2024 – Gartentipp 19 – Spätfröste schädigen Obstgehölze

2024 – Gartentipp 19 – Spätfröste schädigen Obstgehölze

Der milde Winter hat zu einer ungewöhnlich starken Verfrühung der Vegetation und somit auch der Obstblüte geführt. Über drei Wochen eher zeigten sich die Obstgehölze in voller Blütenpracht. „Mehrere Frost-Nächte in der vorletzten Woche haben die Freude auf eine reiche Obsternte jedoch deutlich getrübt“, erklären die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Frühe Blüte und frostige Nächte

Der frühe Flor erhöht das Risiko an Schäden der offenen Blüte oder der kleinen grünen Früchtchen. Der Klimawandel fördert diese fatale Kombination. Und so auch heuer: nach der sommerlichen Wärme Anfang bis Mitte April, brachte der Kälteeinbruch mit Polarluft nach dem dritten Aprilwochenende, je nach Region bis zu minus sieben oder minus acht Grad. Diese Extremtemperaturen führten abhängig von Entwicklungsstand der Blütenknospen, Obstart und Standort zu zahlreichen Schäden. Die voll in Blüte stehenden Obstgehölze sind fast komplett betroffen. Auch die noch knospigen Blüten konnten ebenso schon Schaden nehmen wie kleine Jungfrüchte.

Schäden schon sichtbar

An den Blüten finden wir verbräunte Blütenblätter und schwarze Fruchtknoten, die auch schon in der noch geschlossenen Blüte entstehen konnten. Da Steinobst schon seine Blütenblätter abgeworfen hatte, waren hier die jungen Früchte betroffen. Sie sehen vielfach verbräunt mit verkorkter Fruchthaut aus. Derart geschädigte Teile fallen ab – das kann bis zum Totalausfall führen. Verkorkungen und Berostungen sind Frosteinflüsse, die sich später an Mini-Äpfelchen als sogenannte Frostplatten oder Frostringe äußern.

An Walnüssen, Kiwibeeren und Tafeltrauben sind die fruchtttragenden zarten Neuaustriebe schwarz und welk geworden. Die Ernte ist hier zerstört. Lediglich Trauben und einige Kiwibeeren schieben an schlafenden Beiaugen nochmals fruchtende Triebe nach. In der Hoffnung, dass sie diese Phase gut überstehen, bringen sie jedoch weniger Früchte und schwächere Qualitäten hervor.

Erdbeeren, Heidel-, Johannis- und Stachelbeeren konnten zum Glück durch nächtliche Vliesabdeckung in gefährdeten Nächten geschützt werden.

Weitere Ursachen für schlechte Ertragsaussichten

Alles in allem hängt der unterschiedliche Fruchtbehang stark von den lokalen Temperaturen in den Obstparzellen ab. In geschützten Gärten oder etwas höheren Lagen, die etwas später blühen, kann der Behang besser sein. Zehntelgrade können je nach Blütenzustand (knospig, halb- bzw. voll geöffnet) entscheidend sein, ob der Frost schädigen konnte. Vor allem in der Peripherie der Krone hat es sie mehr erwischt. Kleine Früchte, eher im Inneren des Baumes oder von schützenden Blättern bedeckt, konnten Glück haben.

Folgen der Frosteinwirkungen

Durch die Blüten- und Fruchtschäden hat sich der Behang deutlich bis ganz reduziert. Die geschädigten kleinen, erbsen- bis haselnussgroßen Jungfrüchte verkorken oder fallen ebenso stark ab wie die schlecht befruchteten und bereits von Schädlingen befallenen Exemplare. Bei vollem Behang wäre diese Ausdünnung ebenso zu verschmerzen wie der natürlich vorkommende Junifruchtfall, bei dem der Baum überzählige Früchte abwirft, die er nicht ernähren kann.

Bäume mit nun schwachem Fruchtbesatz bilden verstärkt neue Triebe. Nicht benötigte, überzählige und nach innen wachsende, junge und krautige Schösslinge werden schon in nächster Zeit ausgerissen. Das mag brutal klingen, hat aber Vorteile: schlafende Beiaugen werden ebenfalls entfernt. Außerdem verheilen Risswunden jetzt über den Sommer gut. Zudem entlastet die Triebregulierung den Baum, was ihm vor allem bei Hitze und langer Trockenheit zugutekommt.

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2024 – Gartentipp 18 – Weiße Blütensterne auf bayerischen Balkonen und Terrassen

2024 – Gartentipp 18 – Weiße Blütensterne auf bayerischen Balkonen und Terrassen

Nach dem Kälteeinbruch in der letzten Woche freuen wir uns sehnlichst auf den Sommer. Typische Beet- und Balkonpflanzen gehören dazu. Jedes Jahr wird eine Bayerische Pflanze des Jahres gewählt. Heuer ist es „Bella Stella“, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die pflegeleichte Sternengeranie bringt strahlende Eleganz auf Balkon und Terrasse und wertet jedes Pflanzgefäß auf: „Bella Stella“ – die Sommerbraut.

Die Bayerische Pflanze des Jahres – jedes Jahr neu

Schon seit über 20 Jahren wird eine „Pflanze des Jahres“ gekürt. Die bayernweite Aktion läuft unter dem Dach des Bayerischen Gärtnereiverbandes (BGV). Die Entscheidung fällt bereits im Vorjahr. An der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim wählen Fachleute aus Praxis und Beratung auf dem Gartenleistungs-Prüffeld unter über 800 neuen Sorten ihren Star für das Folgejahr aus. Diesen können Sie dann nach der Pflanzentaufe ab Ende April in vielen bayerischen Gartenfachbetrieben erwerben.

Wunderschön, trotz wenig Pflege

Strahlend weiße, sternförmige Blüten zeichnen diese Geraniensorte Pelargonium zonale ‘Starry White‘ aus. Apart sind auch die rot-orangen Staubgefäße inmitten der weißen Blüten. Die strahlenden Blütensterne stehen über dem satt-grünen Laub und bilden somit einen schönen Kontrast. Die festen und glatten Blätter ähneln einem Gingko-Blatt. Wie andere Geranien verträgt auch die Sternengeranie heiße Sommertage, aber auch kühle Temperaturen und gelegentlich mal Trockenheit. Zu viel Nässe im Wurzelraum schadet ihr. Zuverlässig blüht sie den ganzen Sommer über bis zum Frost. Da sie selbstreinigend ist, brauchen Sie Verblühtes nicht ständig auszupfen. Brechen Sie gelegentlich alte Blüten heraus, schieben rasch neue nach. „Bella Stella“ ist sehr genügsam und pflegeleicht. Eine wöchentlich Flüssigdüngung sorgt jedoch für gutes Wachstum und eine besonders üppige Blütenpracht.

Elegante Erscheinung auf sonnigen Balkonen und Terrassen

Die Sternengeranie eignet sich für Balkonkästen und Gefäße, gerne in Kombination mit anderen Sommerblühern, die ähnliche Ansprüche haben. Damit das Pflanzenarrangement insektenfreundlich wird, greifen Sie beispielsweise auf blauen Ziersalbei, gelbe oder orangefarbene Bidens (Zweizahn), einfachblühende und kompakte Dahlien oder die Fächerblume zurück. So entsteht Sommerlaune bei Ihnen und den Insekten.

Da „Bella Stella“ kompakt wächst, ziert sie auch als Einzelpflanze ein schönes Gefäß. So lässt sie sich als größerer Tischschmuck verwenden oder als Bepflanzung für kleine Balkone. Die weißen Sternblüten leuchten noch in der Dämmerung. So wird der Abend-Drink auf dem Balkon zum (Blüten-)Highlight.

„Bella Stella“ – das macht sie besonders

„Bella Stella“, die Sommerbraut: robust und pflegeleicht, hitze- und trotzdem relativ kältetolerant, trockenheitsverträglich und reich blühend. Doch „Bella Stella“ ist noch mehr: ‘Starry White‘ entstand aus der Kreuzung einer modernen weißen Samenpelargonie und einer alten, blühfreudigen Sorte. Ziel war der Nachhaltigkeitsaspekt, denn sie sollte schon früh, aber mit einem geringen Energieaufwand in den Gärtnereien wachsen und blühen. Und dies ist gelungen, so dass „Bella Stella“ nun in vielen bayerischen Gärtnereien zum Verkauf angeboten wird. Ist Ihre Gärtnerei des Vertrauens dabei? Unter nachfolgendem Link finden Sie weitere Informationen zur Pflanze und zu anbietenden Gärtnereien. https://www.pflanze-des-jahres.de/

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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2024 – Gartentipp 17 – Tag der Birne – vierter Sonntag im April

2024 – Gartentipp 17 – Tag der Birne – vierter Sonntag im April

Weltweit und in zahlreichen Sorten wird die Birne angebaut. Als zweitwichtigste Kernobstart steht sie jedoch im Schatten des Apfels. Zu Unrecht, finden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Der Tag der Birne am 28. April 2024 will ihre Bedeutung als gesundes, heimisch erzeugtes oder selbst im Garten angebautes Obst herausstellen.

Im Schatten des Apfels

Als wärmeliebende Obstart gedeihen Birnen nicht überall oder bringen nicht die sortentypischen Geschmackseigenschaften hervor. Früher standen sie daher in warmen Regionen und an geschützten Standorten wie Schloss- und Klostergärten bzw. Wandspalieren. Die Klimaerwärmung mit längeren Vegetationszeiten erweitern die Anbaumöglichkeiten. Die „deliziöse“ Frucht kann nun auch in Bergländern in guten Qualitäten ausreifen.

Von Nachteil ist die im Vergleich zu Apfel geringere Lagerfähigkeit unter „Hausbedingungen“. Selbst Lagerbirnen hielten oft nur bis Januar. Daher wurden von den bis Mai haltbaren Spätäpfel traditionell mehr Bäume, sowohl im Streuobst wie im Hausgarten, gepflanzt.

Obwohl der Handel und vor allem direkt absetzende Obstbetriebe geschmackvolle Sorten inzwischen ganzjährig anbieten, stehen Birnen – anders als in Nachbarländern – in der Gunst der deutschen Verbraucher auf niedrigem Niveau. Werden Äpfel pro Kopf mit 18 kg verzehrt, liegt diese Zahl für Birnen bei lediglich 4 kg.

Vielfalt an Sorten

In Europa geht man von etwa 2000 Birnensorten aus. Für den Frischverzehr bietet der Markt eine Vielzahl zart schmelzender, süß-aromatischer und sehr saftiger Tafelfrüchte an. Diese werden in Erwerbsanlagen produziert, vor allem Sorten wie ‘Conference‘, ‘Vereinsdechant‘, ‘Alexander Lucas‘, ‘Williams Christ‘, ergänzt um Neuheiten wie ‘Novemberbirne‘ (Markenname Xenia) oder ‘Uta‘. Tafelware kann auch aus extensiven Beständen z.B. Streuobstanbau stammen. Hier finden sich „Schätze“ wie ‘Gräfin von Paris‘, ‘Gellerts Butterbirne‘, ‘Gute Luise‘, ‘Clapps Liebling‘ und ‘Köstliche von Charneux‘.

Daneben stehen vor allem in Streuobstwiesen spezielle Sorten für die Saft-, Wein-, Cider- ,Most- und Edelbrandherstellung. Dafür eignen sich unter anderem ‘Gelbmöstler‘, ‘Wahlsche Schnapsbirne‘, ‘Fässlesbirne‘, ‘Palmischbirne‘, ‘Oberösterreichische Weinbirne‘, ‘Champagnerbratbirne‘, ‘Mollebusch‘, ‘Stuttgarter Geishirtle‘, ‘Sußbirne‘ und viele weitere traditionelle Sorten. Wenngleich ihre äußeren Fruchtqualitäten heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen, sorgen charaktervolle Inhaltsstoffe für hervorragende Erzeugnisse. Dörr- oder Hutzelbirnen sind als Trockenfrüchte eine Delikatesse – sei es zum Naschen oder der Verarbeitung zu Früchtebrot.

Birnen im Freizeitgartenbau

In Hausgarten und Streuobst werden Birnen nach wie vor in geringem Maße gepflanzt. Gründe sind Schaderreger. Zum einen der Befall durch Feuerbrand, der verstärkt in größeren Anpflanzungen in den Hauptanbaugebieten auftritt. Zum anderen der Birnengitterrost, der zahlreiche orangefarbene, später braune Flecken an den Blättern hervorruft und im Freizeitgartenbau kaum bekämpft werden kann. Dieser Schadpilz kann alle Sorten befallen und ist je nach Standort, vor allem aber je nach Witterung unterschiedlich stark ausgeprägt.

Für kleine Gärten eignen sich Birnenspaliere an Mauern, Zäunen und Wänden. Des Weiteren Säulenbirnensorten wie ‘Decora‘, ‘Obelisk‘, ‘Condora‘, die ohne Anschnitt ähnlich den Säulenäpfeln einen schmalen Wuchs ausbilden.

Birne mehr wertschätzen

Zweifelsohne ist dieses Kernobst gesund, obwohl es etwas mehr Zucker als der Apfel besitzt. In Rahmen der „Five-a-day-Regel“ sollte sie viel mehr sowohl als Tafelfrucht als auch in verarbeiteter Form in die Ernährung einbezogen werden. Besonders Kinder lassen sich durch dieses süße, saftige Obst begeistern. Probieren Sie auch verschiedene Sorten, die vor allem in direkt absetzenden Obstbaubetrieben in Ihrer Region angeboten werden und entdecken Sie dabei die Vielfalt im Geschmack. So werden Sie gewiss Ihren Liebling finden.

Im Übrigen trägt der Verzehr von Birnenprodukten aus dem Streuobstanbau zum Erhalt dieser wertvollen Bestände bei. Die besonderen Erzeugnisse sind Ausdruck der Sortenvielfalt und sorgen für Abwechslung.

Hubert Siegler, Bayerische Gartenakademie

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

„Die Wildbienen“ des OGV Harburg suchen Nachwuchs

„Die Wildbienen“ des OGV Harburg suchen Nachwuchs

Die Kindergruppe des OGV Harburg bietet Kindern die Möglichkeit, sich mit dem Garten, dem Anbau von Obst und Gemüse, der Nutzung von Kräutern und vielem mehr zu beschäftigen. Dabei werden viele Zusammenhänge in der Natur und besonders im Garten erklärt.
Aktive Mitarbeit am Garten- und Hochbeet, die Aussaat, Pflanzung und Pflege und viele tolle Gartenprojekte werden umgesetzt. Auch kommt das kreative Basteln nicht zu kurz.
Gegenwärtig bereiten wir unser Hochbeet zur Aussaat vor und gestalten Stühle als Sitzgelegenheiten mit Blätter- und Blütenmustern für unser Stadtfest. Dabei können viele kreative Mitstreiter mit tollen Ideen aktiv werden.
Habt ihr Lust? Dann meldet euch bei uns.
Sieglinde Faltlhauser, Tel.: 09080/ 9237619
Martina Kleinschmager, Tel.: 09080/ 6549920
Wir freuen uns auf euch.

2024 – Gartentipp 16 – Blick in den Garten

2024 – Gartentipp 16 – Blick in den Garten

Alles grünt und blüht im Garten. Die Bodenfeuchte und die warmen Temperaturen sorgen dafür, dass alles sehr zeitig sprießt und blüht. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie freuen sich darüber, konnten aber auch schon erste Schädlinge beobachten.

Frühe und üppige Blüte

Durch die milden Temperaturen der letzten Wochen, sogar ohne Frostnächte, konnten die Pflanzen zügig durchstarten und wurden im Wachstum nicht gehemmt. Somit liegen wir in der Vegetation um gut drei Wochen früher. In diesem Jahr erfreuten uns die großen Blüten der Magnolien in der schönsten Pracht. Häufig waren sie doch in vielen Jahren frostigen Nächten zum Opfer gefallen. Viel Freude bereiten noch immer Narzissen. Frühe Arten und Sorten waren schon vor einigen Wochen in Blüte und jetzt noch blühen spätere in Weiß und Gelb. Auch andere Zwiebelblumen zeigen sich von ihrer schönsten Seite: Traubenhyazinthen, Blausternchen (Scilla) und die verschiedenen Tulpen. Überwältigende rosa und weiße Blütenträume sind momentan Zierkirschen und Zieräpfel. Auch die Felsenbirne (Amelanchier) überzeugt mit einer weißen Blütenwolke. Leider sorgen die warmen Tage auch für ein rasches Abblühen. An Obstgehölzen blühen bereits Apfel, Birne und Kirsche, während sie bei Zwetschge und Pfirsich schon vorbei ist. Bei schwarzer Johannisbeere, Stachelbeere und Erdbeere dauert es nicht mehr lang, erste Heidelbeerblüten werden gerne von Hummeln beflogen. Verschiedenste Wildbienen (z.B. Mauerbiene, Sandbiene, Blauschwarze Holzbiene, Hummeln), Honigbienen und andere Insekten finden bei einem vielfältigen Blütenangebot Nahrung. Auch Gänseblümchen und Löwenzahn im Rasen sind eine willkommene Nahrungsquelle.

Alles wächst

Das Grün wird stetig mehr: Hainbuchenhecken treiben aus, Stauden schieben sich mehr und mehr aus dem Boden, aber auch unerwünschte Gartenkräuter beginnen zu wuchern. Haben Sie die Möglichkeit ein Eck mit Brennnesseln zu belassen? Dies sind begehrte Futterpflanzen für verschiedene Schmetterlingslarven, z.B. die Raupen des Tagpfauenauges. Die Rasengräser benötigen nun einen regelmäßigen Schnitt. Das Schnittgut können Sie gleich als dünne Mulchschicht auf Baumscheiben, unter Hecken, im Staudenbeet oder frisch bepflanzten Gemüsebeeten verwenden.

Während erste Salate und Kohlrabi, Radies und Möhren in den Gemüsebeeten wachsen, lassen sich schon bald Rhabarberstangen ernten. Frische Kräuter bereichern den Speiseplan und würzen die Mahlzeiten. Beliebt und erntereif sind vor allem Schnittknoblauch, Schnittlauch und Bärlauch sowie Sauerampfer und überwinterte Petersilie.

Erste Schädlinge

Leider entwickeln sich bei den milden Temperaturen auch die Schädlinge sehr schnell. Die gefräßigen Raupen des Buchsbaumzünslers sind von wenigen Millimetern schnell auf einige Zentimeter gewachsen. Die Schäden sind schon erkennbar. Hier muss schnell gehandelt werden, um den Buchs noch einigermaßen ansehnlich zu erhalten.

Blattläuse treten oft zuerst an Rosen auf. An den jungen Trieben wurden sie schon gesichtet. Auch hier ist das manuelle Entfernen (Zerdrücken) an den Triebspitzen die erste Wahl. Rote Blasen an den jungen Johannisbeerblättern deuten auf den Befall durch die Johannisbeerblasenlaus hin. Sie sitzen an der Blattunterseite und durch die Saugtätigkeit entstehen die Blasen.

Lustiges Treiben im Garten

Schon seit einigen Wochen findet man auffallend viele heimische Siebenpunkt-Marienkäfer, die oft unter einer Laubschicht überwintert haben. Sie halten die schon auftretenden Blattläuse in Schacht. Blattläuse sind außerdem Nahrung für kleine Jungvögel. Die Vogeleltern sind schon fleißig beim Nestbau und in Brutlaune. Viele Insekten schwirren durch den Garten auf der Suche nach Nahrung. Mauerbienen und Sandbienen sowie Hummeln sorgen für Nachwuchs und bauen ihre Nester. Was können Sie beobachten? Blicken Sie mit Freude, aber auch mit wachsamem Auge, in den Garten.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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