2024 – Gartentipp 26 – Rosen nach der Blüte pflegen

2024 – Gartentipp 26 – Rosen nach der Blüte pflegen

Die „Königin der Blumen“ schmückt durch ihre große Vielfalt fast jeden Garten. Viele Rosen stehen noch in voller Blüte. Doch hohe Temperaturen und auch starker Regen führen zu einem schnellen Verblühen. Was jetzt zu tun ist, erklären die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die unterschiedlichen Wuchsformen sowie die verschiedenen Blütenfarben lassen fast keinen Wunsch offen. Insekten besuchen gerne ungefüllte und halb gefüllte Sorten, die Pollen und Nektar bieten.

Sanfter Rückschnitt

Einmalblühende Rosen blühen früher und anhaltender. Wie der Name schon sagt, bringen die Pflanzen keine weitere üppige Blüte hervor. Es kann aber sein, dass vereinzelte Nachblüher erscheinen. Ansonsten freut man sich über eine reiche Hagebuttenpracht.

Bei mehrmals blühenden Rosen greifen Sie zur Schere. Schneiden Sie jedoch nicht sehr tief, nur bis zum nächsten voll ausgebildeten Blatt. Dann erscheinen die Nachblüten im August und September schneller. Besonders an alten und historischen Rosensorten haben sich manchmal schon kleine Seitentriebe gebildet, an denen bereits neue Blütenknospen angelegt sind. Damit ist der Schnitt vorgegeben. Es wäre schade, wenn man diese jungen Blütentriebe entfernt.

Leider ist manche Rose nicht mehr ganz makellos. Gelegentlich findet man erste Schadsymptome. Sei es Echter Mehltau oder Sternrußtau, hier empfiehlt es sich befallene Pflanzenteile großzügig zurückzuschneiden, um mehr Luft und Licht in die Pflanze zu bringen sowie die Krankheiterreger zu entfernen. Welke Triebe werden durch Rosentriebbohrer verursacht, die sich in die Triebe einbohren und schließlich zum Welken und Absterben führen. Auch hier sollten Sie großzügig zurückschneiden. Entfernen Sie zudem alte Blütenblätter, die durch Regen auf den Laubblättern kleben. Das sieht nicht nur unschön aus, hier kann sich durch Feuchtigkeit Grauschimmel (Botrytis) bilden. Durch die wiederholten Niederschläge sind die Rosen allgemein sehr kräftig gewachsen, so dass der Rückschnitt und auch möglicherweise leichtes Auslichten – vor allem im Inneren des Strauches – nötig sind. Dies beugt verschiedenen Krankheiten vor.

Nährstoffe und Wasser

Meist ist eine einmalige Düngung der Rosen im Frühjahr ausreichend, besonders dann, wenn es sich um einen Langzeitdünger wie Kompost oder andere organische Dünger handelt. Verfärben sich die Blätter während oder nach der Blüte hell und man hat das Gefühl, dass die Pflanze Hunger leidet und nicht mehr wüchsig austreibt, kann jetzt noch nachgedüngt werden. Flüssigdünger oder in Gießwasser aufgelöste mineralische Dünger wirken schnell. Achten Sie darauf, dass bei einer späten Düngung (nach Mitte Juli) die Triebe bis zum Spätherbst und Winter oft nicht mehr richtig ausreifen und frostempfindlich sind.

Stehen Rosen schon mehrere Jahre auf ihrem Platz, haben sie ein weit- und tiefreichendes Wurzelwerk gebildet. Das erleichtert das Bewässern bei Trockenheit. Gießen Sie dann im Wurzelbereich lieber weniger oft, also nur alle ein bis zwei Wochen, und dafür aber durchdringend.

 

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2024 – Gartentipp 24 – Tipps zu aktuellen Gartenfragen

2024 – Gartentipp 24 – Tipps zu aktuellen Gartenfragen

Biodiversität, Klimawandel, Wassermanagement, Bodenschutz,– dies sind nur einige aktuelle Themen, die auch im Freizeitgarten eine wichtige Rolle spielen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps wie Sie vieles im eigenen Garten umsetzen und so wertvolles Grün entstehen lassen und erhalten können.

Hilfe zu Fragen und weiteres Wissenswertes bekommen Sie im regelmäßig erscheinenden Gartenblog, Gartentipp und Gartencast sowie in Infoschriften und Broschüren. Der direkte Kontakt ist über das Gartentelefon oder per E-Mail möglich.

Biodiversität fördern

Ein naturnaher Garten ist an Vielfalt kaum zu übertreffen. Auch auf kleiner Fläche können unterschiedliche Lebensräume für Tiere entstehen (Teich, Steinmauer, Totholzhaufen, Wiese, Kompost etc.). Dabei muss nicht alles „wild“ sein. Wilde Ecken können (in größeren Gärten) neben gestalteten Bereichen existieren. Außer Unterschlupf- und Überwinterungsmöglichkeiten spielt das Nahrungsangebot eine große Rolle. Eine durchdachte Bepflanzung ernährt mit Pollen und Nektar von Frühling bis Spätherbst eine Vielzahl von Insekten. Fruchtragende (Wild-)Gehölze bieten Futter für verschiedene Vögel und kleine Säugetiere.

Pflanzen sind genügsam, wenn sie standortgerecht stehen. Manche samen sich aus und gedeihen in Mauerritzen und zwischen Wegeplatten. Wählen Sie aus und lassen Sie Grün zu, um Diversität zu fördern. Nicht nur ein Garten zeigt Vielfalt, auch auf dem Balkon lässt sich vieles verwirklichen. In großen Gefäßen lassen sich Gemüse (Möhren, Radies, Salate, Tomate und andere Fruchtgemüse) sowie Obst kultivieren. Für große Kübel eignen sich Beerenobst-Arten (z.B. Johannisbeere, Stachelbeere, Heidelbeere, Himbeere) und auch kleinbleibende Apfelbäume und Säulenobst findet auf größeren Balkonen Platz. In Balkonkästen gedeihen Erdbeeren. Immertragende Sorten schenken Naschfrüchte viele Wochen lang.

Klimawandel geht uns alle an

Das Wetter spielt zunehmend verrückt: Starke Niederschläge in kurzer Zeit sowie trockene und heiße Sommer. Versiegelte Flächen und „Steinwüsten“ heizen die Umgebung zusätzlich auf. Jedes Grün reduziert die sommerliche Hitze durch Verdunstung und verbessert das Kleinklima. Verwenden Sie zudem Pflanzen, die mit der trockenen Hitze besser zurechtkommen. Dies sind oft Stauden und Gehölze mit grauem oder/und filzigem Laub. Im Gemüsegarten bringt der Klimawandel auch Vorteile. Durch die milden Temperaturen auch noch im Herbst können Sie Herbstsalate und anderes Gemüse oft noch im November problemlos ernten.

Wassermanagement

Auch Hobby-Gärtner wissen wie überaus wichtig ausreichend Wasser für die Pflanzen ist. Regenwasser gilt es von Frühjahr bis Spätherbst zu sammeln und dann bedarfsgerecht an die Pflanzen zu bringen. Vor frostigen Tagen entleeren Sie die Tonnen und vergießen das Wasser an Hecken und Gehölzen. Gemüse und Balkonblumen haben den größten Wasserbedarf, während (Obst-)Gehölze und Stauden nach dem Einwachsen genügsamer sind. Achten Sie auf die Pflanzenauswahl und den Standort. Gewächse in den Beeten gießen Sie weniger oft, aber durchdringend und am besten in den Morgenstunden. Eine Bedeckung mit Mulchmaterial (Rasenschnitt, Miscanthushäcksel, Stroh etc.) deckt den offenen Boden zu und reduziert die Verdunstung. In Töpfen, Kisten und Kästen benötigen die Pflanzen öfter Wasser. Nutzen Sie größere Gefäße, damit das größere Erdvolumen mehr Wasser speichern kann; Alternativen sind Wasserspeicherkästen.

Bodenschutz

Der Boden ist ein sehr wichtiges Gut. Ihn gilt es zu schützen. Bodenpflege ist Bodenschutz. Wichtige Maßnahmen im Garten sind Mulchen, Umgraben (wenn nötig) nicht vor November/Dezember, wenn der Boden „Kühlschranktemperatur“ erreicht hat, Einsäen von Gründüngung auf leeren Beetflächen und so Nährstoffauswaschung verhindern. Zudem fördern Sie mit den Maßnahmen das Bodenleben.

Tipps für den Garten

Tipps und Ratschläge für den Garten bekommen Sie unter anderem bei der Bayerischen Gartenakademie, bei Kreisfachberatern für Gartenbau und Landespflege und Verbänden des Freizeitgartenbaus. Nutzen Sie Tage der offenen Tür, Seminare, Führungen und Fachveranstaltungen. Hier kommen Sie mit Fachleuten und anderen Freizeitgärtnern ins Gespräch.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

Ein inspirierender Tag in Kirchheim

Ein inspirierender Tag in Kirchheim

Für alle Wetterlagen ausgerüstet starteten wir am Grasparkplatz zur Landesgartenschau. Im Handumdrehen und mit einer kleinen Stärkung konnten wir den Tag mit einer sehr informativeren und kurzweiligen Führung über das Gelände beginnen. Danach blieb noch genügend Zeit sich an den Food Trucks zu stärken, das Gelände zu erkunden oder im Schatten einer Pappel im Klappstuhl seinen Kaffee zu genießen. Um 16:00 Uhr war es dann auch schon wieder so weit, dass wir die Rückfahrt antreten mussten. Für einen perfekten Abschluss unseres Vereinsausflugs sorgte das Abendessen im Schlossgut Odelzhausen. Ein wunderbar sonniger Ausflugstag ging, bestens gestärkt mit vielen Eindrücken und Ideen für den eigenen Garten, wieder zurück in Harburg zu Ende.

2024 – Gartentipp 23 – Schnittlauch – beliebtes Würzkraut

2024 – Gartentipp 23 – Schnittlauch – beliebtes Würzkraut

Zu den häufig genutzten Küchenkräutern gehört der Schnittlauch (Allium schoenoprasum). Die anhaltende feuchte Witterung hat den Schnittlauch üppig wachsen lassen. Auffallend ist jetzt seine hübsche Blüte, die Bienen und andere Insekten anlockt. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Ratschläge zur Pflege des beliebten Küchenkrautes.

Schnittlauch lässt sich sowohl im Gartenbeet und wie auch in Töpfen und anderen Gefäßen anbauen. Somit kann man ihn stets frisch nutzen.

Schnittlauch-Pflege

Schnittlauch wächst am liebsten in einem nährstoffreichen, kalkhaltigen und nicht zu trockenen Boden ohne Staunässe. Zwiebelgemüse sind eigentlich recht genügsam. Doch für eine reiche und wiederholte Ernte während des Sommers benötigt der Schnittlauch immer wieder Wasser und Nährstoffe. Am besten geschieht dies mit einer stickstoffbetonten Flüssigdüngung. Die Grunddüngung erfolgt im zeitigen Frühjahr mit einer Kompostgabe.

Als Würzkraut nutzt man die bis 30 Zentimeter hohen Röhrenblätter, die je nach Sorte sehr zart oder grob sein können. Beim Ernten schneiden Sie die Blätter am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere bis auf etwa drei Zentimeter ab. In ein mit etwas Wasser gefülltes Glas eingestellt, halten die Halme zwei Tage frisch.

Bilden sich Blüten, so stehen diese auf harten Stängeln. Viele kleine Einzelblütchen bilden eine Scheindolde, die dann meist rosa und lila blühen. Auch Sorten mit rötlichen oder gar weißen Blüten sind möglich. Nach dem Verblühen ist es ratsam die alten Blüten rechtzeitig vor dem Aussamen zu entfernen. Die Samen sind sehr keimfreudig und man läuft Gefahr, dass aus jeder Ritze neuer Schnittlauch wächst. Auch Ameisen vertragen die Samen im ganzen Garten.

Steht der Schnittlauch jahrelang am gleichen Standort hat er oft ein dichtes Wurzelwerk gebildet. Nach dem Rückschnitt ist die beste Gelegenheit diesen Wurzelfilz mit einem Kultivator aufzureißen und damit den Wurzeln mehr Platz zu verschaffen. Schnell bilden sie wieder dichte Horste.

Tritt Schnittlauchrost auf, dann schneiden Sie das Würzkraut komplett zurück. Die grünen Halme sind mit färbenden Rostsporen bedeckt und nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Schnittlauch – schmackhaft und dekorativ

Verwenden Sie die röhrenförmigen Laubblätter des Schnittlauchs am besten frisch in der Küche: sei es im Salat, in Saucen, über Eierspeisen oder einfach nur auf dem Butterbrot. Für die kalte Jahreszeit lassen sich die kleingeschnittenen Röhren auch tiefgefrieren oder trocknen. Die kleinen abgezupften Blütchen zaubern Farbe in einen grünen Salat oder dekorieren andere Speisen. In Blumen- oder Kräutersträußen halten die Blütenkugeln recht lange.

Schnittlauch ist nicht nur ein Küchenkraut. Auch wenn er bei nicht zu trockenem Boden üppig wächst, verträgt die Pflanze auch Trockenheit sehr gut. Deshalb wird sie bei Dachbegrünungen, in Schottergärten und Straßenrandbegrünungen häufig verwendet. Auch als Beeteinfassung in einem Gemüsegarten eignet sich der Schnittlauch und dient als blühender „Buchsersatz“.

Bienen lieben Schnittlauchblüten

Ab Mai beginnt die Blütezeit des Schnittlauchs. Rosa bis zartlila – bei Schnittknoblauch auch in weiß – stehen die typischen Blütenkugeln über den grünen Röhrenblättern und schmücken die Pflanze. Vor allem Bienen, aber auch andere Insekten besuchen nun die Blüten, die Nektar und Pollen bieten. In einem bienenfreundlichen Garten lässt man deshalb immer einen Teil des Schnittlauchs zum Blühen kommen. Nach dem Abblühen jedoch werden das alte Laub und die Blüten entfernt. Nach einer Düngung kann der Schnittlauch bis zum Herbst wieder kräftig durchtreiben.

Schnittlauch auch im Winter

Für den Wintervorrat sticht man im Herbst einen Teil des Schnittlauches aus, entfernt seitlich anhaftende Erde und pflanzt ihn dicht in einen kleinen, nur unwesentlich größeren Topf. Diesen senkt man dann einfach bodengleich wieder in ein freies Beet ein und deckt ihn dünn mit Laub ab. Am besten lässt man die Töpfe ein paar Wochen draußen im Gartenbeet. Die Ballen treiben williger aus, wenn sie zuvor mindestens drei Wochen Temperaturen um den Nullpunkt erfahren haben. Haben Sie nun Lust auf frisches Grün, entnehmen Sie die Töpfe und stellen sie bei etwa 18 Grad Celsius hell am Fenster auf. Nach etwa zwei Wochen können Sie frischen Schnittlauch ernten.

 

   

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung