2021 – Gartentipp 46 – Zeit für den Bodencheck

15. Nov 2021

Die richtige Ernährung der Pflanzen sorgt für gutes Wachstum und Pflanzengesundheit. Um optimal zu düngen spielen die Nährstoffe im Gartenboden eine wichtige Rolle. Doch welche Nährstoffe sind schon im Boden vorhanden? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen eine Bodenprobe im Spätherbst.

Nur wer weiß, welche Nährstoffe im Gartenboden vorhanden sind, kann richtig düngen. Bei einer Untersuchung im Bodenlabor werden vorhandene Nährstoffgehalte und andere wichtige Eigenschaften des Bodens ermittelt.

 

Der Zeitpunkt

Eigentlich hat der Zeitpunkt der Probenahme keinen Einfluss auf die Ergebnisse, bis auf die Bestimmung pflanzenverfügbaren Stickstoffs. Sinnvoll ist jedoch die Zeit im Spätherbst oder zeitigem Frühjahr, wenn die Beete leergeräumt sind. Eine Bodenuntersuchung muss nicht jedes Jahr durchgeführt werden, da sich die Nährstoffgehalte wenig verändern. Im Gemüsegarten jedoch, wo einige nährstoffbedürftige Pflanzen stehen und daher auch gedüngt wird, ist eine Probenahme etwa alle fünf Jahre zu empfehlen. Sie kennen Ihre Bodenart nicht? Dann ist eine Untersuchung des Gartenbodens wichtig, ebenso vor einer Neuanlage des Gartens, um einen ersten Einblick in den Boden zu bekommen.

 

Das richtige Maß

Werden die Gartenflächen unterschiedlich genutzt und bewirtschaftet (Obstgarten, Gemüsegarten, Ziergarten, Rasen), benötigt man eine getrennte Beprobung. Hierfür nimmt man zehn bis 15 Einstiche einer einheitlich bewirtschafteten Fläche, in der Regel bis 20 bzw. 30 Zentimetern Tiefe bei Gemüsebeeten und Staudenflächen. Bei Rasenflächen genügen zehn Zentimeter, für Bäume und Obstgehölze ist eine Beprobung von 60 bis 90 Zentimeter sinnvoll. Bei Obst- und Gartenbauvereinen bzw. Siedlerverbänden oder anderen Stellen können oft Hilfsmittel geliehen werden. Wer keinen Bohrstock hat, verwendet für Tiefen bis 30 Zentimeter einen Spaten. Die gesammelte Erde zerkleinert man, mischt sie und verpackt 500 Gramm für das Bodenlabor.

 

Die Bodenuntersuchung

Die Standard-Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über Bodenart, Phosphat- und Kalium-Werte sowie den pH-Wert (Säuregehalt des Bodens). Oft lässt man Magnesium-Wert und Humusgehalt zusätzlich untersuchen. Der Humusgehalt zeigt an, wieviel organische Substanz sich im Boden befindet. Bei intensiver Nutzung baut sich Humus ab und setzt Nährstoffe frei, die den Pflanzen als Dünger dienen. In der Regel wird der Stickstoffgehalt im Boden nicht mit analysiert, da er sehr veränderlich ist. Mit einem Nitratschnelltest lassen sich die aktuellen Stickstoffwerte vor jeder Kulturpflanzung oder Aussaat auch vom Freizeitgärtner selbst ermitteln.

 

Der Nutzen einer Bodenprobe

Mit Hilfe der Bodenuntersuchungsergebnisse können Sie zielgerichtet Düngen. Oft zeigt sich nämlich, dass Volldünger nicht nötig sind. Eine wertvolle Grunddüngung erhalten Sie durch das Ausbringen des eigenen Kompostes. Außerdem fördert er ein aktives Bodenleben. Die Ergebnisse einer Bodenanalyse geben häufig auch Aufschluss, warum bestimmte Ernährungsstörungen wie Stippe oder Eisenmangel auftreten.

Die Bodenprobe ist ein wichtiger Check, um den eigenen Gartenboden kennenzulernen, damit bodenschonend und fachgerecht gehandelt werden kann.

 

Tag des Bodens

Der Boden ist ein wertvolles Gut und Ausgangspunkt allen Lebens auf der Erde. Alljährlich zum Internationalen Tag des Bodens (Weltbodentag 5. Dezember) bietet die Bayerische Gartenakademie schon seit vielen Jahren ein Seminar für Freizeitgärtner und Interessierte an. Am 3. Dezember 2021 ist es wieder soweit. Unter dem Thema „Bodenpflege im Klimawandel“ findet das Seminar. Auf der Homepage finden Sie weitere Hinweise in welchem Format das Seminar stattfinden wird. https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/veranstaltungen/212811/index.php

 

Möchten Sie weitere Details über die Bodenprobe und die Düngung erfahren, finden Sie wertvolle Hinweise in den Informationsschriften der Bayerischen Gartenakademie.

https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/081370/index.php

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/duengungsbrosch%C3%BCre_bericht_2.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=FNvp89b4Qt8

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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