Hohe Auszeichnung beim Obst- und Gartenbauverein Harburg

Hohe Auszeichnung beim Obst- und Gartenbauverein Harburg

Am Samstag den 9. März 2024 lud der Obst- und Gartenbauverein Harburg e. V. zur jährlichen Mitgliederversammlung ein.

Neben den allgemeinen Punkten wurde der neu ins Leben gerufene und sehr gut besuchte „Gartlerstammtisch“ besonders erwähnt. Darüber hinaus standen die Abstimmung über eine Ehrungsordnung und eine Beitragsanpassung für das Jahr 2025 an. Beides wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig angenommen.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Ehrung langjähriger Mitglieder. Als Vertreterin der Stadt überreichte Stadträtin Martina Thiel gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Wilhelm Faul und der 2. Vorsitzenden Marlies Korhammer die Ehrennadel in Silber für 25- jährige Mitgliedschaft an Emma Thum und die Ehrennadel in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft an Helga Link.

Der Höhepunkt des Abends war ohne Zweifel die Ernennung von Helmut Drexler zum Ehrenmitglied als Anerkennung für seine langjährige und aktive Mitgliedschaft sowie sein außergewöhnliches Engagement für den Verein. In seiner Laudatio lobte 1. Vorsitzender Wilhelm Faul besonders Drexlers Verbundenheit mit dem Verein. Besonders in seiner Funktion als Gerätewart leistete er in mehr als 25 Jahren einen wichtigen Dienst für den Verein. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte Faul eine Ehrenurkunde und einen Bildband, der Helmut Drexlers Zeit im Verein widerspiegelt.

Abschließend stellte Birgit Häfele den geplanten Vereinsausflug zur Landesgartenschau nach Kirchheim bei München vor.

Mit einer von Gerhard Meyer gestalteten ansprechenden Bildpräsentation des vergangenen Jahres klang die harmonische Mitgliederversammlung aus.

2024 – Gartentipp 12 – Wildbiene des Jahres 2024: Die Blauschwarze Holzbiene

2024 – Gartentipp 12 – Wildbiene des Jahres 2024: Die Blauschwarze Holzbiene

Ein imposantes Insekt wurde zur Wildbiene des Jahres 2024 ernannt: Die Blauschwarze Holzbiene. „Auffallend durch Größe und Farbe, erkennt man sie immer öfter auch in den Gärten“, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die Heinz Sielmann Stiftung möchte mit der Auszeichnung „Gartentier des Jahres“ auf die ökologische Bedeutung von naturnahen Gärten hinweisen. 2022 erhielt diese Auszeichnung die Blauschwarze Holzbiene.

Die Blauschwarze Holzbiene – was ist das?

Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) tritt von den drei Holzbienen-Arten, die in Deutschland gefunden wurden, am häufigsten auf. Mit einer Größe von zwei bis drei Zentimetern gehört sie somit zu den größten Wildbienen bei uns. Beeindruckend ist auch die blau-schwarze Färbung des hummelartigen Körpers und der Flügel. Doch das Insekt ist harmlos, auch wenn diese Wildbiene sich mit Größe und tiefem Gebrumme in Szene setzt und zunächst Furcht einflößen könnte.

Für den Nestbau benötigt die solitärlebende Biene trockenes Holz. Das Weibchen nagt mit den kräftigen Kiefern in Holzstämme oder -balken bis zu 40 Zentimeter lange Gänge, in denen es die Eier ablegt. Erkennbar ist das Nest am offenen kreisrunden Eingang mit etwa einem Zentimeter Durchmesser und am groben Sägemehl, das beim Bearbeiten des Holzes entsteht.

Die Blauschwarze Holzbiene in den Gärten

Noch vor einigen Jahren unbekannt, trifft man die große Biene immer öfter in den Gärten an. Die Blauschwarze Holzbiene liebt die Wärme, weshalb das Verbreitungsgebiet vor allem in Südeuropa liegt. Doch auch in den warmen Regionen in Deutschland z.B. in Unterfranken fühlt sie sich zunehmend wohl und ist dort vermehrt anzutreffen. Der Klimawandel tut sein Übriges, damit die Holzbiene bei uns heimisch wird.

Viele Gartenpflanzen sind willkommene Nahrungsquellen für die Blaue Holzbiene. Zu den Lieblingspflanzen gehört zweifellos der Muskatellersalbei mit seinen großen Lippenblüten. Doch auch viele anderen Blüten besucht die große Biene. Selbst an den Winterblühern und Vorfrühlingsblühern wie Schneeglöckchen und Schneeglanz (Chionodoxa) sowie Winterjasmin und Winter-Heckenkirsche (Lonicera purpusii) ist sie zeitig im Jahr zu finden. Gerne sucht sie Nahrung bei Flockenblume und Blauregen. Selbst Beet- und Balkonpflanzen sind attraktiv. So können die Holzbienen beispielsweise an verschiedenen Ziersalbei-Arten und -Sorten beobachtet werden. Auch wenn Schmetterlingsblütler und Pflanzen mit Lippenblüten bevorzugt beflogen werden, so sucht die Holzbiene auch andere Blüten auf.

Holzbienen bauen ihre Nester gerne in totes Holz. Dies kann ein abgestorbener dicker Ast eines Obstbaumes sein, auch die Holzlege, wo Brennholzstücke verschiedener Stärke lagern oder andere Ecken mit totem Holz sowie Pfähle von Holzzäunen. Das Aufstellen eines Totholzbaumes bietet ebenfalls Nistmöglichkeit und strukturiert zudem den Garten. Beobachten Sie vermehrt Holzbienen im Garten, so haben sie möglicherweise in der Nähe ein Nest angelegt. Da das unverschlossene Nest auch bewacht wird, kann es sein, dass Personen, die diesem zu nahekommen, angeflogen werden. In naturnahen und strukturreichen Gärten mit alten Obstbäumen sowie Streuobstwiesen mit einem reichhaltigen und vielfältigen Blütenangebot fühlt sich die friedfertige Blaue Holzbiene wohl.

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2024 – Gartentipp 11 – Für den Schnitt nicht zu spät

2024 – Gartentipp 11 – Für den Schnitt nicht zu spät

Darf ich Gehölze im Garten nur zwischen Oktober und Februar schneiden?“ Momentan liest man häufig mit Bezug auf den Naturschutz, dass Schnittmaßnahmen nach den 1. März nicht mehr erlaubt sind. Aus gärtnerischer Sicht ist dies aber nicht in allen Fällen sinnvoll. Dennoch ist stets auf den Vogelschutz zu achten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie versuchen „Licht ins Dunkel“ zu bringen.

 Das sagt das Bundesnaturschutzgesetz

Es ist verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen. (BNatSchG §39, Abs. 5, Satz 1 Nr. 2)

Dieses zeitlich befristete Verbot gilt also nicht für Bäume im Siedlungsbereich innerhalb von Haus- und Kleingärten sowie Streuobstwiesen. Auch wenn Streuobstwiesen in der freien Natur stehen, sind sie als gärtnerisch genutzte Fläche eingestuft. Das Roden von Bäumen ist also ganzjährig möglich, sofern keine Naturschutzgründe z.B. Brut- und Lebensstätten von Tieren oder Baumschutzverordnungen für Rode- und Schnittmaßnahmen dagegensprechen. Diese Regelungen gilt es zu beachten.

Ein „auf Stock setzen“ (radikaler Schnitt auf ca. 30 cm Triebhöhe) oder komplettes Roden von ganzen Hecken oder Gebüschen ist jedoch auch im Garten verboten. Dies sollte in den Monaten Oktober bis Februar passieren, was auch gärtnerisch sinnvoll ist. In dieser Zeit ist die Vielzahl der Gehölze ohne Laub, was die Schnittmaßnahmen und die Entsorgung des Schnittgutes wesentlich erleichtert. Doch auch hier gibt es eine Reihe von Ausnahmen, die Sie beispielsweise an der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes oder der Stadt erfragen können. Dies betrifft z.B. die Verkehrssicherungspflicht, behördliche Anordnungen, geringfügiges Entfernen bei Verwirklichung von Baumaßnahmen.

Umsetzung im Garten

Doch was bedeutet das nun konkret? Was darf ich in der Zeit von März bis September noch schneiden? Grundsätzlich sind Form- und Pflegeschnitte von Hecken und Gehölzen im Garten sowie auf Streuobstwiesen ganzjährig möglich. Dies dient auch zur Gesunderhaltung der Pflanzen. Dürre, vor allem aber kranke Äste und auch ganze Pflanzen können das ganze Jahr über entfernt werden, um der Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen entgegenzuwirken. Beispiele: Feuerbrand, schwarzer Rindenbrand, Borkenkäfer, Obstbaumsplintkäfer.

Der Obstbaumschnitt ist auch erst im März, noch vor der Blüte, empfehlenswert, da die Wunden oft besser heilen als im Winter. Beerensträucher wie Johannisbeere und Stachelbeere können Sie jetzt noch schneiden bzw. gleich zur oder nach der Ernte im Sommer. Ziersträucher, die im Sommer und Frühherbst blühen, erhalten im März/April ebenfalls noch ihren, teilweise kräftigen Rück- und Auslichtungsschnitt (z.B. Sommerflieder, Bartblume, Roseneibisch/Hibiskus, verschiedene Rosen und Clematis). Ein starker Rückschnitt dient auch hier als Pflegeschnitt, damit die Pflanzen vital bleiben und reich blühen. Andere Gehölze werden ausgelichtet, wobei alte, tote, sehr dünne oder zu dicht stehende Äste entfernt werden. Bei frühlingsblühenden Gehölzen (blühend bis Mai/Anfang Juni) erfolgt der Schnitt erst nach der Blüte. So können zahlreiche Insekten profitieren. Das Formieren von Hecken und anderen Gehölzen ist grundsätzlich ganzjährig möglich. Im Garten ist dies sinnvoll ab Mitte Juni bis etwa Ende August, wenn das Triebwachstum abgeschlossen ist. Einzelne lang wachsende Ästchen im Außenbereich können Sie stets mit der Schere einkürzen.

Grundsätzlich den Vogelschutz beachten!

Das Bundesnaturschutzgesetz schützt vor allem brütende Vögel, weshalb radikale Schnittmaßnahmen nur in definierten Zeiträumen erlaubt sind. Doch kontrollieren Sie grundsätzlich vor allen Schnitteingriffen die (Hecken-)Gehölze auf Nester! Fliegen Vögel immer wieder in die Hecke oder in die Sträucher, so können Sie davon ausgehen, dass sich dort ein Nest befindet. Verschieben Sie Schnittmaßnahmen, auch Formschnitte auf die Zeit, wenn die Jungvögel ausgeflogen sind. Erfreuen Sie sich an den munteren Tieren, die bei der Fütterung der Jungen sehr viele Blattläuse, Fliegen, Räupchen und andere Insekten aus dem Garten holen und somit Schädlinge reduzieren.

Doch Hecken und Gehölze bieten weit mehr: sie sind nicht nur Nistplatz, sondern auch Unterschlupf und Ruheraum sowie Nahrungsquelle für verschiedene Tiere. Hecken und andere Gehölze sind wertvolle Gestaltungselemente im Garten. In einem naturnahen Garten liegen fachlich gute gärtnerische Praxis und Naturschutz nahe beieinander.

  

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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2024 – Gartentipp – Wildkräuter in Zaum halten

2024 – Gartentipp – Wildkräuter in Zaum halten

Durch die milden Temperaturen sprießt es überall im Garten. Winter- und Vorfrühlingsblühende Stauden und Gehölze zeigen sich von der schönsten Seite. Wenn doch die Unkräuter nicht wären, wettern die Freizeitgärtner. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen die Wildkräuter schnell einzudämmen.

Das ungezügelte Wachstum verschiedener Unkräuter macht das Werkeln im Garten zur „Arbeit“. So manchem wird dann die Gartenpflege lästig oder sogar zu viel.

So werden es schnell mehr…..

Trotz sehr kalter und frostiger Temperaturen, auch Kahlfrösten, sind manche Unkräuter grün geblieben. Das Gemeine Kreuzkraut, die Vogel-Sternmiere, einjährige Rispe und Ehrenpreis-Arten gehören dazu. Niedrige Temperaturen schaden diesen Pflanzen keineswegs: sie wachsen in milden Wintern sogar weiter und säen sich zeitig im Frühjahr aus. So bilden sich schnell ganze „Unkraut-Teppiche“. Wie alle Samenkräuter entwickeln sie unzählige Samen, deren Keimfähigkeit sogar über Jahre bestehen bleibt. Wenn die Bedingungen stimmen und die Samen bestimmte Reize bekommen, tauchen Wildkräuter auf, die man im Garten schon ausgerottet glaubte. Unterschätzen Sie also die Ausdauer und Ausbreitungsfreudigkeit nicht! Entsorgen Sie deshalb blühende Exemplare in der Biotonne. Noch ganz junge und nicht blühende Polster kann man eventuell nach dem Ausreißen als Mulchmaterial liegen lassen, wenn der Boden trocken ist und es einige Zeit nicht regnet.

Ganz gemein sind Wurzelunkräuter. Giersch, Quecke, Schachtelhalm und Ackerwinde zeigen sich im zeitigen Frühjahr oberirdisch noch nicht bzw. wenig (Brennnessel). Jedoch entwickelt sich im Boden schon ein dichtes Geflecht. Steigen die Temperaturen, so treibt das Grün rasch aus. Bestes Werkzeug zum Jäten ist die Grabgabel, damit die Wurzeln möglichst ganz bleiben. Jedes kleine Wurzelteilchen kann wieder zu wachsen beginnen. Natürlich ist dies eine mühselige Prozedur, weil Sie den Vorgang nach zwei bis drei Wochen wiederholen sollten. Doch wer beharrlich bleibt, bekommt auch das hartnäckigste Wildkraut in den Griff. Die ausgegrabenen Wurzeln entsorgen Sie dann in die Biotonne und nicht auf den Kompost. Dort würden sie sonst munter weiterwachsen.

Wildkrautbekämpfung mal anders

Iss dein Unkraut auf! Manche Kräuter wie die Rosetten des Behaarten Schaumkrautes und der Knoblauchsrauke oder die Blätter von Giersch und Brennnessel eignen sich vor allem im jungen Zustand als Grünwürze für Salate oder gedünstet als Spinatersatz. Die schönsten sammelt man vor dem Jäten extra ein und verwendet sie in der Küche bei Salaten, in einem würzigen Schmand-Dipp oder auch für Kräuterbutter. Dann schmeckt man schon den Frühling!

Andere Wildkräuter sind weniger aggressiv und bringen jede Menge Biodiversität in den Garten. Sie dulden wir bzw. lassen sie auch mal blühen, zur Freude fürs Auge und für die Insekten. Dazu gehören zum Beispiel die Echte Kamille, Schlitzblättriger Storchschnabel, Klatschmohn, Acker-Stiefmütterchen, Sommer-Adonisröschen, Kornblumen, Kornrade, Frauenspiegel oder Acker-Rittersporn und auch Borretsch. Durch einjährige Blumenmischungen kommen dann Sommerblumen wie Ringelblumen, Bienenfreund (Phacelia), Schmuckkörbchen (Cosmea) oder Jungfer im Grünen (Nigella) und Sonnenblumen hinzu, die sich gerne im ganzen Garten ausbreiten. Sie samen zwar fleißig aus, durch ihre langsame Entwicklung hat man sie gut im Griff, falls sie an unerwünschtem Ort aufkeimen. Notfalls kann man solche Sämlinge in möglichst jungem Zustand auch sehr leicht ausstechen und an andere Stellen setzen, wo sie mit ihren bunten Blüten erfreuen.


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2024 – Gartentipp 8 – Dahlien einen Vorsprung verschaffen

2024 – Gartentipp 8 – Dahlien einen Vorsprung verschaffen

Zu den beliebten Sommerblumen im Garten gehören die Dahlien. Allerdings sind sie frostempfindlich, so dass die Knollen jedes Jahr im Herbst ausgegraben und im Frühjahr wieder neu gepflanzt werden. Treibt man die Dahlienknollen vor, so haben die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie

Wer die Möglichkeit zum Überwintern der Knollen hat, wird sich bei der Fülle der Dahliensorten immer wieder andere Sorten dazu holen. Im zeitigen Frühjahr sind die Auswahl und das Angebot bei den Händlern noch groß.

Großes Dahlien-Sortiment

Lange Zeit galten Dahlien als Pflanzen der älteren Generation. Doch durch die riesige Sortenvielfalt sind sie wieder fester Bestandteil in vielen Gärten auf dem Land und in der Stadt. Verschiedenste Blütenfarben und -formen sowie die unterschiedlichen Wuchshöhen schmücken eigene Beete oder füllen Lücken im Prachtstauden-Beet. Kompakt wachsende Sorten eignen sich auch für Kübel und Balkonkästen. Dahlien-Blüten schmücken dann im (Spät-)Sommer und Herbst bis zum Frost. Beliebt sind die Blüten auch als Vasenschmuck, gerne auch in Kombination mit anderen Sommerblumen. Zudem regt der regelmäßige Schnitt auch die Neubildung von Blütenknospen an. Viele Dahlienblüten, vor allem bei den ungefüllten oder wenig gefüllten Sorten, bilden Pollen und Nektar, weshalb sie wahre Insektenmagnete sind.

Wachstumsvorsprung durch Vorziehen

Normalerweise werden die frostempfindlichen Knollen der Dahlien etwa Ende April, in kalten Regionen gar erst nach den Eisheiligen Mitte Mai, in den Gartenboden gepflanzt. Stärkere Fröste sollten dann nicht mehr zu erwarten sein. Zudem besitzt der Boden meist noch ausreichend Feuchtigkeit, damit die Knollen gut austreiben können, bevor der trockene Sommer kommt. (Bei Bodentrockenheit nutzt kräftiges Angießen.) Nach einigen Wochen schieben die ersten grünen Spitzen aus dem Boden. Leider sind sie ein sehr willkommenes Schneckenfutter und benötigen rechtzeitig Schutz. Ab Anfang Juli freut man sich über erste Blüten, wenn die Knollen Anfang Mai im Boden sitzen.

Um das Ganze zu Umgehen und den Pflanzen Vorsprung zu bieten, eignet sich das Vorziehen ab Mitte Februar in Töpfen. Außerdem blühen die Dahlien schon ein paar Wochen früher im Sommer. Somit verlängern Sie die Blütezeit bis zum ersten Frost im Herbst. Möchten Sie die Dahlien auch den Sommer über in Gefäßen kultivieren, verwenden Sie gleich die richtige Topfgröße. Ansonsten benötigen Sie Blumenerde und eine Topfgröße, in der die schrumpeligen Knollen gerade so hineinpassen. Großes Knollengewirr können Sie auch teilen. Die verdickten Knollen weisen nach unten und der abgeschnittene Stängel nach oben. Die Knollen werden nun gepflanzt und oben wenige Zentimeter mit Erde bedeckt. Dann gießen Sie den Topf und stellen ihn hell auf eine kühle Fensterbank, in ein frostfreies Frühbeet oder Gewächshaus. Bis zum Auspflanzen im Mai haben sich kräftige grüne Triebe entwickelt, die die Schnecken auch weniger bevorzugen. Kappen Sie die Triebspitzen, bleiben die Pflanzen etwas kompakter und verzweigen sich zusätzlich.

Dahlien im Freiland überwintern?

Normalerweise gräbt man die Dahlienknollen im Herbst, kurz nach den ersten leichten Frösten aus und lagert sie an einem frostfreien Ort. Dies ist oft sehr mühsam, besonders, wenn man viele Exemplare besitzt. In wintermilden Gebieten kann man versuchen die Dahlien draußen zu überwintern. Allerdings benötigen Sie dort Winterschutz. Abdeckungen mit Stroh, Laub, Vlies etc. sind denkbar. Allerdings fühlen sich Mäuse dort wohl und knabbern gerne die Knollen an. Einen Versuch ist es jedoch wert, denn so überwinterte Knollen treiben ebenfalls oft frühzeitig aus und bilden kräftige grüne Triebe.

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