von admin | 26.11.2024 | Obstbaumgruppe
Für Ausgleichsflächen werden oftmals etliche Obstbäume auf irgendwelche Flächen gepflanzt. Doch um die spätere Pflege und Fürsorge für die Bäume ist es häufig sehr schlecht bestellt.
Die Stadt Harburg stemmt sich gegen diesen Trend, indem besonders die Obstbaumfreunde ein Auge darauf werfen. Darunter befinden sich Leute aus dem Stadtrat, dem Obst- und Gartenbauverein und sonstige Akteure.
Speziell eine Fläche bei Spielberg nahe Mauren sowie eine weitere an der zentralen Kläranlage der Stadt nahe Brünsee erhielten eine großzügige Nachpflanzung durch den rührigen Bauhof, nachdem bis zu zwei Drittel der Bäume durch verschiedene Faktoren verschwunden waren.
Ein besonders kräftig wachsender Apfelbaum, der regelmäßig trägt, steht in einer von vier Reihen an der Kläranlage. Bei einer Bestimmungsaktion stellte sich heraus, dass es sich um Schneideräpfel handelt, die aus der Schweiz – genauer dem Kanton Zürich – stammen. Es liegt wohl an einem Zahlendreher, dass die erste Erwähnung mal mit 1746, mal mit 1764 angegeben wird.
Schneiderapfelbäume – deren Ursprung auf einen Wildling zurückzuführen sind, werden sehr gerne als Stammbildner verwendet, um gerade Bäume zu ziehen und darauf andere Sorten – besonders schwach wachsende – zu veredeln. Doch wenn es um landschaftsprägende Bäume geht, sollte diese Sorte ebenfalls berücksichtigt werden. Die Früchte locken mit ihrer Optik. Feuerbrand, Schorf, Mehltau und Obstbaumkrebs sind wohl selten ein Thema. Die Äpfel können gegessen werden, sind aber vorwiegend zum Kochen, Backen und als Saft geeignet.
Die Frosthärte, die sich in rauen Höhenlagen bis ca. 1000 m bewährt hat, spricht ebenfalls für solche Bäume. Wie bei triploiden Sorten üblich, wächst auch der Schneiderapfelbaum stark und stellt dies zwischen der abgegangenen Spornburg Wöllwarth und dem Quellenort Brünsee unter Beweis.
Das Verhältnis zwischen Zucker und Säure ist ausgewogen. Generell ist es natürlich so, dass die Geschmäcker verschieden sind. Der Baum ist jedenfalls noch jung genug, um die Früchte auszuprobieren und sich zu überlegen, ob Schneideräpfel aus Gründen der breiteren Vielfalt nicht auch woanders vermehrt gepflanzt werden können.
Steckbrief:
Baum: stark- und breitwüchsig, gering anfällig für Mehltau, Feuerbrand, Schorf oder Krebs
Schale: goldgelb, sonnenseits verwaschen rötlich, erhabene Schalenpunkte lassen sie rau erscheinen
Frucht: mittelroß, weißes, festes Fruchtfleisch
Blüte: mittelspät, gering frostanfällig, schlechter Pollenspender
Pflückreife: Anfang Oktober
Genussreife: November
Haltbarkeit: längstens März
Ralf Hermann Melber, 24. November 2024
von admin | 26.11.2024 | Wochentipps
Ist es draußen kalt und regnerisch, machen wir es uns zuhause gemütlich und dekorieren weihnachtlich. Die besinnliche Zeit des Advents beginnt mit dem Entzünden der ersten Kerze. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen Naturmaterialien für die Dekoration, die man im Garten und auch auf Spaziergängen findet.
Die Natur bietet vieles, was sich in weihnachtliche Arrangements und Dekorationen verwenden lässt. Nutzen Sie die Zeit für Aufenthalte im Freien und lassen Sie sich von den verschiedenen Materialien inspirieren.
