von admin | 24.01.2025 | Wochentipps
Der Januar ist der Monat der guten Vorsätze. „Veganuary“ liegt im Trend. Man muss sich nicht vegan ernähren, aber mehr Gemüse im Speiseplan bringt gesundheitliche Vorteile. Gut, wenn man einen eigenen Garten, Gefäße oder Hochbeete hat und dort das Gemüse anbaut. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie raten, den Gemüsegarten jetzt zu planen.
Die ruhigere Zeit im Winter eignet sich gut, um sich intensiv mit dem kommenden Gartenjahr zu beschäftigen. Dies macht Lust auf den Frühling und Sommer im Garten, auf Balkon oder Terrasse.
Vorinformation und Planung
Während der Garten noch in Ruhe liegt, teilweise tief verschneit, richten passionierte Gärtnerinnen und Gärtner den Blick auf das kommende Jahr. Nun ist Zeit den Gemüsegarten zu planen und sich mit Saatgut einzudecken. Gemüsekulturen sind recht kurzlebig, so dass auch die Möglichkeit des Experimentierens und Ausprobieren neuer Sorten besteht. Für den Anbau im eigenen Garten stehen selbstverständlich die beliebtesten Gemüsearten der Familie im Vordergrund. Doch wer Platz hat, ergänzt es mit Spezialitäten oder weniger bekannten Arten.
Hülsenfrüchte liefern pflanzliches Eiweiß und sind deshalb besonders interessant für die fleischlose Ernährung, aber auch wichtig für die Bodenfruchtbarkeit. Im Garten können Sie verschiedene Arten und Sorten anbauen: frühe Puffbohnen, zarte Zuckererbsen, verschiedenfarbige Busch- und Stangenbohnen. Aber auch weniger bekannte Hülsenfrüchte wie Edamame (Gemüsesoja) lohnt es anzubauen. Experimentierfreudige wagen auch den Anbau von Linsen und Kichererbsen.
Sie lieben es bunt? Rote Bete sind nicht nur dunkelrot, Möhren nicht nur orange, Bohnen nicht nur grün und Tomaten nicht nur rot. Buntes Gemüse macht mehr Spaß bei der Zubereitung und beim Verzehr. Während Blumen mit ihren Blüten schmücken, machen bunte Früchte die Gemüsepflanzen farbig. Denken Sie auch an bunten Mangold oder lila Grün- und Chinakohl. Die Sortimentspalette bietet weit mehr Farbigkeit, als man zunächst annehmen mag.
Von Frühjahr bis zum Herbst/Winter frisches Gemüse aus dem Garten – es ist an Saisonalität nicht zu überbieten. Planen Sie deshalb auch schon sehr frühe Arten mit einer kurzen Kulturzeit wie Salate unter Vlies und Radieschen ein. Dann sind sie bald abgeerntet und bieten Platz für die weiteren Beetnachfolger. Beete, die im August Platz bieten werden mit Herbstsalaten bepflanzt, bis in den Oktober setzt man Feldsalat in Erdwürfelchen.
Wichtig bei der Planung ist zudem die Fruchtfolge einzuhalten. Krankheitserreger und Schädlinge vermehren sich im Gartenboden, wenn die gleichen Gemüse oder verwandte Arten zu häufig auf derselben Fläche angebaut werden. Ein nacheinander Pflanzen der verschiedenen Gemüsearten vermindert nicht nur das Krankheits- und Schädlingsrisiko, sondern nutzt auch die Nährstoffe im Boden besser. Die richtige Fruchtfolge bewirkt demzufolge eine Mischkultur in zeitlicher Hinsicht.
Gemüsesorten aus Samen
Wer selbst Gemüse aussät, sammelt in wenigen Jahren oft viele verschiedene Samentütchen an. Ordnen Sie diese, bevor Sie neue kaufen. Eine Einteilung kann hilfreich sein. Wenn Sie Fruchtgemüse aussortieren, da diese meist den Hauptteil der eigenen Aussaat ausmachen, haben Sie schon etwas Überblick gewonnen. Nicht jedes Saatgut hat die gleiche Keimfähigkeit und Haltbarkeit. Hinweise geben die Aufdrucke auf den Samenpäckchen. Bei geöffneten Tütchen spielt die Lagerung eine große Rolle, um die Keimfähigkeit aufrechtzuerhalten. Wer ganz sichergehen will, kann die Keimfähigkeit durch eine Saatgutprobe prüfen. Dies macht aber nur Sinn, wenn viele Samen vorhanden sind, z.B. bei Möhren.
Jetzt ist auch die Zeit von Saatgutbörsen. Häufig findet man dort regionale Gemüsearten und -sorten. Wenn Sie überlegen im Sommer selbst Samen zu ernten, um die Sorte im nächsten Jahr auszusäen, so macht es nur Sinn mit samenfesten Sorten. Finden Sie auf dem Samenpäckchen F1, so handelt es sich um Hybridsorten, deren eigene Nachzucht abgeraten wird. Stöbern Sie nach Neuheiten, aber auch nach alten Sorten. Besonders bei Gemüse ist das Angebot sehr groß. In Gartencentern und im Gartenfachhandel können Sie sich mit Saatgut eindecken. Viele Firmen bieten einen Online-Verkauf an, um sich rechtzeitig Samen und anderes Zubehör zu bestellen.
Weitere Informationen für ein erfolgreiches Gemüsejahr:
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
von admin | 16.01.2025 | Wochentipps
Nach Plätzchen und Glühwein mal wieder was Frisches. Mit Winterportulak bringen sie in der kalten Jahreszeit frisches und vitaminreiches Grün auf den Teller. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen das wenig bekannte Blattgemüse vor.
Während viele Wintergemüse wie Kohl und Möhren aus dem Lager kommen, werden die grünen Blätter des Winterportulak stets frisch geerntet. Noch frischer kommen sie aus dem eigenen Garten.
Viele Namen für das Blattgemüse
Winterportulak gehört zur Familie der Quellkrautgewächse und heißt auch Postelein, Kuba-Spinat und Tellerkraut. Sein botanischer Name lautet Claytonia perfoliata (oder auch Montia perfoliata). Zum Namensvetter Sommer-Portulak, der ebenfalls als Blattgemüse verwendet werden kann, besteht übrigens keine Verwandtschaft.
Der Geschmack der Blätter ist eher etwas nussig und säuerlich. Sie lassen sich, ebenso wie die zerkleinerten dünnen Blattstiele, als Salat oder Komponente in Mischsalaten, beispielsweise mit Feldsalat verwenden. Aber auch pur auf dem Butterbrot oder im Quark findet Postelein Liebhaber. Salat gedünstet? Mit dem Kuba-Spinat ist es möglich. Er lässt sich dann wie richtiger Spinat verwerten. Auch zu Smoothies können Sie das frische Grün beifügen. Lagern lässt sich er Winterportulak nur kurzfristig. Frisch geschnittene Blätter bleiben nur wenige Tage im Kühlschrank frisch. Wer aber auf den Geschmack gekommen ist, schätzt künftig den eigenen Anbau im Garten – an Frische nicht zu übertreffen.
Anbau im Garten
Winterportulak kann im Gartenbeet, im Kleingewächshaus, in Hochbeeten und größeren Gefäßen/Kisten angebaut werden. Voraussetzung ist ein feinkrümeliger Boden, denn die Samen sind sehr fein. Sie werden mit einem Reihenabstand von etwa 10 bis 20 und einer Reihentiefe von etwa einem halben Zentimeter gesät. Die Aussaat erfolgt im September und Anfang Oktober. Eine Einsaat im Gewächshaus ist noch zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Somit eignet sich der Winterportulak wunderbar als Nachnutzung auf freien Beeten. In Kombination mit Feldsalatanbau im Gewächshaus haben Sie über die kalte Jahreszeit hinweg stets frisches Grün.
Ernten Sie die fächerförmigen Blättchen auf den langen Stielen etwa einen Zentimeter über der Erde ab. Schon bald treibt die Pflanze aus dem „Herz“ nach. Bis zu viermal ist eine Ernte vor der Blüte möglich. Der Winterportulak verträgt Kälte gut, doch decken Sie die Pflanzen bei Kahlfrösten besser mit Vlies ab. Bei stärkeren Minusgraden färben sich die Blätter rötlich und verhärten. Klettern die Temperaturen auf fünf Grad beginnt erneutes Wachstum. Ab März bilden sich Blüten. Dann heißt es schnell nochmals ernten oder Samen gewinnen. Lässt man die Samen reifen, säen sie sich leicht selbst aus. Dies könnte schnell zu einem unkontrollierten „Unkraut“ werden. Sie können die Samen aber auch gezielt ernten. Färben sich die ersten Samen dunkel, schneiden Sie die ganze Pflanze ab und hängen Sie diese luftig in einem Netzchen auf. Die Samen reifen nach und fallen in das feine Netz. So erhalten Sie eigenes Saatgut für den nächsten Herbst.
von admin | 16.12.2024 | Wochentipps
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und im Garten wird es ruhig. Doch wie war das Gartenjahr? Jedes Jahr verläuft anders und hat Auswirkungen auf Ertrag und Pflege, aber auch Krankheitserreger. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie blicken zurück.
Während in den letzten Jahren in manchen Gegenden (wie auch in Veitshöchheim) Hitze und Trockenheit prägend waren, wurden die Regentonnen in diesem Jahr kaum leer.
Witterungsverlauf
In Erinnerung blieb nicht nur der nasse und kalte Start ins Jahr 2024 bis in den April, sondern auch die wiederkehrenden Niederschläge, die Gießen überflüssig machten oder zumindest die Tonnen mit ausreichend Regen versorgten. Insgesamt gab es wenig Sonnentage bzw. Sonnenstunden, da der Himmel oft bedeckt war. Dazwischen lagen jedoch auch Phasen warmen Wetters, jedoch ohne viele Hitzetage. Auch der Herbst brachte viel Feuchtigkeit.
Im Obstgarten
Während es in südlichen Gebieten Bayerns kaum Ausfälle gab, sorgten die Spätfröste im nördlichen Bayern (Franken) zu hohen bis lagenweise sogar Totalausfällen bei Reben und in Blüte stehenden Obstgehölzen. Auch die bis zu den beiden Frostnächten im April schon entwickelten Minifrüchtchen von Zwetschgen, Pflaumen und Birnen nahmen Schaden. Entweder wurden sie abgestoßen oder sie zeigten verstärkte Berostungen auf der Schale. Allerdings gilt es festzuhalten, dass die Frostschäden an geschützten Standorten geringer ausfielen – das Kleinklima macht den Unterschied!
Der geringe Fruchtansatz und die relativ hohen Niederschläge förderten das Triebwachstum der Obstgehölze, was zu einer schlechteren Durchlüftung der Baumkronen bzw. Sträucher führte. Gezielte und nicht zu viele Schnittmaßnahmen wurden nötig. Ansonsten traten vermehrt Pilzkrankheiten auf: Schrotschuss am Steinobst, Schorf am Kernobst sowie Blattfallkrankheiten des Apfels und Steinobstes, aber auch Echter Mehltau bei empfindlichen Apfelsorten. Apfel- und Kirschfrüchte faulten schon direkt am Baum. Auch die Tafeltrauben (selbst robuste Sorten) zeigten den Befall mit Echtem und Falschem Mehltau. Ein rechtzeitiges und häufiges Ausgeizen bzw. Entblättern war nötig. Erdbeeren und Himbeeren waren schnell von Grauschimmel (Botrytis) befallen.
Eigentlich erwarteten wir durch die Feuchte und nicht allzu warmen Temperaturen ein massives Auftreten der Kirschessigfliege mit madigen Früchten. Zum Glück kamen immer wieder Zeiträume mit Temperaturen über 28 bis 30 °C, welche die Population zusammenbrechen ließen. Wer im Abstand von ein bis zwei Tagen seine Him-, Brom- und Heidelbeeren erntete und Bestandshygiene betrieb, blieb von größerem Schaden verschont. Erst spät bzw. bei überreifen und nicht abgeernteten Beständen war die Kirschessigfliege anzutreffen. Bei uns in den Schaugärten war Vogelfraß an Aroniabeeren noch nie aufgetreten. Doch heuer haben Vögel selbst schon unreife Früchte komplett verzehrt. Übrigens wurde der Befall mit Apfelwicklern als besonders stark empfunden, da diese die wenigen Früchte schädigten.
Im Gemüsegarten
Bedingt durch kalte Temperaturen konnten wir den Schaugarten erst relativ spät bestücken. Damit Schnecken nicht für große Schäden sorgten, mussten die Schädlinge täglich abgesammelt werden. Regenwetter sorgte in diesem Jahr für einen starken Befall mit der Kraut- und Braunfäule an Tomaten. Hier hatte man Glück, wenn vorsorglich ein Tomatendach gebaut wurde. Auch konnte man sehr große Sortenunterschiede erkennen. Die als „phytophthora-resistent“ geltenden Sorten zeigten ihre Widerstandsfähigkeit und blieben lange gesund. Besonders wichtig war das rechtzeitige Ausgeizen. Von Vorteil war ein weiter Pflanzabstand. Auffallend war der späte Fruchtansatz bei Tomate, Paprika und Co. Wir führen dies auf die kühlen Temperaturen und die geringen Sonnentage zurück, dass die Fruchtgemüse erst spät Blüten und Früchte angesetzt haben. Gurken zeigten schon bald Symptome des Falschen Mehltaus. Bohnen lieben gleichmäßige Bodenfeuchte und nicht allzu heiße Temperaturen. Deshalb war die Bohnenernte vielerorts besonders gut und lange. Gelbe Rüben, Pastinaken, Süßkartoffeln, Sellerie und Rote Bete wuchsen prächtig und produzierten große Wurzeln bzw. Knollen. Durch den milden und feuchten Herbst legten auch die Herbstsalate noch an Masse zu.
Während in trockenen Jahren das Mulchen der Beete unabdingbar war, hieß es 2024 weniger dick mulchen und den Boden immer wieder leicht hacken, damit er schneller abtrocknet und belüftet wird. Dauernasser Boden schädigt die Wurzeln und führt zu Absterbeerscheinungen.
Im Ziergarten
Schadpilze wie Sternrußtau an Rosen oder verschiedene Rostkrankheiten traten durch die Feuchtigkeit verstärkt auf. Die warmen Tage förderten den Echten Mehltau, ebenfalls an Rosen oder auch an Astern und verschiedenen Ziergehölzen. Der Buchsbaum litt nicht nur unter der Blattfallkrankheit, auffallend war der schon sehr frühe Befall durch den Buchsbaumzünsler (März/April). So konnten sich drei Generationen im Laufe des Jahres entwickeln, die oft die Büsche kahlgefressen haben.
Während viele Stauden von den regelmäßigen Niederschlägen profitierten, litten mediterrane Pflanzen und wuchsen nur spärlich oder gingen ganz ein, da die Wurzeln zu nass standen.
Allgemeines
Leider förderte die feuchte Witterung die Schnecken, sodass sie überall Schaden durch ihre Fraßtätigkeit anrichten. Auch Gespinstmotten traten wieder verstärkt auf. Pilzkrankheiten, die auf Feuchtigkeit angewiesen waren, konnten sich stark entwickeln. Wanzen wie die Grüne Reiswanze und die Marmorierte Baumwanze erschienen erst später im Jahr, schädigten dann aber Tomatenfrüchte und andere Fruchtgemüse sowie Bohnen. Die viele Feuchtigkeit erzeugte große und weiche Pflanzenzellen. Verschiedene Pilzkrankheiten und auch Lagerkrankheiten sowie eine geringere Lagerfähigkeit waren die Folge.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
von admin | 09.12.2024 | Wochentipps
Nun ist es nicht mehr lange und Weihnachten steht vor der Tür. Doch was soll ich schenken? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Anregungen für Weihnachtsgeschenke mit Produkten aus dem Garten und der Region.
Selbstgemachtes liegt im Trend, doch auch regionale Produkte sind etwas Besonderes und machen Beschenkten und Schenkern gleichermaßen Freude.
Streuobstprodukte aus der Region
Streuobstwiesen prägen das Landschaftsbild. Sie sind wertvoll für die Tier- und Pflanzenwelt. Ganz wichtig sind aber auch die Obsternten und die Produkte, die daraus entstehen. Weithin bekannt ist sicherlich der naturtrübe Apfelsaft. Meist ist es eine Mischung aus verschiedenen Apfelsorten, die den charakteristischen Geschmack ausmachen. Gelegentlich gibt es manchmal auch sortenreine Apfelsäfte, was durchaus etwas Besonderes ist. Immer mehr findet man Apfelcidre und Apfelwein, Birnen- und Quittenschaumwein, deren Früchte ebenfalls von Streuobstwiesen kommen.
Schauen Sie sich auch nach anderen regionalen Produkten um. Es ist eine Wertschätzung der Obst- und Gemüsearten, die in der Umgebung angebaut werden. Zudem ist es auch eine Wertschöpfung, da die Früchte eine Veredlung durch Menschenhand erfahren.
In Hofläden und bei Streuobstinitiativen können Sie wertvolle Naturprodukte erhalten. Oft gibt es auch regionale Besonderheiten. Beispiele sind Hutzeln, Aronia-Produkte, spezielle (Hasel-) Nussprodukte, aber auch Honig. Brennereien bieten Alkoholisches und Hochprozentiges an, was nicht im Supermarkt zu finden ist. Haben Sie schon von Zwetschgenbratwurst gehört? Auch Zwetschgenchutney und andere Zwetschgenprodukte kommen oft von Streuobstbäumen.
Besondere Produkte aus dem Garten
Selbst herstellen lassen sich Apfelbrei und -kompott sowie Fruchtaufstriche. Weihnachtlich wird das Ganze, wenn Zimt, Nelken oder Lebkuchengewürz mit verwendet werden. Und vergessen wir die getrockneten Apfelringe bzw. Apfelchips nicht. Sie sind ein gesunder Snack für Zwischendurch. Walnüsse sind ebenfalls ein wertvolles Geschenk. Möchte man sie verwerten, dann eignen sich beispielsweise Cantuccini mit Walnüssen. Das Dauergebäck ist länger haltbar.… wenn es nicht schon zuvor weggegessen wurde.
Mit Gemüse lassen sich ebenfalls besondere Geschenke herstellen: die selbstgemachte Gemüsebrühe (Gewürzpaste aus Salz und Suppengrün) ist zudem ein heißer Snack in kalter Jahreszeit, wenn etwas Würzpaste mit heißem Wasser aufgegossen wird. Auch eine getrocknete Version der Gemüsebrühe ist möglich.
Sie haben Grünkohl im Garten? Kreieren Sie ein Pesto. Mit verschiedenen Kräutern im Garten lassen sich Kräutersalze herstellen. Aber auch selbstgemachte Tees sind ein schönes Geschenk. Ein winterlicher Früchtetee entsteht aus getrockneten Apfel-, Birne- und Bio-Orange-Schalen, Stückchen von Zimt, Nelke, Kardamom…. Auch Kräutertees sind willkommene Mitbringsel. Sammeln und trocknen Sie Thymian, Salbei, Minze, Rosmarin.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
von admin | 04.12.2024 | Wochentipps
Immergrün und robust, auffallend in der laublosen Zeit, gehört die Eibe (Taxus baccata) zu einem wertvollen Gehölz im Garten, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Oft wurde die Eibe mit dem Tod in Verbindung gebracht, auch weil sie in fast allen Teilen giftig ist. Doch sie kann weit mehr.
Kaum ein anderes Gehölz ist so gut schnittverträglich wie die Eibe, weshalb sie auch als Formgehölz und Buchsersatz Verwendung findet.
Mythenbaum Eibe
Kaum ein anderes Gehölz ist von so vielen Mythen umgeben wie die Eibe: der Weg in die Unterwelt war mit Eiben gesäumt, Gallier präparierten ihre Pfeilspitzen mit Eibenextrakt, der Schlaf unter der Eibe würde zum Tode führen, ein Stückchen Eibenholz am Körper getragen schütze jedoch vor finsterer Gewalt….. Die Eibe war ein Gehölz, das vielen Angst einflößte: Angst vor Taxin, das fast alle Pflanzenteile, vor allem die dunkelgrünen Nadeln enthalten. Nicht nur beim Menschen wirkt dieses Gift, besonders für Unpaarhufer wie Pferde ist es tödlich. Deshalb wurden früher recht häufig Eiben gerodet. Lediglich der rote fleischige Samenmantel der fruchtenden Triebe ist ungiftig. Aufgrund der Giftigkeit raten wir von einer Pflanzung bei Kindergärten und Spielplätzen ab.
Ein Grund für den starken Rückgang großer Eibenwälder war die vielseitige Verwendung des Holzes. Es ist sehr widerstandsfähig, fäulnisfest, hart und doch zugleich elastisch und deshalb als Waffenholz zur Herstellung von Bogen, Speeren und Armbrüsten begehrt. Auch als Ausgangsmaterial von Möbeln und Hausrat war das Holz stark nachgefragt. Der in freier Wildbahn nun unter Naturschutz stehende Nadelbaum war vor dreißig Jahren „Baum des Jahres“.
Eibe im Garten
Eiben sind sehr robuste, gesunde, langlebige und relativ langsam wachsende Pflanzen. Sie lieben frische bis feuchte, nährstoffreiche, kalkhaltige Böden. Trockenheit oder ärmere Böden werden aber auch gut vertragen, ebenso Sonne und Schatten. Lediglich in der Jugendphase können strenge Winter Schäden verursachen. Die immergrünen dunklen Nadeln fallen kaum ab. Eiben sind „zweihäusig“, das heißt die einzelnen Pflanzen tragen entweder nur weibliche Blüten, aus denen sich Samen mit roten Samenmänteln entwickeln oder nur männliche Blüten, welche gelbe Wolken von Pollen entstehen lassen. Daher sind die Pflanzen ökologisch wertvoll und sowohl Vogelnährgehölz als auch Bienenweide.
Hervorzuheben ist die gute Schnittverträglichkeit der Eibe, weshalb sie sich als Formgehölz oder immergrüne Schnitthecke hervorragend eignet. Selbst aus altem Holz und nach starkem Rückschnitt treibt sie zuverlässig aus. Eiben können durchaus den Platz von Buchsbaumpflanzen einnehmen, die durch die Pilzkrankheit Cylindrocladium oder vor allem durch den Buchsbaumzünsler stark geschädigt werden. Je nach Einsatzort bietet das Baumschulsortiment stark- oder schwachwachsende und straff aufrecht wüchsige Arten und Sorten. Sollten Sie die Pflanzung in einer Kleingartenanlage in Erwägung ziehen, informieren Sie sich vorher. Oft sind Nadelgehölze dort nicht zulässig.
Die Eibe gehört zu den giftigen Pflanzen. Alle Teile außer dem roten Samenmantel enthalten das Gift Taxin. Achten Sie bei der Verwendung bzw. Pflanzung im Garten auf Kinder oder auch Haustiere, damit diese keine Teile verzehren. Schnittgut der Eibe können Sie jedoch problemlos dem Kompost zufügen, da seine negativen Inhaltsstoffe dort abgebaut werden. Kleingeschnitten bzw. gehäckselt verrotten die Zweige schneller.
Da die dunkelgrünen Nadeln lange haften, können Eibenzweige als Advents- und Weihnachtsdekoration genutzt werden – besonders in Innenräumen. Zudem bilden sie einen schönen Kontrast zu anderen Zweigen. Ebenso eignet sich die Eibe zum Abdecken empfindlicher Pflanzen oder Fixieren von Laub über den Schützlingen.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung