Jahrelang wachsen und gedeihen die Tomatenpflanzen auf der gleichen Fläche im Gewächshaus oder im Garten und dann lassen Wachstum und Ertrag stark nach. Höchste Zeit für einen Platzwechsel, empfehlen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Tomaten vertragen den Nachbau nach sich selbst besser als andere Gemüsearten. Doch auch beim Tomatenanbau ist ein regelmäßiger Fruchtwechsel sinnvoll.
Wenn Tomaten am gleichen Platz stehen….
Ein jährlicher Platzwechsel der verschiedenen Gemüsearten beugt neben einseitigem Nährstoffentzug vor allem Pflanzenkrankheiten vor, die über die Wurzel und den Boden in die Pflanze eindringen. Auch beim Anbau von Tomaten sollte ein Fruchtwechsel eingehalten werden, um die häufigsten bodenbürtigen Krankheiten wie Stängelgrundfäule, Korkwurzelkrankheit oder die Verticillium-Welke bei Tomaten zu verhindern. Diese Pilz- bzw. Bakterienkrankheiten verursachen oft Wachstumsschwierigkeiten oder ein Welken der Tomatenpflanzen.
Im Gewächshaus oder unter einem fest installierten Tomatendach ist ein Fruchtwechsel nicht möglich. Tomaten werden deshalb jahrelang an der gleichen Stelle angebaut bis irgendwann die Wuchsleistung nachlässt und Wurzelkrankheiten auftreten. Der Standortwechsel für ein Gewächshaus ist zu aufwendig, ein Tomatendach lässt sich leichter versetzen. Aber es gibt Möglichkeiten auch im Gewächshaus trotzdem Tomaten weiterhin anzubauen.
Wenn weiterhin Tomaten im Gewächshaus angebaut werden….
Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen eine gute Bodenpflege mit Gaben von Kompost, organischem Dünger und Mulchen des Bodens mit Stroh, Rasenschnitt, Miscanthushäcksel, Gartenfaser oder Schafwolle während der Vegetationszeit. Eine ausgeglichene Temperaturführung vor allem im Sommer (mit Hilfe von Schattierung) verhindert ebenso Stress für die Tomatenpflanzen wie ein ausreichender Pflanzabstand. Das macht sie generell widerstandsfähiger. Ist der Boden irgendwann “tomatenmüde“ hilft ein Anbau von veredelten Tomaten. Die Veredelungsunterlage (eine Wildtomate) zeigt eine stärker Widerstandskraft gegenüber diesen bodenbürtigen Welkeerregern. Veredelte Tomaten haben den Vorteil, dass sie stärker wachsen. Durch die daraus resultierende längere Kulturdauer und den höheren Ertrag kann das Gewächshaus voll genutzt werden. Ebenso möglich, aber aufwändiger ist ein Bodenaustausch mit Erde aus einem anderen Gartenteil. Die Aussaat einer Gründüngung mit Feldsalat oder Roggen über den Winter trägt auch, zumindest teilweise, zur Bodengesundung bei.
Wenn andere Pflanzen im Gewächshaus wachsen…..
Der Klimawandel sorgt für immer wärmer werdende Sommer und der Anbau von Tomaten im Gewächshaus wird generell schwieriger, da die Temperaturen dort stark ansteigen und für die Tomaten zu warm werden. Oftmals ist der Anbau im Freien oder unter einem Tomatendach hier sinnvoller. Dafür fühlen sich Paprika und Auberginen, die generell wärmebedürftiger sind, im Gewächshaus wohler. Nutzen Sie diese Möglichkeit, weiten sie Ihre Kulturen aus! Da auch sie zu den Nachtschattengewächsen zählen sollten Paprika und Co. bei bestehender Bodenmüdigkeit in große Gefäße, z.B. Maurerbottiche, große Filztaschen und andere große Gefäße bzw. Kisten in Blumenerde gepflanzt, im Gewächshaus stehen.
Tag des Bodens
Der Boden ist die Basis für den erfolgreichen Anbau von Gemüse, Obst und Zierpflanzen. Zum Welttag des Bodens am 5. Dezember findet auch 2023 ein Seminar der Bayerischen Gartenakademie statt. Sie können sich noch bis zum 28. November anmelden.
https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/veranstaltungen/212811/index.php
(Bilder: Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung