2024 – Gartentipp 11 – Für den Schnitt nicht zu spät

2024 – Gartentipp 11 – Für den Schnitt nicht zu spät

Darf ich Gehölze im Garten nur zwischen Oktober und Februar schneiden?“ Momentan liest man häufig mit Bezug auf den Naturschutz, dass Schnittmaßnahmen nach den 1. März nicht mehr erlaubt sind. Aus gärtnerischer Sicht ist dies aber nicht in allen Fällen sinnvoll. Dennoch ist stets auf den Vogelschutz zu achten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie versuchen „Licht ins Dunkel“ zu bringen.

 Das sagt das Bundesnaturschutzgesetz

Es ist verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen. (BNatSchG §39, Abs. 5, Satz 1 Nr. 2)

Dieses zeitlich befristete Verbot gilt also nicht für Bäume im Siedlungsbereich innerhalb von Haus- und Kleingärten sowie Streuobstwiesen. Auch wenn Streuobstwiesen in der freien Natur stehen, sind sie als gärtnerisch genutzte Fläche eingestuft. Das Roden von Bäumen ist also ganzjährig möglich, sofern keine Naturschutzgründe z.B. Brut- und Lebensstätten von Tieren oder Baumschutzverordnungen für Rode- und Schnittmaßnahmen dagegensprechen. Diese Regelungen gilt es zu beachten.

Ein „auf Stock setzen“ (radikaler Schnitt auf ca. 30 cm Triebhöhe) oder komplettes Roden von ganzen Hecken oder Gebüschen ist jedoch auch im Garten verboten. Dies sollte in den Monaten Oktober bis Februar passieren, was auch gärtnerisch sinnvoll ist. In dieser Zeit ist die Vielzahl der Gehölze ohne Laub, was die Schnittmaßnahmen und die Entsorgung des Schnittgutes wesentlich erleichtert. Doch auch hier gibt es eine Reihe von Ausnahmen, die Sie beispielsweise an der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes oder der Stadt erfragen können. Dies betrifft z.B. die Verkehrssicherungspflicht, behördliche Anordnungen, geringfügiges Entfernen bei Verwirklichung von Baumaßnahmen.

Umsetzung im Garten

Doch was bedeutet das nun konkret? Was darf ich in der Zeit von März bis September noch schneiden? Grundsätzlich sind Form- und Pflegeschnitte von Hecken und Gehölzen im Garten sowie auf Streuobstwiesen ganzjährig möglich. Dies dient auch zur Gesunderhaltung der Pflanzen. Dürre, vor allem aber kranke Äste und auch ganze Pflanzen können das ganze Jahr über entfernt werden, um der Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen entgegenzuwirken. Beispiele: Feuerbrand, schwarzer Rindenbrand, Borkenkäfer, Obstbaumsplintkäfer.

Der Obstbaumschnitt ist auch erst im März, noch vor der Blüte, empfehlenswert, da die Wunden oft besser heilen als im Winter. Beerensträucher wie Johannisbeere und Stachelbeere können Sie jetzt noch schneiden bzw. gleich zur oder nach der Ernte im Sommer. Ziersträucher, die im Sommer und Frühherbst blühen, erhalten im März/April ebenfalls noch ihren, teilweise kräftigen Rück- und Auslichtungsschnitt (z.B. Sommerflieder, Bartblume, Roseneibisch/Hibiskus, verschiedene Rosen und Clematis). Ein starker Rückschnitt dient auch hier als Pflegeschnitt, damit die Pflanzen vital bleiben und reich blühen. Andere Gehölze werden ausgelichtet, wobei alte, tote, sehr dünne oder zu dicht stehende Äste entfernt werden. Bei frühlingsblühenden Gehölzen (blühend bis Mai/Anfang Juni) erfolgt der Schnitt erst nach der Blüte. So können zahlreiche Insekten profitieren. Das Formieren von Hecken und anderen Gehölzen ist grundsätzlich ganzjährig möglich. Im Garten ist dies sinnvoll ab Mitte Juni bis etwa Ende August, wenn das Triebwachstum abgeschlossen ist. Einzelne lang wachsende Ästchen im Außenbereich können Sie stets mit der Schere einkürzen.

Grundsätzlich den Vogelschutz beachten!

Das Bundesnaturschutzgesetz schützt vor allem brütende Vögel, weshalb radikale Schnittmaßnahmen nur in definierten Zeiträumen erlaubt sind. Doch kontrollieren Sie grundsätzlich vor allen Schnitteingriffen die (Hecken-)Gehölze auf Nester! Fliegen Vögel immer wieder in die Hecke oder in die Sträucher, so können Sie davon ausgehen, dass sich dort ein Nest befindet. Verschieben Sie Schnittmaßnahmen, auch Formschnitte auf die Zeit, wenn die Jungvögel ausgeflogen sind. Erfreuen Sie sich an den munteren Tieren, die bei der Fütterung der Jungen sehr viele Blattläuse, Fliegen, Räupchen und andere Insekten aus dem Garten holen und somit Schädlinge reduzieren.

Doch Hecken und Gehölze bieten weit mehr: sie sind nicht nur Nistplatz, sondern auch Unterschlupf und Ruheraum sowie Nahrungsquelle für verschiedene Tiere. Hecken und andere Gehölze sind wertvolle Gestaltungselemente im Garten. In einem naturnahen Garten liegen fachlich gute gärtnerische Praxis und Naturschutz nahe beieinander.

  

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2024 – Gartentipp – Wildkräuter in Zaum halten

2024 – Gartentipp – Wildkräuter in Zaum halten

Durch die milden Temperaturen sprießt es überall im Garten. Winter- und Vorfrühlingsblühende Stauden und Gehölze zeigen sich von der schönsten Seite. Wenn doch die Unkräuter nicht wären, wettern die Freizeitgärtner. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen die Wildkräuter schnell einzudämmen.

Das ungezügelte Wachstum verschiedener Unkräuter macht das Werkeln im Garten zur „Arbeit“. So manchem wird dann die Gartenpflege lästig oder sogar zu viel.

So werden es schnell mehr…..

Trotz sehr kalter und frostiger Temperaturen, auch Kahlfrösten, sind manche Unkräuter grün geblieben. Das Gemeine Kreuzkraut, die Vogel-Sternmiere, einjährige Rispe und Ehrenpreis-Arten gehören dazu. Niedrige Temperaturen schaden diesen Pflanzen keineswegs: sie wachsen in milden Wintern sogar weiter und säen sich zeitig im Frühjahr aus. So bilden sich schnell ganze „Unkraut-Teppiche“. Wie alle Samenkräuter entwickeln sie unzählige Samen, deren Keimfähigkeit sogar über Jahre bestehen bleibt. Wenn die Bedingungen stimmen und die Samen bestimmte Reize bekommen, tauchen Wildkräuter auf, die man im Garten schon ausgerottet glaubte. Unterschätzen Sie also die Ausdauer und Ausbreitungsfreudigkeit nicht! Entsorgen Sie deshalb blühende Exemplare in der Biotonne. Noch ganz junge und nicht blühende Polster kann man eventuell nach dem Ausreißen als Mulchmaterial liegen lassen, wenn der Boden trocken ist und es einige Zeit nicht regnet.

Ganz gemein sind Wurzelunkräuter. Giersch, Quecke, Schachtelhalm und Ackerwinde zeigen sich im zeitigen Frühjahr oberirdisch noch nicht bzw. wenig (Brennnessel). Jedoch entwickelt sich im Boden schon ein dichtes Geflecht. Steigen die Temperaturen, so treibt das Grün rasch aus. Bestes Werkzeug zum Jäten ist die Grabgabel, damit die Wurzeln möglichst ganz bleiben. Jedes kleine Wurzelteilchen kann wieder zu wachsen beginnen. Natürlich ist dies eine mühselige Prozedur, weil Sie den Vorgang nach zwei bis drei Wochen wiederholen sollten. Doch wer beharrlich bleibt, bekommt auch das hartnäckigste Wildkraut in den Griff. Die ausgegrabenen Wurzeln entsorgen Sie dann in die Biotonne und nicht auf den Kompost. Dort würden sie sonst munter weiterwachsen.

Wildkrautbekämpfung mal anders

Iss dein Unkraut auf! Manche Kräuter wie die Rosetten des Behaarten Schaumkrautes und der Knoblauchsrauke oder die Blätter von Giersch und Brennnessel eignen sich vor allem im jungen Zustand als Grünwürze für Salate oder gedünstet als Spinatersatz. Die schönsten sammelt man vor dem Jäten extra ein und verwendet sie in der Küche bei Salaten, in einem würzigen Schmand-Dipp oder auch für Kräuterbutter. Dann schmeckt man schon den Frühling!

Andere Wildkräuter sind weniger aggressiv und bringen jede Menge Biodiversität in den Garten. Sie dulden wir bzw. lassen sie auch mal blühen, zur Freude fürs Auge und für die Insekten. Dazu gehören zum Beispiel die Echte Kamille, Schlitzblättriger Storchschnabel, Klatschmohn, Acker-Stiefmütterchen, Sommer-Adonisröschen, Kornblumen, Kornrade, Frauenspiegel oder Acker-Rittersporn und auch Borretsch. Durch einjährige Blumenmischungen kommen dann Sommerblumen wie Ringelblumen, Bienenfreund (Phacelia), Schmuckkörbchen (Cosmea) oder Jungfer im Grünen (Nigella) und Sonnenblumen hinzu, die sich gerne im ganzen Garten ausbreiten. Sie samen zwar fleißig aus, durch ihre langsame Entwicklung hat man sie gut im Griff, falls sie an unerwünschtem Ort aufkeimen. Notfalls kann man solche Sämlinge in möglichst jungem Zustand auch sehr leicht ausstechen und an andere Stellen setzen, wo sie mit ihren bunten Blüten erfreuen.


(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2024 – Gartentipp 8 – Dahlien einen Vorsprung verschaffen

2024 – Gartentipp 8 – Dahlien einen Vorsprung verschaffen

Zu den beliebten Sommerblumen im Garten gehören die Dahlien. Allerdings sind sie frostempfindlich, so dass die Knollen jedes Jahr im Herbst ausgegraben und im Frühjahr wieder neu gepflanzt werden. Treibt man die Dahlienknollen vor, so haben die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie

Wer die Möglichkeit zum Überwintern der Knollen hat, wird sich bei der Fülle der Dahliensorten immer wieder andere Sorten dazu holen. Im zeitigen Frühjahr sind die Auswahl und das Angebot bei den Händlern noch groß.

Großes Dahlien-Sortiment

Lange Zeit galten Dahlien als Pflanzen der älteren Generation. Doch durch die riesige Sortenvielfalt sind sie wieder fester Bestandteil in vielen Gärten auf dem Land und in der Stadt. Verschiedenste Blütenfarben und -formen sowie die unterschiedlichen Wuchshöhen schmücken eigene Beete oder füllen Lücken im Prachtstauden-Beet. Kompakt wachsende Sorten eignen sich auch für Kübel und Balkonkästen. Dahlien-Blüten schmücken dann im (Spät-)Sommer und Herbst bis zum Frost. Beliebt sind die Blüten auch als Vasenschmuck, gerne auch in Kombination mit anderen Sommerblumen. Zudem regt der regelmäßige Schnitt auch die Neubildung von Blütenknospen an. Viele Dahlienblüten, vor allem bei den ungefüllten oder wenig gefüllten Sorten, bilden Pollen und Nektar, weshalb sie wahre Insektenmagnete sind.

Wachstumsvorsprung durch Vorziehen

Normalerweise werden die frostempfindlichen Knollen der Dahlien etwa Ende April, in kalten Regionen gar erst nach den Eisheiligen Mitte Mai, in den Gartenboden gepflanzt. Stärkere Fröste sollten dann nicht mehr zu erwarten sein. Zudem besitzt der Boden meist noch ausreichend Feuchtigkeit, damit die Knollen gut austreiben können, bevor der trockene Sommer kommt. (Bei Bodentrockenheit nutzt kräftiges Angießen.) Nach einigen Wochen schieben die ersten grünen Spitzen aus dem Boden. Leider sind sie ein sehr willkommenes Schneckenfutter und benötigen rechtzeitig Schutz. Ab Anfang Juli freut man sich über erste Blüten, wenn die Knollen Anfang Mai im Boden sitzen.

Um das Ganze zu Umgehen und den Pflanzen Vorsprung zu bieten, eignet sich das Vorziehen ab Mitte Februar in Töpfen. Außerdem blühen die Dahlien schon ein paar Wochen früher im Sommer. Somit verlängern Sie die Blütezeit bis zum ersten Frost im Herbst. Möchten Sie die Dahlien auch den Sommer über in Gefäßen kultivieren, verwenden Sie gleich die richtige Topfgröße. Ansonsten benötigen Sie Blumenerde und eine Topfgröße, in der die schrumpeligen Knollen gerade so hineinpassen. Großes Knollengewirr können Sie auch teilen. Die verdickten Knollen weisen nach unten und der abgeschnittene Stängel nach oben. Die Knollen werden nun gepflanzt und oben wenige Zentimeter mit Erde bedeckt. Dann gießen Sie den Topf und stellen ihn hell auf eine kühle Fensterbank, in ein frostfreies Frühbeet oder Gewächshaus. Bis zum Auspflanzen im Mai haben sich kräftige grüne Triebe entwickelt, die die Schnecken auch weniger bevorzugen. Kappen Sie die Triebspitzen, bleiben die Pflanzen etwas kompakter und verzweigen sich zusätzlich.

Dahlien im Freiland überwintern?

Normalerweise gräbt man die Dahlienknollen im Herbst, kurz nach den ersten leichten Frösten aus und lagert sie an einem frostfreien Ort. Dies ist oft sehr mühsam, besonders, wenn man viele Exemplare besitzt. In wintermilden Gebieten kann man versuchen die Dahlien draußen zu überwintern. Allerdings benötigen Sie dort Winterschutz. Abdeckungen mit Stroh, Laub, Vlies etc. sind denkbar. Allerdings fühlen sich Mäuse dort wohl und knabbern gerne die Knollen an. Einen Versuch ist es jedoch wert, denn so überwinterte Knollen treiben ebenfalls oft frühzeitig aus und bilden kräftige grüne Triebe.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2024 – Gartentipp 7 – Saatgut sichten

2024 – Gartentipp 7 – Saatgut sichten

Jetzt wird es höchste Zeit vorhandene Samen zu sortieren und sich um neues Saatgut zu kümmern. Dies ist besonders wichtig für alle, die selbst aussäen, um besondere Sorten im Garten zu haben, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Wer selbst Blumen oder Gemüse aussät, sammelt in wenigen Jahren oft viele verschiedene Samentütchen an. Mit einer „Saatgutverwaltung“ behält man den Überblick und weiß schnell, was fehlt.

Ordnungskisten nach Bedarf

Nach dem Gebrauch fristen die Samenpäckchen oft ein Dasein irgendwo in einer Kiste, meist Blumen- und Gemüsesamen wild durcheinander. Es ist Zeit zum Aufräumen. Am einfachsten trennt man erst einmal die Sämereien von Gemüse, Blumen und Gründüngung voneinander.

Wer viel selbst ansät, kann auch jetzt noch weiter unterteilen: z.B. Fruchtgemüse, Hülsenfrüchte usw. oder Kletterpflanzen, Sommerblumen, Zweijährige. Eine weitere Ordnungsmethode ist die Einteilung nach Aussaatmonaten oder gar Wochen. Tomaten werden erst im Mai ausgepflanzt, die Aussaat erfolgt jedoch im März. Radies können über einen großen Zeitraum gesät werden und die Samenreste wandern Monat für Monat weiter. So vergisst man den optimalen Aussaattermin nicht.

Haltbarkeit prüfen

Schauen Sie beim Einräumen gleich auf das Haltbarkeitsdatum, das auf den gekauften Samenpäckchen steht. Bei geöffneten Päckchen ist auch die Lagerung (am besten kühl und trocken) für die Keimfähigkeit ausschlaggebend. Tomatensamen sind erstaunlich lange keimfähig (teils mehr als fünf Jahre), während man bei Pastinaken besser jährlich neues Saatgut kauft. Wer ganz sichergehen will, kann die Keimfähigkeit durch eine Saatgutprobe prüfen. Dazu erfolgt eine Probeaussaat mit genau abgezählten Körnern. Eine Keimprobe lohnt sich, wenn von altem Saatgut noch weit mehr als zehn Samenkörner vorhanden sind, z.B. bei Möhren. Keimt in den nächsten zwei bis drei Wochen nur wenig Saatgut, müssen Sie dichter aussäen oder am besten ein neues Saatgutpäckchen kaufen. Sie können auch einen Teil des alten mit neuen Samen(körnern) vor der Aussaat mischen.

Lust auf Neues?

Dann stöbern Sie jetzt im Fachhandel nach Neuheiten, aber auch nach alten Sorten. Selbst an Samenständern im Lebensmitteleinzelhandel findet man manchmal nicht Alltägliches. Leben Sie Ihre Vorlieben aus. Das Saatgut-Sortiment ist nun riesengroß. Achten Sie jedoch auf angegebene Pflegehinweise, damit die Aussaat auch ein Erfolg wird. Auch ist es sinnvoll auf verschiedene Widerstandsfähigkeiten zu achten wie Kraut- und Braunfäule bei Tomate, Echter Mehltau bei Gurke usw. Ein vielfältiger Garten freut nicht nur uns, sondern nutzt auch der Tierwelt. Blüten der Sommerblumen liefern den Insekten Nahrung und später dienen die Samen den Vögeln als Futter (z.B. Schmuckkörbchen, Sonnenblumen).

Schon im Februar beginnt für manche Gemüsearten wie Paprika und Chili sowie Aubergine und Artischocke die Aussaat auf der warmen Fensterbank. Sie haben eine lange Anzuchtdauer. Bei Tomaten wartet man noch und sät erst Mitte März; Zucchini, Kürbis und Gurken noch viel später erst ab Mitte April.

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2024 – Gartentipp 6 – Anzucht von Paprika und Co.

2024 – Gartentipp 6 – Anzucht von Paprika und Co.

Der Winter neigt sich langsam dem Ende und Sonnenstrahlen haben schon wärmende Kraft. Einige Pflanzen haben eine lange Anzuchtphase. Deshalb ist es jetzt Zeit für erste Aussaaten auf der Fensterbank, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Im Januar waren noch vorbereitende Arbeiten angesagt, doch im Februar beginnt das „eigentliche“ Gartenjahr. Eifrige Freizeitgärtner säen Gemüse selbst aus. Zu den ersten Aussaaten gehört Paprika.

Aussäen auf der Fensterbank

Der richtige Aussaattermin ist wichtig. Aussaaten im Januar sind zu früh, da während kurzer Tage und bei trübem Himmel auflaufende Saaten wegen Lichtmangel nur lange und dünne Triebe bilden. Selbst am hellsten Fenster bekommen die Pflänzchen, im Vergleich zum Freien, auf der Fensterbank nur die Hälfte Licht. Die ungünstige Lage verschärft sich, wenn unter dem Fensterbrett eine warme Heizung läuft.

Paprika besitzt eine lange Anzuchtphase, deshalb ist eine frühe Anzucht im Februar nötig, um im Mai kräftige Jungpflanzen zu haben, die dann im Gartenbeet oder im Kübel weiterwachsen können. Füllen Sie zunächst eine etwa fünf Zentimeter tiefe Schale mit Aussaaterde. In kleine Furchen, mit etwa einem halben Zentimeter Tiefe und einem Abstand von vier Zentimetern, legen Sie alle zwei Zentimeter ein einzelnes Saatkorn. Nach dem Überstreuen der Saatrillen mit Erde erfolgt ein sehr vorsichtiges Angießen mit einer zarten Brause oder einer Sprühflasche, um ein Abschwemmen zu vermeiden. Alternativ dazu können Sie die Samenkörner auch einzeln in kleinen Töpfchen oder Multitopfplatten ablegen. Somit entfällt das spätere Pikieren.

Für ein zügiges Keimen sind Temperaturen von 25 Grad Celsius optimal. Kühlere Temperaturen verzögern die Keimung und es besteht Fäulnisgefahr. Erscheinen dann die ersten Keimblätter ist viel Licht wichtig. Ein Platz am hellen Südfenster eignet sich deshalb besonders. Bilden sich in der Triebmitte erste Laubblättchen wird pikiert (vereinzelt). Hierzu werden die jungen Pflänzchen einzeln in Töpfe gesetzt, damit sie Platz zum Wachsen haben. Die Temperatur können Sie dann etwas reduzieren. Mit weiterhin ausreichend Licht erhalten Sie kräftige und stabile Jungpflanzen.

Vergessen Sie während der ganzen Anzuchtzeit das stete, jedoch mäßige Gießen nicht. Das Substrat darf nicht zu nass sein, da besonders Paprikapflanzen darunter sehr leiden. Gehemmtes Wurzelwachstum und das Eindringen von Welkepilzen in geschwächte Pflanzenteile können die Paprika zum Absterben bringen.

Erst nach den Eisheiligen Mitte Mai (bei stabilem mildem Wetter auch etwas früher) dürfen die Pflanzen dann ins Freiland gesetzt werden. Alternativ eignet sich Paprika auch als Kübelpflanze. Diese erhalten an warmen Tagen oft schon im April ihren Platz im Freien. Wird es nochmals kalt, räumt man die Gefäße, vor allem nachts, wieder ein.

Anderes Fruchtgemüse kann noch warten

Tomaten, Kürbis, Zucchini und Gurken pflanzt man ebenfalls erst Mitte Mai ins Gartenbeet. Die Aussaat dieser Fruchtgemüse hat noch Zeit, denn ihre Anzuchtdauer ist wesentlich kürzer als bei Paprika. Die Tomatenaussaat an der Fensterbank erfolgt Mitte bis Ende März, um kräftige und stabile Jungpflanzen zu erhalten. Zucchini und Kürbis sät man etwa vier bis sechs Wochen vor der Pflanzung in den Garten. Bei Gurken geht es besonders schnell, hier reichen zwei bis drei Wochen.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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