Ob z.B. auf Ausgleichsflächen der Stadt oder anderswo in Privatgärten des Harburger Stadtgebiets: Der Topaz hat einen waren Siegeszug hinter sich. Was macht ihn so beliebt?
Dieser Apfel ist 1984 in Tschechien gezüchtet worden. Wegen seines Geschmacks findet er reichen Absatz für den Erwerbsanbau, besonders durch Biobauern. Wenige neuere Sorten gedeihen in Gärten, weil sie meisten aus dem Intensivanbau stammen, wo reichlich gespritzt werden muss.
Vielerorts weisen Topaz-Bäume keinerlei sichtbare Probleme auf. Anderswo sind sie wegen Kragenfäule eingegangen oder besonders im Jungstadium auffallend von Läusen befallen.
Vielfach wird nicht damit gerechnet, dass der Baum zunächst ordentlich wächst, und man versucht verzweifelt, ihn mit erhöhtem Schnittaufwand klein zu halten. Wer Geduld aufbringt, wird feststellen, dass die Wuchskraft später nachlässt.
Kommen jedoch seltsame Wucherungen zum Vorschein, atmet man auf, wenn es sich dabei nicht um Krebs, sondern „nur“ die typischen Luftwurzeln handelt.
Grundsätzlich besteht beim Topaz (auch „Topas“) Sortenschutz. Veredelungskünstler können die Kragenfäule mit geeigneten Zwischenveredelungen umgehen.
Der Anfälligkeit gegenüber der Mehligen Apfellaus und dem Feuerbrand steht eine hohe Schorfresistenz gegenüber, die neben dem Geschmack den Siegeszug des Topaz erklärt. Er ist eher Tafel- und Kuchenapfel als Wirtschaftsobst.
Der Ertrag ist sehr hoch und tritt schon früh ein.
Im Vitamingehalt liegt der Apfel im oberen Bereich. Dies kann man gut ausnutzen, ist er doch bereits ab Oktober genussreif und dann ca. vier Monate haltbar. Die Früchte hängen windfest. Dennoch ist es ratsam, sie mehrfach durchzupflücken, um ansprechbare Größen ernten zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihn Allergiker vertragen, dürfte bei ca. 50 % liegen. Ein Grund hierfür ist ein problematischer Vorfahre der Züchtung: Golden Delicious.
Steckbrief:
Baum: Wuchs anfangs mittelstark, später schwächer – breit aufrecht, gut verzweigt, büschelartig verzweigte Triebenden
Blüte: früher Blütenansatz, Pollenspender
Schale: glatt, geschmeidig, sonnenseits leuchtet rot gestreift oder marmoriert
Frucht: mittelgroß bis groß, sehr saftig, gutes Aroma mit angenehmer Säure
Pflückreife: Oktober
Genussreife: Dezember
Haltbarkeit: ca. März
Ralf Hermann Melber, 8. Februar 2025