Das Jahr hat es gut mit uns gemeint und wir konnten reichlich Obst und Gemüse ernten. „Nach dem sehr warmen und trockenen Wetter der letzten Wochen sind nun kühlere Temperaturen und in manchen Gebieten feuchtere Böden optimale Voraussetzungen, um sich wieder im Garten zu beschäftigen“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Gemüse und Obst ernten
Sommergemüse werden nun endlich abgeräumt. Tomaten haben lange sehr guten Dienst geleistet. Erst jetzt schlägt die Kraut- und Braunfäule gnadenlos zu und so können wir die Beete mit gutem Gewissen leeren. Noch gesunde grüne Früchte reifen in nicht zu kühlen Räumen nach; nicht in die Sonne legen. Geschmacklich sind sie zwar nicht mehr so gut, für Suppen oder Soßen lassen sie sich jedoch noch gut verwenden. An den stark mit Mehltau befallenen Zucchinipflanzen bilden sich kaum noch Früchte. Die Paprika- und Chiliernte fiel durch die warmen Sommertemperaturen üppig aus.
Es ist Kürbis-Zeit! Sind die Früchte unbeschädigt und trocknen die Stiele ein, schneidet man die Früchte ab und lagert sie an trockenen, nicht zu kalten Stellen. Dann härtet die Schale noch fertig aus und verlängert so die Lagerfähigkeit.
Erste Ernte der Herbstsalate: je nach Bedarf schneidet man Radicchio, Zuckerhut und Chinakohl frisch vom Beet. Herbstgemüse wie Rote Bete, Möhren, Lauch, Sellerie und andere bereichern den Speiseplan. Sie können auch noch bis zu den Frösten im Garten stehen bleiben. Aber Achtung: heuer treten in den Beeten verstärkt Fraßschäden durch Mäuse auf.
Neben späten Apfel- und Birnensorten füllen die goldgelben Quitten die Erntekörbe. Die feinen Aromen machen die Frucht zu etwas Besonderem. Bei zu später Ernte jedoch bekommen sie schnell Fleischbräune und sollten rasch verarbeitet werden. Auch Kiwibeeren bereichern das eigene Obstangebot sowie die letzten saftigen und süßen Tafeltrauben.
Manches Baumobst zeigt durch Überbehang oder starke Winde ausgerissene und aufgeschlitzte Ästen. Diese Schäden sind optimale Bedingungen für Schaderreger. Um ein Eindringen zu vermeiden, schneiden Sie die Wunden glatt.
Pflanzzeit im Garten
Für viele Stauden, Rosen, Zier-, Hecken- und Obstgehölze ist der Herbst ein idealer Pflanzzeitpunkt. Die noch warme Erde sowie vermehrte Niederschläge sorgen für eine gute neue Wurzelbildung über Winter. Lediglich frostempfindlichere wie Rebstöcke, Quitten, Magnolien und andere werden besser im Frühjahr gepflanzt, ebenso frostempfindliche Gräser.
Auch im Gemüsegarten wird gepflanzt: Sie können nun große Rhabarberstöcke teilen, Feldsalat pflanzen und als letzte Gründüngung Winterroggen säen. Knoblauch gewinnt wieder an Ansehen. Steckt man ihn im Herbst in die Erde, bilden sich für das nächste Jahr Knollen mit großen Zehen. Verwenden Sie speziellen Pflanzknoblauch oder frischen aus der Region. Fragen Sie auch Ihren Bio-Gemüse-Gärtner. Er kann Ihnen sagen, ob die jeweilige Sorte besser im Herbst oder im Frühjahr gesteckt wird.
Buntes Laub
Lange Zeit blieben die Blätter an den Bäumen und Sträuchern grün. Doch jetzt färbt sich das Laub. Kalte Nächte und warme Tage intensivieren die Farben. Gelbe, rote und braune Blätter wirbeln durch die Luft und fallen in den Garten. An den meisten Stellen kann das Laub liegen bleiben. Zum einen dient es als Kälteschutz für Stauden, andererseits nutzen noch viele Bodenlebewesen die Blätter als Nahrung und Unterschlupf. Bis zum Frühjahr ist dann fast nichts mehr vom Blattwerk zu sehen. Lediglich auf Zierrasen, im Teich und auf Wegen wird das Laub entfernt. Die bunten Blätter schmücken Wohnungen, Türen, Aufgänge und vieles mehr. Ein kurzes Farbwunder vor dem tristen Winter.
(Bilder: Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung