bereits einige Tage vorher schon gebunden. Vielen Dank für die Unterstützung.

2022 – Gartentipp 18 – Urban Gardening: voll im Trend

2022 – Gartentipp 18 – Urban Gardening: voll im Trend

Es geht wieder los! Sowohl im Gartenbeet wie in Kisten und anderen Gefäßen wird fleißig gegartelt. Gerade in Städten sind nutzbare Gartenflächen Mangelware und die Wartelisten für (Klein-)Gärten lang. Doch auch im städtischen Bereich gibt es Möglichkeiten, sich mit selbstgezogenem Gemüse und Obst zu versorgen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps rund ums Urban Gardening.

Egal ob privat auf dem eigenen Balkon oder in einem Gemeinschaftsgarten auf einer öffentlichen städtischen Fläche, Grün ist wichtig im Grau von Steinen und Beton. Kann dann noch geerntet und genascht werden, freut es umso mehr.

 
Lust auf Gemüse in der Stadt

Vor allem junge Leute (aber nicht nur!) beschäftigen sich vermehrt mit den Themen Regionalität und Saisonalität. Und auch durch die Klimadiskussion mit mehr Grün in der Stadt bietet Urban Gardening Lösungsansätze. In Gemeinschaftsgärten rücken zudem soziale Aspekte in den Focus. In Ballungsräumen wird Gärtnern möglich und ändert damit oft die Einstellung zu den erzeugten Lebensmitteln. Gleichzeitig wird die Natur in der Stadt wieder belebt, denn auch das Urban Gardening trägt zur Biodiversität bei.

Während des ganzen Jahres können Gemüsearten und Kräuter angebaut werden, ähnlich wie in einem Gartenbeet. Selbst Obst wie Beerensträucher oder kleinbleibende Obstgehölze können einige Jahre in Gefäßen wachsen und Früchte tragen. Viele essbare Blütenpflanzen locken Nützlinge an und bieten Insekten wertvolle Nahrungsquellen. Wichtig sind hochwertige strukturstabile Substrate und eine ausreichende Wasserversorgung, um den Pflanzen gute Wachstumsbedingungen zu bieten.

 

Vielfältige Anbaumöglichkeiten und -systeme

Urban Gardening ist nicht nur etwas für „Erdverbundene“. Während Kistengarten, Hochbeet und Pflanzturm mit Substraten gefüllt sind, gibt es auch Anbausysteme, bei denen Technikfreaks nicht zu kurz kommen. Hydroponik und Aquaponik kommen ohne Erde aus. FarmBot beispielsweise automatisiert die Arbeiten im Gemüse(hoch)beet.

Der Anbau von Kräutern und Gemüse kann in horizontalen wie vertikalen Systemen erfolgen. Achten Sie jedoch auf die Endgröße der Pflanzen und deren Wachstum. Nicht alles ist problemlos möglich. Je kleiner der vorhandene Platz für die Pflanze ist, umso mehr müssen Sie auf die Bewässerung achten.

 

Informationen und Anregungen

Lust auf Gärtnern in der Stadt? Durch ein Projekt der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim finden Sie in den bayerischen Regierungsbezirken Demonstrationsgärten zu Urban Gardening. Tiefergehende Informationen erhalten Sie in Führungen und Workshops. Aber Sie können auch die öffentlich zugänglichen Gärten selbst besuchen. Entdecken Sie die verschiedenen Anbausysteme und- methoden, erleben Sie die Vielfalt der Pflanzen und genießen Sie das Grün in der Stadt. Merkblätter zu den Anbaumethoden informieren rund ums Stadtgärtnern.

Links zum UG Projekt der LWG:

https://www.lwg.bayern.de/landespflege/urbanes_gruen/229859/index.php

https://www.lwg.bayern.de/urban-gardening/index.php

 

(Bilder:  Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung