2023 – Gartentipp 31 – Die Schwebfliege – wenig bekannter Nützling

2023 – Gartentipp 31 – Die Schwebfliege – wenig bekannter Nützling

In einem vielfältigen Garten summt und brummt es um diese Jahreszeit. Verschiedenste Insekten tummeln sich auf den Blüten und schwirren durch die Luft. Dabei fallen Tiere auf, die eine wespenähnliche Zeichnung besitzen, aber beim Fliegen fast in der Luft stehen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die Schwebfliege als wichtigen Nützling im Garten vor.

Gab es im Frühjahr eine hohe Blattlauspopulation an vielen Pflanzen, so treten nachfolgend viele Nützlinge auf. Neben Ohrwurm und Marienkäfer gehört auch die Schwebfliege dazu.

 

Flugkünstler im Wespenkostüm

Schwarz-gelb gestreifte Fluginsekten werden häufig für Wespen und Bienen gehalten. Doch das ist nur ein geschicktes Täuschungsmanöver zur Abschreckung vor Fressfeinden. Die Wespenzeichnung der erwachsenen Schwebfliegen dient zur Warnung und zum Schutz. Denn gefährlich ist das Insekt keineswegs. Nicht mal stechen kann das Tier, denn es besitzt weder Stachel noch Stechrüssel. Wie bei anderen Fliegen auch, sind die Mundwerkzeuge wie kleine Tupfer, mit denen Nektar und Blütenpollen aufgenommen wird. Charakteristisch ist der Flugstil der Schwebfliegen. Durch den schnellen Flügelschlag (bis zu 300 Flügelschläge je Sekunde) scheint es, als ob die Tiere an einer Stelle schweben, um im nächsten Moment plötzlich den Standort zu wechseln, ähnlich einem Kolibri. Was unterscheidet die Schwebfliege noch von der Wespe? Sie besitzt keine Wespentaille und kein zweites Flügelpaar, zudem sind die Fühler der Schwebfliege sehr kurz.

 

Die Schwebfliege – wichtiges Insekt im Garten

Es gibt rund 450 Schwebfliegen-Arten allein in Deutschland: dünne, dicke, große und kleine, manche mehr schwarz, andere mehr gelb oder orange und einige sind dicht behaart. So vielfältig sie auch sind, besteht die Nahrung der erwachsenen Tiere aus Blütenpollen und Nektar. Deshalb spielen sie bei der Blütenbestäubung eine wichtige Rolle. Im Sommer sind sie häufig auf Dolden- und Korbblütlern sowie auf Hahnenfuß- und Rosengewächsen zu finden.

Der räuberisch lebende Teil der Schwebfliegenlarven hilft im Garten gegen verschiedene Schädlinge. Die grünlich bis gelblich gefärbten, manchmal fast durchsichtig erscheinenden Larven ähneln beim ersten Blick einer kleinen Nacktschnecke. Obwohl Schwebfliegenlarven blind sind und keine Füße besitzen, können sie ganze Pflanzen nach Blattläusen, Blutläusen, Räupchen, kleinen Käferlarven und Spinnmilben absuchen. Während des Larvenstadiums verzehren sie mehrere hundert Stück. Da Schwebfliegenlarven keine Augen haben, kreisen sie mit dem Vorderteil ihres Körpers durch die Luft, um so die Beutetiere zu ertasten. Ist ein Opfer gefunden, wird es mit dem Mundhaken gepackt, hochgehoben und ausgesaugt.

Die vielgestaltigen Schwebfliegen treffen Sie oft schon von Ende März bis zum September in den Gärten an. Die Weibchen legen mehrere Hundert Eier am liebsten inmitten von jungen Läusekolonien. Dort finden die jungen Larven sofort Nahrung und können sich vollfressen. Nach etwa acht bis 15 Tagen Entwicklungszeit verpuppen sich die Larven. Diese tropfenförmigen Puppen kleben häufig an Blattunterseiten. Nach weiteren sieben bis 14 Tage schlüpfen schließlich junge Schwebfliegen, von denen die Weibchen bald wieder neue Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ablegen. Jedes Jahr entstehen, je nach Witterung, bis zu fünf Schwebfliegen-Generationen.

 

Förderung von Schwebfliegen im Garten

Integrieren Sie in Ihrem Garten Lieblingspflanzen der Schwebfliege wie Dill, Wilde Möhre, Oregano, Thymian, Astern und viele weitere. Korbblütler und Doldenblütler sind besonders beliebt, denn die Tiere können mit ihrem kurzen Rüssel den Nektar nur aus offenen und scheibenförmigen Blüten aufnehmen. Verzichten Sie auf Bekämpfungsmaßnahmen gegen Blattläuse, denn jeglicher chemische Pflanzenschutz stört nicht nur die empfindlichen Schwebfliegenlarven, sondern das ganze natürliche Gleichgewicht und weitere Nützlinge. Mechanische Maßnahmen wie z. B. das Abstreifen der Schädlinge mit dem Finger oder Rückschnitt stark befallener Pflanzenteile sind meist ausreichend.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2023 – Gartentipp 30 – Bunte Blüten im Gemüsegarten

2023 – Gartentipp 30 – Bunte Blüten im Gemüsegarten

Wer glaubt, ein Gemüsegarten sei nur grün, der irrt. Vielmehr bietet er eine Vielzahl bunter Blüten und somit auch Nahrung für viele Insekten, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Eine geschickte Kombination von Blumen und Gemüse wird zum Schlaraffenland für Mensch und Tier, denn sie vereint Optik und Nutzen.

Betrachten Sie Ihren Gemüsegarten. Zugegeben, ein reiner Ziergarten bringt mehr Farben und eine üppigere Blütenpracht. Gemüse bietet aber beides: für das Auge und für den Gaumen.

Attraktive Nachtschattengewächse

 

 

Zu den Nachtschattengewächsen gehören Tomaten und Paprika. Die Früchte weisen Farben von gelb, orange, rot und lila auf. Unauffälliger sind die Blüten von Tomaten in Gelb und von Paprika in Weiß. Ausnahme bildet die Paprika-Sorte ‘Lila Luzy F1‘. Sie trägt dunkellila farbige Einzelblüten. Zu den Nachtschattengewächsen gehören auch Kartoffeln. Sorten mit roten und blauen Knollen besitzen oft Blüten von rosa und helllila bis hin zum dunkelblau. Besonders farbintensiv sind die dunklen Blüten einzelner blauer Kartoffelsorten. Lila blühen Auberginen, gelblich die Andenbeeren.

 
Nicht nur bunte Hülsen

Die Bohnen werden reif. In den Gärten zeigen die unterschiedlichen Bohnensorten ihre grünen, blauen oder gelben Hülsen, manche präsentieren sich auch gesprenkelt. Schon zuvor fallen aber die Blüten auf. Neben weiß, gibt es noch weitere Farben. Dunkellila blühen die Buschbohne ‘Purple Tepee‘ sowie die Stangenbohne ‘Blauhilde‘. Besonders attraktiv sind die leuchtend roten Blüten der Feuerbohne ‘Preisgewinner‘, die als Komplementärfarbe zum satten Grün der Blätter herausstechen. Bei den Feuerbohnen sind sogar zweifarbige Blüten zu finden, die buschig wachsende Sorte ‘Hestia‘. Die Pal-Erbsen-Sorte ‘Blauwschokker‘ trägt neben dunklen Schoten zweifarbig violette Blüten.

Blütenpracht der Kürbisgewächse

Gelb leuchten die großen Trichter-Blüten von Zucchini und Kürbis, die häufig von Bienen besucht werden. Weibliche Blüten besitzen gleich einen kleinen Fruchtansatz, während die männlichen auf dünnen Stielen sitzen. Zucchini-Blüten, vorzugsweise männliche, können Sie braten, frittieren und füllen und erhalten somit eine leckere Vorspeise. Kleiner, aber ebenso gelb sind die Blüten von Gurken und Melonen. Wer den Anbau von Flaschenkürbis oder Schlangenhaargurke ausprobiert, kann sich an den interessanten weißen Blüten erfreuen.

Bunte Kräutervielfalt

In einen Gemüsegarten gehören auch die vielfältigen Kräuter. Sie peppen mit ihrer Würze verschiedene Speisen auf und sind essbare Dekorationen. Die unterschiedlichen Blüten bieten zudem eine willkommene Nahrungsquelle für Insekten. Besonders auffallend sind die großen Dolden von Dill, Fenchel und blühender Petersilie. Zartlila blüht der Schnittlauch. Die Lippenblüten von beispielsweise Bohnenkraut, Minze, Basilikum, Thymian und Lavendel werden gerne von Biene und Co. besucht.

Die Mischung macht’s

Wer sagt, dass in einen Gemüsegarten nur Gemüsearten gehören? Monatserdbeeren mit Blüten und Früchten über den Sommer hinweg eignen sich als Beetumrandungen. Einjährige Sommerblumen wie Zinnien, Schmuckkörbchen und Studentenblumen dienen als blühende Lückenfüller im Beet. Sind schon ganze Beete frei, so können Sie Gründüngungspflanzen einsäen, die schon bald Blüten hervorbringen, z.B. Bienenfreund, Buchweizen, Gelbsenf. Die Artischocke gehört zwar zum Gemüse, doch oft einzelstehend, ist sie eine attraktive Zierpflanze. Die handgroßen, distelartigen und lilafarben Blüten auf den starken aufrechten Stängeln wirken wie ein Magnet auf Bienen und andere Insekten.

Gerade wer wenig Platz für einen Garten hat, kann mit Gemüse durchaus seinen Ziergarten erweitern bzw. mit bunten Blumen den Gemüsegarten. Zudem haben viele Kräuter auch attraktives Laub, so dass sie als Blattschmuckpflanzen eingesetzt werden können, z.B. weißbuntes und blaugrünes bzw. graues Laub von Salbeiarten, die filigranen Nadeln des Rosmarins. Buntstieliger Mangold schmückt noch den herbstlichen Garten.

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2023 – Gartentipp 29 – Marienkäfer – Der Sommer fordert seinen Tribut – Schäden im Garten

2023 – Gartentipp 29 – Marienkäfer – Der Sommer fordert seinen Tribut – Schäden im Garten

Heiße Sommertemperaturen von weit über 30 Grad mit intensiver UV-Strahlung belasten auch unsere Gartenpflanzen. Bodentrockenheit und Winde erschweren zusätzlich. Somit beobachten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie auch dieses Jahr schon wieder Hitze- und Sonnenschäden im Garten, vor allem an Obst und Gemüse.

Bei erneuten heißen Phasen sind weitere Schäden an Kulturpflanzen zu erwarten. Diese sind dann nicht nur an weichfruchtigen Beeren sichtbar, sondern auch bei Gemüsearten und im Ziergarten.

Sonnenschäden im Garten

Besonders betroffen von Sonnenschäden sind weichhäutige Beeren. Auch wenn sie eigentlich einen sonnigen Standort bevorzugen, bekommen ihnen in heißen und trockenen Sommern Plätze im lichten Schatten besser. Geschädigte Früchte werden oft einseitig hell und weich, sie sehen wie gekocht aus. Schließlich fallen sie ab. Das kann man jetzt bei Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren beobachten. Entfernen Sie geschädigte Früchte. Sie locken Insekten wie Fruchtfliegen an und Schadpilze können eindringen und gesunde Früchte infizieren. Nicht nur weichfleischige Früchte zeigen Befall, auch Äpfel, Zwetschgen, Trauben und sogar Nüsse können Symptome zeigen, wenn sie sehr sonnenexponiert wachsen.

Im Gemüsegarten reagieren Bohnen empfindlich, da ihnen außer der Hitze auch hohe Ozon-Werte zu schaffen machen. Blattränder rollen ein und vertrocknen schließlich. Auch mit der Ernte sieht es zeitweise schlecht aus: Blüten werden nicht bestäubt und werden sogar von der Pflanze abgestoßen. Des Öfteren treten nun verstärkt Wachstumsstörungen sowie Blütenendfäule bei Tomaten, Paprika und Zucchini auf.

Auch im Ziergarten machen sich Hitze und Sonneneinstrahlung bemerkbar: die Blütezeit einzelner Blumen ist oft nur sehr kurz. Dunkle Blüten färben sich zunächst dunkel und vertrocknen. Sogar manch trockenheits- und hitzeverträgliche Schwert- und Taglilie zeigt Blattschäden. Sollte ein Heckenrückschnitt anstehen, so verlegen Sie dies besser in kühlere Phasen.

Warum Sonnenbrand und Hitzeschäden?

Immer wieder fragt man sich, warum es plötzlich zu Sommerschäden an den Pflanzen kommt, da sie ja eigentlich angepasst sein sollten. Doch bei sehr hohen Temperaturen von 35 Grad Celsius und mehr sowie hoher Sonneneinstrahlung stirbt das Pflanzengewebe ab. An den Blättern und auch anderen Pflanzenteilen (z.B. dunkle Rinde an Bäumen) liegen die Temperaturwerte oft viel höher als das Thermometer anzeigt, so dass leicht Werte bis zu 50 Grad erreicht werden. Die Sonnenschäden treten vor allem auf, wenn wir vor der Hitze feuchtes Wetter hatten; wenn also nach mehreren Tagen bewölkter Witterung plötzlich ein strahlend blauer Himmel mit intensiver Strahlung und hohen Temperaturen folgen. Aber auch Bodentrockenheit und vor allem Winde verstärken oft die Schäden.

Verringern von Schäden

Empfindliche Pflanzen benötigen Schatten. Geeignet sind spezielle Schattiergewebe, aber auch weiße Tücher. Achten Sie darauf, dass die Materialien jedoch nicht direkt auf den Pflanzen liegen, damit sich die Hitze nicht stauen kann. Ein Luftzug muss gewährleistet sein. Einfach geht es mit (alten) Sonnenschirmen oder -segeln. Pflanzen in Gefäßen bringen Sie in den Halbschatten. Der Weißanstrich oder Schattieren mit z.B. Bambusmatten bei Baumstämmen verhindert ein extremes Aufheizen der Rinde, was zu Stammschäden führen kann.

Zudem ist ein gutes Wassermanagement wichtig. Gießen Sie die Erde um Ihre Pflanzen möglichst am frühen Morgen vor allem, wenn Sie mit kaltem Leitungswasser gießen müssen, weil die Regentonnen leer sind. Gießen Sie durchdringend mit etwa 20 bis 25 Liter pro Quadratmeter. Am besten geschieht dies in mehreren Gießgängen, um Abschwemmung zu vermeiden. Somit sind nicht nur die Bodenoberfläche und die ersten Zentimeter benetzt, sondern das Wasser reicht dann auch etwas tiefer in den Boden zu den Wurzeln. Außerdem erspart man sich auch das tägliche Wässern. Der Boden selbst benötigt eine Abdeckung. Das Mulchen ist gerade in den Sommermonaten wichtig. Das Mulchmaterial beschattet den Boden, verringert die Verdunstung, verhindert die Verkrustung und hält den Boden länger feucht. Zudem wird das Bodenleben gefördert. Dieses verbessert die Bodenstruktur und macht Nährstoffe im Boden pflanzenverfügbar. Sollte es einen starken Gewitterregen geben, „federt“ die Mulchschicht die großen Tropfen ab und leitet sie sanft in die Erde.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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2023 – Gartentipp 28 – Marienkäfer – Freund und Helfer im Garten

2023 – Gartentipp 28 – Marienkäfer – Freund und Helfer im Garten

Während sich noch vor ein paar Wochen hauptsächlich Asiatische Marienkäfer im Garten tummelten, sind es nun die bekannten Siebenpunkt- Marienkäfer. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie freuen sich immer, wenn sie viele dieser nützlichen Tiere im Garten sehen.

Marienkäfer sind nicht nur ein Glückssymbol, sie gehören zu den wichtigen Nützlingen und sorgen dafür, dass sich Schädlinge, besonders Blattläuse, nicht maßlos ausbreiten und vermehren können.

Marienkäfer-Vielfalt

Am bekanntesten ist sicherlich der Siebenpunkt-Marienkäfer, auch bei den Kindern beliebt. Durch seine halbkugelige Form und die roten Flügeldecken mit den schwarzen Punkten sieht und erkennt man ihn recht gut. Besonders gerne hält sich der Käfer in der Nähe von Blattlauskolonien auf. Hier legt er seine orangefarbenen Eier in dichten Paketen auf der Blattunterseite ab. Bald schlüpfen die weniger bekannten grau-schwarzen kleinen Larven mit ihrer langgestreckten Form, gelben Flecken und kleinen schwarzen Warzen auf dem Körper. Die Larven verfärben sich bei jeder Häutung und werden immer etwas größer. Schließlich verpuppen sich die Larven, die nun eine Größe von etwas mehr als einem Zentimeter erreicht haben. Nach ungefähr zwei Wochen haben sich neue Käfer entwickelt. Ein Siebenpunkt-Marienkäfer frisst etwa 40 bis 50 Blattläuse pro Tag, die Larve während ihrer Entwicklung etwa 600.

Als noch gefräßiger gilt der Asiatische Marienkäfer. Seine Färbung der Deckelflügel und der Punktezahl variiert stark von dunkelrot bis orangegelb. Erkennbar ist er am Halsschild mit schwarzer Kopfzeichnung in Form eines „M“ oder „W“. Die schwarz-orange farbenen Larven sehen durch ihre „Dornen“ bedrohlich aus. Da sie oft unbekannt sind, werden sie fälschlicherweise als Schädling angesehen. Dass der Asiatische Marienkäfer den heimischen Siebenpunkt verdrängen solle, können wir nicht beobachten. Den „Asiaten“ findet man jedoch früher im Jahr als den heimischen Blattlausräuber und somit kann er schon die erste Blattlausinvasion dezimieren. In den Sommermonaten entdeckt man oft weniger Asiatische, dafür mehr Siebenpunkt- Marienkäfer. Im Herbst treten dann wieder mehr Asiatische Marienkäfer in Erscheinung, die noch länger in den späten Monaten aktiv sind und fressen. Dann laben sie sich auch an süßen Früchten.

Marienkäfer – Helfer gegen Blattläuse und Co.

Blattläuse saugen den Pflanzensaft, den sie zur Nahrung brauchen, aus den Blättern und zarten jungen Trieben und Knospen. Folglich kann es zu Verkrüppelungen von Blättern und Triebspitzen kommen. „Abfallprodukt“ der Saugtätigkeit ist der klebrige Honigtau. Dann kommt es oft zur Ansiedlung von Schwärzepilzen, die die Assimilationsleistung der Pflanze beinträchtigen. Blattläuse können zudem pflanzenschädigende Viren übertragen, wodurch Blattverfärbungen, Verkrüppelungen und Kümmerwuchs möglich sind. Bei warmer und trockener Witterung vermehren sich die Schädlinge sehr schnell. Herrschen im April und Mai diese Bedingungen, sind die Triebspitzen mancher Pflanzen (z.B. Rose, Obstgehölze) rasch mit diesen Saugern bevölkert.

Und jetzt kommen die nützlichen Helfer ins Spiel. Am bekanntesten sind die Marienkäfer. Aber auch Schwebfliegen- sowie Florfliegen-Larven und Schlupfwespen reduzieren die Blattläuse. Manche Marienkäfer-Arten und deren Larven vertilgen als räuberische Fleischfresser außer Blattläusen auch Schildläuse, Spinnmilben, Fransenflügler und andere weichhäutige Schädlingslarven. Es gibt sogar Arten, die sich von den Sporen von Mehltaupilzen ernähren wie der gelbe schwarzgepunktete Zweiundzwanzig-Punkt-Marienkäfer.

Marienkäfer im Garten

Marienkäfer und ihre Larven sind Nützlinge und sollten deshalb im Garten gefördert werden. Sie reagieren empfindlich auf Pflanzenbehandlungsmittel. Daher ist ein sorgsamer und sparsamer Umgang mit diesen Mitteln wichtig. Verzichten Sie besser ganz darauf, um ein Gleichgewicht im Garten zu erreichen. Gerade gegen Blattläuse reicht das mechanische Abstreifen mit den Händen oder Abspülen mit Wasser. So reduzieren Sie den Befall und bieten trotzdem den Blattlausgegenspielern (Schwebfliegenlarve, Florfliegenlarve, Singvögel und andere) noch ausreichend Nahrung.

An heimischen Pflanzen und Kräutern finden die Marienkäfer bereits im April die erste Nahrung nach dem Winter. Unter günstigen Bedingungen und geeigneten Überwinterungsplätzen in Form von Stein- und Laubhaufen, nicht abgeschnittenen Stauden, Trockenmauern und anderen werden die Käfer im Garten sesshaft. Oft überwintern die Tiere auch in größeren Gruppen. Im Herbst suchen sie manchmal Schutz in Garten- oder Wohnhäusern.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung