Im Frühherbst schenkt uns der Garten eine Fülle an Früchten und Blumen. Er gibt noch einmal alles, bevor das Jahr langsam abschließt. Es ist die Zeit „Danke“ zu sagen für alles, was uns von der Natur geschenkt wird. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie freuen sich über prall gefüllte Erntekörbe.
Jedes Jahr ist anders. Witterung, Sortenwahl und Pflege haben einen großen Einfluss auf die Ernte der unterschiedlichen Obst- und Gemüsearten. Doch auch Früchte mit Makeln sind wertvoll.
Gemüsefreuden und volle Erntekörbe
Es macht Spaß noch Fruchtgemüse wie Tomaten, Auberginen und Paprika zu ernten. Aufgrund ihrer intensiven Farben machen sie jede Speise bunt. Zudem schmecken sie noch nach Sommer. Auch rote und grüne Blattsalate bereichern den Speiseplan. Da die Pflanzen mit Echtem und Falschem Mehltau befallen waren, sind Gurken und Zucchini oft schon abgeerntet. Erste Kürbisse künden vom Herbst. Weitere Gemüse bereichern den Teller: Möhren, Rote Bete, Endivien und Mangold. Kräuter werden noch ein letztes Mal zum Konservieren geerntet. Im Winter würzen sie die Mahlzeiten.
Rotbackige Äpfel und gelbfärbende Quitten leuchten von den Bäumen. So stellen wir uns den Herbst vor. Es ist Erntezeit für Äpfel, Birnen und auch Quitten. Manche Sorten verbraucht man schnell und andere eignen sich zum Lagern. Zudem bereichern späte Zwetschgen, Tafeltrauben und Walnüsse den Obstteller. Wildobst wie Kornelkirsche, Zierquitte und Apfelbeere (Aronia) sind willkommene herbe Fruchtkombinationen bei der Verarbeitung. Herbsthimbeeren gilt es weiterhin regelmäßig zu pflücken.
Bunt im Ziergarten
Die Blätter an Bäumen und Sträuchern sind oftmals noch sattgrün, doch verschiedene Blüten und Fruchtstände sorgen für Farbenvielfalt im Ziergarten. Bei den Stauden stechen nun die Astern heraus. Sie zieren mit ihrer langanhaltenden Blütenfülle in weiß, lila, pink, bläulich und bieten zudem Nahrung für Biene und Co. Mehrmals blühende Rosen tragen ihren zweiten Flor und andere zeigen ihre roten Hagebutten. Letzte Sommerblumen blühen mit Herbstblühern um die Wette.
Dankbarkeit für die Früchte des Gartens
Der 29. September ist Internationaler Tag des Bewusstseins für Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. So findet vom 29. September bis 6. Oktober 2023 auch wieder eine bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ statt. Es passt gut in den Herbst, wenn wir einen dankbaren Blick auf das Obst, das Gemüse und die Zierpflanzen werfen, die auf unserer Erde gewachsen sind. Und trotzdem gehen wir mit den Lebensmitteln nicht sorgsam um. Sie müssen optisch immer top sein, kleine Schönheitsfehler werden nicht akzeptiert und so landen sie oft in der Tonne.
Wer selbst im Garten anbaut, merkt schnell, wie lange es bis zu Ernte dauert und wie Witterung und Schädlinge die Zeit bis dahin beeinflussen. Ernten und verwerten wir auch Krummes, Kleines und mit Schadstellen Behaftetes, erhöhen wir die Wertigkeit von Obst und Gemüse. Gerichte aus eigenen Gartenprodukten bereichern den Speiseplan und können bewusst und mit Freude genossen werden. Es erhöht die Wertigkeit, wenn man weiß, wo es herkommt und wie es angebaut wurde. Frischer und regionaler geht es nicht.
Beispiele: Verwenden Sie zunächst kleine Möhren, die bald schrumpeln würden, schneiden Sie schadhafte Stellen am Apfel großzügig aus, um Kuchen zu backen oder Mus zu kochen. Große Möhren, Rote Bete und Kartoffeln eignen sich für die Lagerung, ebenso gesunde Äpfel und Birnen. Verkorkte Stellen beim Kernobst sind durch Kälteeinwirkung entstanden und nur ein optischer Schaden.
(Bilder: Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
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