Obst und Gemüse für den Winter lagern

Obst und Gemüse für den Winter lagern

Sellerie geerntet

Sie möchten die reiche Ernte des Herbstes auch noch im Winter genießen? Dann benötigen Sie für die Vorräte gute Lagerbedingungen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie die Obst- und Gemüseernte aufbewahren können.

Knackiges Obst und Gemüse während der kalten Jahreszeit liefert gesunde Frische. Unschlagbar regional ist die Ernte aus dem Garten.

Erntegut einlagern

Für eine Lagerung über einen längeren Zeitraum eignet sich nur gesundes Herbst- und Wintergemüse sowie spät reifende Apfelsorten ohne Verletzungen, Schimmel-, Faulstellen oder andere Schädigungen an der Frucht. Rote Bete, Möhren und andere Knollen- und Wurzelgemüse sind haltbarer, wenn sie mit leicht anhaftender Erde in Eimer, Kisten oder einen großen Plastiksack kommen. Waschen Sie deshalb das Gemüse nicht. Das Grün wird vorher abgedreht. Damit die Erde am Gemüse nicht zu feucht ist, warten Sie mit dem Ernten noch ein paar Tage. Das beugt Schimmeln und Faulen vor.

Für die Lagerung sortieren Sie das Erntegut sorgfältig aus. Kontrollieren Sie trotzdem alle paar Tage das gelagerte Obst und Gemüse, so können Sie schnell reagieren und geschädigtes Lagergut entfernen, bevor anderes angesteckt wird.

Lagerbedingungen schaffen

Damit geerntetes Obst und Gemüse lang frisch hält, sind kühle und nicht zu trockene Lagerbedingungen nötig. Doch Lehm- und Erdkeller gibt es heute kaum mehr. Moderne Keller sind in der Regel zu warm und zu trocken. Nutzen Sie daher die kühlsten Möglichkeiten: Schuppen, Garage, schattige Balkone oder Kellerschächte. Die Lagerbehältnisse können mit gelochter Folie oder Zeitungspapier abgedeckt werden, um das Austrocknen des Erntegutes zu reduzieren. Wird es kalt und sinken die Außentemperaturen unter minus vier Grad schützen eine Decke, mehrere Lagen Zeitungspapier, Jutesäcke oder Ähnliches noch eine Zeit lang. Zudem wirken diese luftdurchlässigen Materialien gegen rasche Temperaturschwankungen. Auch Erdmieten werden wieder verstärkt genutzt. Boxen, größere Gefäße, ausrangierte Waschmaschinentrommeln oder ähnliches werden in den Boden eingegraben. Deckel oder Gitter schützen vor Mäusefraß. Das Lagergut selbst bedecken Sie mit trockenem Stroh zum Luftaustausch und eventuell trockener Erde oder trockenem Sand bei Lagergemüse.

Bleiben nur relativ warme Räume zum Lagern? Dann nutzen Sie große Plastiktüten mit wenigen kleinen Schlitzen oder Löchern (stricknadelgroß). Sie verhindern schnelles Auftrocknen und verzögernd die Nachreife, sorgen aber für den nötigen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch.

Allgemeine Lagertipps

Lagern Sie Gemüse und Kartoffeln nicht zusammen mit Obst. Besonders Äpfel bilden das Reifegas Ethylen, was Kartoffeln austreiben und Gemüse schneller welken lässt. Heben Sie Kartoffeln möglichst kühl bei fünf bis acht Grad Celsius auf, denn wird es zu kalt oder gar frostig bauen sie Stärke in Zucker um. Achtung: Süßkartoffeln brauchen es wärmer, um 15 Grad Celsius! Wo möglich, werden auch späte Apfelsorten getrennt von den bereits eingelagerten früheren Äpfeln und Birnen aufbewahrt.

Kontrollieren Sie alle paar Tage das Vorratslager! Krankes und Faules wird gleich aussortiert, um eine Ansteckung zu verhindern. Besteht die Gefahr von Mäusefraß, stellen Sie vorbeugend Fallen auf. Essen und verarbeiten Sie früher reifende Apfelsorten stets zuerst. Dann profitieren Sie im Frühjahr möglichst lange von den besser haltbaren Lagersorten. Bei Kernobst, Wurzel- und Knollengemüse empfiehlt es sich, zunächst kleinere Exemplare zu verwerten. Durch ein gewisses Schrumpfen zum Lagerungsende lassen sie sich vergleichsweise schwieriger schälen als große Ware.

Gartenbeete lange nutzen

Kälteunempfindliche Gemüse bleiben am besten so lange wie möglich im Beet stehen. An milden Tagen wachsen die Pflanzen oft noch. Wintersalate, Wurzel- und Knollengemüse vertragen sogar leichte Fröste, die sich mit Vlies zuverlässig abhalten lassen. Grün- und Rosenkohl, Lauch und Feldsalat überdauern im Garten auch ohne Schutz.

Viele Äpfel in einer grünen Kiste

 
Faulige Äpfel und gesunde Äpfel in unterschiedlichen Kisten.
Eigenes Gemüse im Spätherbst und Winter

Eigenes Gemüse im Spätherbst und Winter

Ernte von Herbst- und Wintergemüse

Kündigen sich kalte Nächte mit Frost an, fragen besorgte Freizeitgärtner beim Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie nach, welche Gemüsearten noch im Garten stehen bleiben können.

Während typische und wärmeliebende Sommergemüse wie Tomaten und Zucchini schon lange von den Beeten verschwunden sind, stehen Endivien und andere Herbstsalate, Mangold, Lauch und Co. noch prächtig auf den Beeten.

So lange wie möglich draußen lassen

Moderne Häuser verfügen nur selten über geeignete Vorratsräume von Lagergemüse. Deshalb ist es besser, das Gemüse so lange wie möglich auf den Beeten stehen zu lassen. Vorteilhaft sind deshalb kälterobuste Gemüsearten, die bei Bedarf geerntet werden können. Durch die Klimaveränderung haben wir meist einen langen Herbst. Wintergemüse wächst bei milden Temperaturen und den Niederschlägen noch weiter. Gegen einzelne frostige Tage bzw. Nächte hilft das Überdecken mit Vlies. Ist der Boden vor dem Auflegen feucht, gefriert das verdunstende Wasser an der Vliesunterseite, isoliert und schützt die Pflanzen. Erst bei stärkerem Dauerfrost werden die Gemüse komplett geerntet. Berücksichtigen Sie dabei die jeweilige Frosthärte der Herbst- und Wintergemüse. Salate lassen sich vor übermäßiger Nässe durch Folientunnel schützen. Für eine gute Luftzirkulation bleiben die Enden des Tunnels offen.

Die Temperaturangaben bei den jeweiligen Gemüsearten sind jedoch nur Richtwerte. Die eigentliche „Frosthärte“ ist vor allem abhängig vom Entwicklungszustand und der Gesundheit der Pflanze, von der Sorte, vom Standort und von den jeweiligen Witterungsbedingungen.

Was bleibt lange draußen?

Grünkohl und Rosenkohl sind typische Wintergemüse, deren Ernte in der kalten Jahreszeit liegt. Sie vertragen oft Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius. Während alte Rosenkohlsorten Frost benötigen, damit die Röschen nicht bitter schmecken, brauchen neuere Sorten nicht zwingend die Einwirkung von Frost. Durch Kälteeinwirkung werden sie jedoch schmackhafter und milder, da der Zuckergehalt in den Röschen steigt. Grünkohl ist mit seinen gekrausten Blättern zudem eine Augenweide im winterlichen Garten. Bei beiden Kohlarten gibt es außer den grünen auch rot-lila Sorten, die besonders attraktiv sind. Beim Kochen bleibt die intensive Farbe leider nicht erhalten.

Die Wurzeln von Pastinaken und Schwarzwurzeln stecken gut geschützt in der Erde. Als winterhartes Wurzelgemüse und können sie über den Winter im Beet stehen. Rote Bete erntet man besser vor dem Frost, da die Knollen sonst schnell weich werden. Möhren und Knollensellerie hingegen vertragen leichte Fröste. Bedenken Sie, dass eine Ernte bei gefrorenem Boden nicht möglich ist. Ernten Sie deshalb vorsorglich so viel Gemüse wie Sie benötigen.

Endivien und Chinakohl vertragen Temperaturen bis minus vier Grad Celsius. Ein stetiger Wechsel zwischen Frieren und Tauen führt rasch zu braunen Blattteilen, die faulen. Dann heißt es: schnell ernten. Vorbeugend schützt eine Vliesauflage. Auch der winterharte Feldsalat ist für einen derartigen Schutz dankbar, denn besonders Kahlfröste können die Blattrosetten schädigen. Außerdem wächst der Feldsalat langsam weiter und bleibt saftig. Manche Mangoldsorten können im Frühjahr nochmals beerntet werden bevor sich Blüten bilden. Dafür muss aber die Wurzel ausreichend geschützt sein. Zuckerhut kann bis minus acht Grad Celsius im Freien bleiben.

Bekanntester „Überwinterer“ ist sicherlich der Winterlauch. Allerdings können auch ihm Kahlfröste schaden. Bei sehr sonnigem Standort trocknen dann häufig die Blätter aus.

Allgemeines zum winterlichen Gemüsegarten

Schnee schützt in der kalten Jahreszeit auch das Wintergemüse. Kahlfröste können dagegen Schäden anrichten. Das Überdecken der Gemüse mit einem Vlies, eventuell auch mehrlagig, bietet nicht nur Schutz vor starker Kälte, aber auch vor Wintersonne. Planen Sie die „Überwinterungsgemüse“ sorgfältig bei der Gemüsegarten-Belegung mit ein, wenn Sie den Boden im Spätherbst umgraben wollen. Dann ist es ratsam, komplette Randbeete noch mit Gemüse stehen zu haben und nicht immer kleine Eckchen im Gemüsegarten verteilt. So lässt sich eine Vliesauflage auch leichter bewerkstelligen. Beziehen Sie auch abdeckbare Frühbeete in der Planung für den Anbau von Wintersalaten ein.

Faule Blätter am Feldsalat

 
Violetter Grünkohl

 
Vlies schützt im Winter

 
Winterlicher Gemüsegarten, teilweise mit Vlies abgedeckt
Herbstliche Gärten mit Gräsern

Herbstliche Gärten mit Gräsern

Garten im Herbst

Ist das bunte Laub zu Boden gefallen, sehen Bäume und Sträucher nackt aus. Doch es wird die Zeit der Gräser, die nun ihren großen Auftritt haben. Ein Garten sieht auch im Spätherbst und Winter malerisch aus, wenn Gräser integriert sind, schwärmen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Durch ihre verschiedenartigen und filigranen Strukturen verbinden Gräser andere Gartengewächse harmonisch zu einem Bild. In der Herbstsonne leuchten Tautropfen an den Halmen und Blütenständen. Spinnennetze, die zwischen den Halmen gesponnen wurden, sind später mit Raureif bedeckt.

Gräser passen in jeden Garten

Die Gräservielfalt ist riesengroß. Bestimmte Arten und Sorten lassen sich in kleinen Reihenhausgärten verwenden, andere wirken in großen, parkähnlichen Grundstücken. Gräser können Mittelpunkt sein oder zarte Begleiter zu Stauden und Gehölzen. Abhängig von ihrer Art eignen sich Gräser für sonnige Rabatten, als Begleiter für Rosen, in Steppengärten und für Steingärten. Andere gedeihen auch im Halbschatten oder Schatten. Gräser treiben im Frühjahr oft spät aus. Erst im Sommer und Frühherbst erreichen sie ihre Pracht durch ihre Wuchsgröße und die Blütenstände. Horstbildende Gräser können je nach Wuchshöhe im Hintergrund, in der Mitte des Beetes oder auch im Vordergrund stehen. Sie setzen Akzente oder kaschieren manche Lücken.

Bunte Gräser

Manche Zierformen besitzen eine attraktive Blattfärbungen deren Farbpalette von Gelb über Rot zu Kupfer und Bronze reicht. Auch blaue, silberblaue und graue Farbtöne sind dabei. Andere Gräser bekommen eine regelrechte Herbstfärbung. Es gibt Sorten mit längsgestreiften oder quergestreiften, weißen oder gelben Bändern in den grünen Blättern.

Die Halme sommergrüner Gräser färben im Herbst oft gelb bevor sie verbräunen. Immergrüne wie Segge und Marbel zieren auch noch im Winter mit grünen Trieben. Beide Gras-Arten bleiben niedrig und vertragen Halbschatten und Schatten gut.

Bewegte oder ruhende Gräser

Gräser wie Chinaschilf, Ruten-Hirse und Diamantgras wachsen straff aufrecht. Sie schaffen einen formalen Charakter, wenn sie in Reihe gepflanzt werden. Überhängende, bogig wachsende Gräser dagegen verbinden unterschiedliche Pflanzenhöhen und kaschieren im Herbst unschön gewordene Stellen. Außerdem heben diese Gräser die straff aufrechten und dunkelbraunen Samenstände der Sonnenhüte hervor. Dazu gehören Pfeifengräser, Lampenputzergras und Federgras.

Gräserpflanzung und -pflege

Jetzt im Herbst sind Gräser besonders attraktiv. Doch pflanzen Sie sie erst im Frühjahr, wenn der Gartenboden erwärmt ist. Auch das Teilen großer Horste und Neupflanzen erfolgt dann. Sonst besteht die Gefahr, dass bei einem nassen Winter die Gräser faulen, da sie noch nicht richtig gewurzelt haben. Ausnahme: In Weinbaugebieten und bei durchlässigen Böden können Gräser, außer Pampasgras und Orientalisches Lampenputzergras, auch im Herbst gepflanzt werden. Die Böden sind noch warm, die Vegetationszeit ist durch den Klimawandel länger, bei einer Pflanzung bis Mitte November wurzeln sie noch ein. Wichtig ist dann evtl. Winterschutz mit dünner Laubschicht, wenn es doch sehr kalt werden sollte und Wässern, wenn der Winter trocken bleibt.

Weitere Pflege: Noch bevor die neuen Triebe erscheinen, schneidet man sommergrüne Gräser im zeitigen Frühjahr bodennah ab. Blätter und Fruchtstände bleiben über den Winter dekorativ und bieten Vögeln Nahrung aus den Samenständen. Bei Immergrünen entfernt man braun gewordenen Halme und Blätter. Horstbildende Gräser-Arten verkahlen von Innen und werden nach einigen Jahren geteilt und neu gepflanzt (verjüngt).

Doch Achtung, manche Gräser besitzen einen regelrechten Ausbreitungsdrang! Ausläuferbildende Arten können sich schnell verbreiten und erobern den Garten. Deshalb verwendet man diese Gräser bevorzugt in Gefäßen. Andere Gräser samen sich aus und gehen im Garten auf Wanderschaft. Dann wird gejätet bzw. umgepflanzt oder rechtzeitig der Samen entfernt.

Gräser gestalten einen Garten. Informieren Sie sich jedoch rechtzeitig und umfassend über die jeweiligen Standortbedingungen und das Wuchsverhalten. Dann haben Sie viel Freude, auch noch im Herbst und Winter!

Diamant-Gras mit Tropfen

 

Herbstliche Stimmung mit Gräsern

 

Samenstände Federborstengras

 
Herbstliche Gärten mit Gräsern

Gartenpflege im Herbst

Garten im Herbst

Im Garten wird nun fest gewerkelt: Laub gerecht, Pflanzen zurückgeschnitten, Beete leergeräumt, umgegraben, der Garten „gesäubert“. In einem naturnahen Garten beschränken sich diese Arbeiten auf ein Minimum, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Wenige gezielte Pflegemaßnahmen im Herbst verringern den allgemeinen Arbeitsaufwand und sorgen dafür, dass sich verschiedenste Lebewesen im Garten wohlfühlen bzw. überwintern können.

Wohin mit dem vielen Laub?

Überall im Garten liegen nun die abgefallenen bunten Blätter der Bäume und Sträucher. Da stellt sich die Frage, was damit passieren soll. An manchen Orten ist es empfehlenswert es wegzuräumen. Entfernen Sie das Blattwerk vom Rasen, da die Gräser sonst nicht mehr gut abtrocknen und sich Schadpilze ausbreiten können. Fischen Sie auch aus Teichen das Laub heraus, denn zersetzte Blätter geben Nährstoffe frei. Diese begünstigen schließlich das Algenwachstum im nächsten Jahr. Feuchte Laubblätter werden auf Gehwegen richtige Rutschpartien. Entfernen Sie deshalb die Blätter bevor sie auf den Wegen festkleben.

Doch hier darf das Laub bleiben: als Mulchschicht unter Bäumen und Hecken bedeckt es den Boden, schützt ihn vor starker Kälte, unterdrückt Unkräuter, fördert Bodenleben, bildet Humus und liefert schließlich Nährstoffe. Bis zum Frühjahr wird dann nur noch wenig zu sehen sein. Auch empfindliche Stauden sind dankbar für den natürlichen Schutz. Über Laub auf den Gemüsebeeten freuen sich Regenwürmer und andere Tiere. Ein Zuviel an Laub kann auch kompostiert werden. Selbst schwer zersetzbares Laub von Walnuss und Eiche bleibt so im Gartenkreislauf. Zerkleinert man die Blätter (z.B. mit dem Rasenmäher) und gibt sie schichtenweise oder vermischt mit anderem grünem Material (z. B. Rasenschnitt) und gehäckseltem Schnittgut auf die Kompostlege verrotten sie schneller.

Der Herbstgarten als Refugium für Tiere

Falllaub ist nicht nur Winterschutz für Pflanzen, es ist Nahrung für Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Ein Laubhaufen im Garteneck dient als Winterquartier für größere Tiere wie Igel, Eidechse, Ringelnatter, und viele kleine Tiere wie Käfer, Schmetterlinge und Spinnen. Diese ernähren dann wiederum Vögel im Garten. Eingemischtes Reisig verleiht dem Blätterhaufen mehr Stabilität.

Staudenrückschnitt ist eigentlich nicht nötig. Entfernen Sie nur das, was wirklich stört und was in den Gehweg hineinragt. Auch krankes Pflanzenmaterial schneiden Sie besser weg. Belassen Sie ansonsten die abgestorbenen Blätter an den Stauden. Sie schützen die Pflanzen und geben Insekten und anderen Kleintieren eine Überwinterungsmöglichkeit. Verholzte Stängel und Blütenreste verbleiben an der Pflanze, wo sich kleine Insekten verstecken und den Winter überdauern können.
Fallobst und früchtetragende Gehölze sind wichtige Nahrungsquellen im Herbstgarten. Während wir einwandfreies Obst nehmen, stören sich Vögel nicht an Äpfeln und Birnen mit Macken. Sie lieben auch die Früchte verschiedener Ziersträucher und Hecken. Manche Vögel wie der Distelfink bevorzugen körnige Nahrung. Lassen Sie deshalb die Samenstände von Sommerblumen wie Schmuckkörbchen, Studentenblume und Sonnenblumen sowie Stauden stehen. Dann turnen die Vögel an den Stängeln entlang und suchen sich die Samenkörner. Lediglich Pflanzen, die sich sehr stark versamen und deren Vermehrung unerwünscht ist, z.B. die Kanadische Goldrute, erhalten einen Rückschnitt.

Nicht jeder Garten kann natürliche Winteroasen bieten. Überwinterungsquartiere für Igel und Insekten sowie Futterstellen lassen sich selbst bauen oder käuflich erwerben. Es macht Spaß, wenn man dann die Tiere in der kalten Jahreszeit beim Fressen beobachten kann.

Lästige, aber sehr wichtige Arbeit

Während Stauden einziehen und Gehölze im Herbst die Blätter verlieren, um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, wachsen die ungeliebten Wildkräuter weiter. Die Niederschläge der letzten Wochen und die milden Temperaturen haben zu einem starken Wachstum geführt, so dass sich teilweise grüne Teppiche von Vogelmiere, verschiedenem Klee, Vogelknöterich, Einjähriger Rispe und anderen Wildkräutern gebildet haben. Doch das, was Sie jetzt und über Winter sorgfältig entfernen, reduziert das „Unkrautpotential“ in der nächsten Gartensaison.

Gelbe Herbstfärbung von Hosta

 

Laub zwischen Stauden und Gräsern

 

Laub auf Wegen mit Laubrechen

 
Orange Früchte des Feuerdorns
Grabbepflanzungen für Herbst und Winter

Grabbepflanzungen für Herbst und Winter

Grabbepflanzung mit Blüte, Blattschmuck und Gräsern

Spätestens Ende Oktober werden die Gräber für Allerheiligen hergerichtet. Wer selbst Hand anlegen möchte, findet in den Gartenfachbetrieben und Gartencentern eine große Auswahl an Pflanzen, die über den Herbst und Winter das Grab schmücken. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps für Bepflanzungen.

Eine geschickte Kombination aus mehrjährigen und saisonalen Pflanzen wertet das Grab auf. Herbstliche Pflanzungen in Schalen oder anderen Gefäßen beleben zudem Balkon und Terrasse.

Was ist zu beachten?

Die Bepflanzung richtet sich zunächst nach der Grabgröße (z.B. Urnengrab, Doppelgrab) bzw. nach dem Platz für die Bepflanzung. Oft sind schon Stellen von ausdauernden Pflanzen besetzt, die es zu integrieren gilt. Beachten Sie den Standort. Ist dieser vollschattig, halbschattig oder gar in der Sonne? Bedenken Sie dabei auch, dass Bäume ihr Laub verlieren und deshalb auch Wintersonne auftreten kann.

Herbstpflanzungen wachsen weniger stark und werden deshalb etwas dichter gesetzt. Der Gießaufwand ist im Herbst reduziert, da die Pflanzen zum einen weniger verbrauchen, die Temperaturen kühler sind und sowieso gelegentlich Niederschläge auftreten.

Achten Sie bei einer Schalenbepflanzung auf einen guten Wasserabzug und ein strukturstabiles Substrat. Bei starken Niederschlägen kann es sonst sein, dass Wurzeln faulen und die Pflanze abstirbt.

Bei der Herbstpflanzung steht nicht die Blütenpracht im Vordergrund, sondern der Fokus wird eher auf Blattfarbe, Blattform, Struktur gelegt. Denken Sie bei der Bepflanzung auch bereits an Platz für Gesteck, Schale und Kerze.

Lebendigkeit durch Vielfalt

Kombinieren Sie mehrjährige ausdauernde Pflanzen wie beispielsweise winterharte Hebe (Strauchveronika in Sorten), Heckenmyrthe (Lonicera nitida), kleine Nadelgehölze (z.B. Eibe, Zwergkiefer), Heide mit saisonalen Pflanzen. Besonders bunt und dankbar sind Hornveilchen. Sie besitzen zwar kleinere Blüten als Stiefmütterchen, liefern aber stetig Farbe bis ins Frühjahr hinein. In Rosa-bzw. Lilatönen und Weiß blühen Alpenveilchen, die sich ebenfalls gut integrieren lassen. Sie sind allerdings nicht frosthart und vertragen nur Temperaturen bis maximal -5° Celsius. Beliebt sind auch Christrosen, die zur Advents- und Weihnachtszeit blühen.

Farbe bringen nicht nur bunte Blüten. Auch sogenannte Blattschmuckpflanzen mit buntem oder silbrigem Laub setzen Farbakzente. Beispiele hierfür sind verschiedene Purpurglöckchen (Heuchera). Die Stacheldrahtpflanze (Calocephalus brownii) ist nicht zuverlässig winterhart und verträgt nur leichte Fröste. Jedoch bleiben silbrige Farbe und Struktur trotzdem auch bis über den Winter erhalten. Auch Früchte bringen Farbe: kugeligen Fruchtschmuck besitzen beispielsweise Skimmie, Scheinbeere und Topfmyrthe.

Verwenden Sie auch Gräser. Viele tragen sehr filigrane Blütenstände, die den Raum nach oben nutzen und zudem als Strukturbildner dienen. Die Halme selbst bringen eine neue Blattform ins Spiel und zeigen oft auch eine spezielle Färbung. Die Gräser sollten jedoch nicht zu hoch und breit wachsen. Geeignet sind beispielsweise Segge (Carex), Schwingel (Festuca), Rutenhirse (Panicum) und Lampenputzergras (Pennisetum).

Struktur auf dem Grab

Wer nicht das ganze Grab immer wieder neu bepflanzen möchte, kann auch eine Flächenpflanzung z.B. mit niedrigem Mauerpfeffer (Sedum ‘Weihenstephaner Gold‘ oder ‘Immergrünchen‘), Efeu, Zwergmispel (Cotoneaster) oder niedrigem Spindelstrauch (Euonymus) vornehmen. Dabei können Sie Ornamente (Kreis, Kreuz, Herz, Spirale) freilassen und mit Hornveilchen (später mit Wechselflor) bepflanzen.

Grabbepflanzung mit Dauergrün und rotem Wechselflor

 

Grabbepflanzung mit Ornament im Wechselflor

 

Grabbepflanzung mit Hauswurzumrandung

 

Grabbepflanzung mit Blüte und Blattgrün

 

Herbstliche Grabbepflanzung mit Alpenveilchen

 
Grabbepflanzung mit grünen Blattstrukturen und weißen Alpenveilchen