Dekoration im Advent
Besonders einfach ist das Gestalten mit Zapfen. Doch nicht nur Fichten und Kiefern besitzen Zapfen, sondern auch Lärche, Scheinzypresse, Sumpfzypresse und Douglasie sowie Erle und andere. Echte Tannenzapfen werden Sie nicht finden, denn sie zerfallen bevor sie am Boden liegen. Durch die breite Vielfalt, auch an Größen, können Sie die Zapfen ganz unterschiedlich verwenden: zierliche Zapfen der Erle im Kontrast zu sehr großen Kiefernzapfen. Zapfen können einzeln dekoriert werden, mit Gold besprüht, aufgehängt oder auch nur in einer großen Glasvase gesammelt werden. Kombiniert mit einer kleinen Lichterkette oder mit Glaskugeln, erstrahlt das Gefäß in weihnachtlichem Glanz.
Adventskränze und Adventsgestecke lassen sich mit den Zweigen unterschiedlicher Nadelgehölze wie Kiefer, Eibe, Scheinzypresse und Wacholder gestalten. Zusammen mit Mahonie und Efeu wirken sie durch unterschiedliche Struktur und Farbtöne auch ohne weitere Beigaben lebendig. Moos, Flechten, bizarre kahle Zweige besetzt mit Hagebutten oder Schlehen, Samenstände von Stauden und Clematis…… so vieles lässt sich für eine natürliche adventliche Dekoration verwenden. Mit Licht und Kugeln kombiniert wirkt es besonders festlich.
Zieräpfel aus dem Garten lassen sich ebenfalls für eine winterliche Dekoration nutzen. Allerdings müssen Sie den Zweig mit Mini-Äpfeln abschneiden und ins Haus bringen bevor tiefere Fröste einsetzen. Durch ihre Form und Farbe ähneln die Zierapfelfrüchte ein bisschen kleinen Christbaumkugeln. Ganz einfach geht es, wenn man Fruchtzweige schneidet und sie in eine Vase stellt. In Kombination mit dem Grün von Nadelgehölzen wie Eibe und Tanne kommen die Früchte besonders zur Geltung. Befinden sich noch Flechten am Ast der Zieräpfel unterstreicht dies die Natürlichkeit. Abgeschnittene Fruchtbüschel schmücken Kränze und Gestecke.
Ausgefallen ist ein Weihnachtsschmuck mit getrockneten Chili-Früchten. Die sehr scharfe Sorte ‘Lila Luzy F1‘ bildet den Sommer über kleine Früchte in den Farben lila, gelb, orange und schließlich rot. Oft trocknen die etwa drei Zentimeter großen Früchte schon gut an der Pflanze oder man trocknet sie zum Zeitpunkt der Rotfärbung. Durch das intensive und anhaltende leuchtende Rot erleben Weihnachtsdekorationen eine neue „Schärfe“.
Blüten zur Weihnachtszeit
Vergessen Sie den 4. Dezember nicht! An diesem Tag werden traditionell die Barbarazweige geschnitten. Zweige von Kirschen oder anderen winter- und frühlingsblühenden Gehölzen wie Winterjasmin, Forsythie, Apfel, Zierquitte, Pfirsich, Mandel, Zierkirsche eignen sich dafür. Nach dem Schnitt stellen Sie die Triebe in ein Gefäß mit handwarmem Wasser, das alle paar Tage gewechselt wird. Sie sollen bis Weihnachten erblühen. Hat es vor dem Schneiden schon leicht gefroren erschienen die Blüten gleichmäßiger.
Bis ins Frühjahr hinein können Sie immer wieder neue Zweige aus dem winterlichen Garten ins Haus holen. Zudem lichten Sie so die Blütensträucher oder Obstbäume aus, verjüngen diese und fördern die Vitalität der Pflanze. Übrigens: aus dicken, rundlichen Knospen entstehen Blüten, spitze und dünne Knospen bringen Blätter.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung