2022 – Gartentipp 20 – Der Garten – Lebensraum für (Wild)Bienen

16. Mai 2022

Im Garten summt und brummt es. Honigbienen und Wildbienen sind unterwegs und suchen nach Nahrung, aber auch nach geeigneten Brutplätzen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps zur Gestaltung, um Lebensraum für Bienen und die „wilde Verwandtschaft“ zu sein.

Ein bienenfreundlicher Garten ist blütenreich und vielgestaltig und kann durchaus auch pflegeleicht sein. Zugleich ist er Erholungsraum für uns Menschen.

 

Ein Tag für die Biene

Viele Insekten sind wichtige Bestäuber für Wild- und Kulturpflanzen, die dann wiederum unseren Speiseplan bereichern. Bienen und Wildbienen sind deshalb wichtige Nutztiere, die die Ernte von Obst- und vieler Gemüsearten sowie anderer Nahrungsmittelpflanzen sichern. Grund genug, der Biene einen eigenen Tag zu widmen. So ist seit 2018 der 20. Mai Weltbienentag, ausgerufen durch die Vereinten Nationen. Es gibt auch weitere regionale und nationale Bienentage, um die Wichtigkeit der nützlichen Helfer herauszustellen.

 

Der blühende Bienengarten

Bienen benötigen Nektar als zuckerhaltigen Treibstoff sowie Pollen als Eiweißquelle und zur Aufzucht der Brut. Mit pollen- und nektarführenden Pflanzen locken Sie die Insekten in Ihren Garten. Die Honigbiene gehört zu den Generalisten. Sie ist also nicht wählerisch und findet ihre Nahrung an vielen geeigneten Blüten. Wildbienen sind oft jedoch Spezialisten und nutzen dann manchmal nur den Pollen einer Pflanzenfamilie oder Gattung. Daher kann man viele Wildbienenarten nur eine recht kurze Zeit im Garten beobachten.

Für eine vielfältige Bienenschar benötigen Sie einen vielfältigen Garten.

Honig-Bienen fliegen vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst, die verschiedenen Wildbienen sind zu unterschiedlichen Zeiten anzutreffen. Ein Garten sollte deshalb Blüten fast während des ganzen Jahres bieten. Mit geschickten Mischungen von Nutz- und Zierpflanzen lässt sich dies erreichen. Die Blüte im Obst- und Gemüsegarten kann mit Kräutern und Einjahresblumen verlängert werden. Oft grenzen Zier- und Erholungsgarten an, wo Stauden und Gehölze vorherrschen. Frühlingsblühende Zwiebelblumen sind erste Nahrungsquellen im Jahr. Überall im Garten können Schneeglöckchen, Winterling und Traubenhyazinthen verwendet werden.

 

Gestaltungselemente (nicht nur) für Bienen

Ein Garten ist für uns Erholungsraum, Freizeitbeschäftigung und dient manchmal auch zur (Teil-)Selbstversorgung. In einem vielfältigen Garten mit unterschiedlichem Blütenangebot können je nach Größe mehrere Gestaltungselemente Verwendung finden. Manche sind vielleicht schon vorhanden, die mit wenigen Maßnahmen zum Nistplatz oder Lebensraum für Bienen werden. Dazu gehören Hecken und Holzzäune, Wiesen und Blühsteifen, Mauern und Stufen, unbefestigte Wege und Wege, deren Zwischenräume bepflanzt sind oder Grün zugelassen wird. Selbst Totholz, ein „Sandarium“ oder nur ein Stückchen offener Boden lässt sich integrieren und wird Brutplatz für Wildbienen. Bienen benötigen Wasser, und dies nicht nur im Sommer. Ein Teich oder eine Schale mit Wasser bieten das lebenswichtige Nass.

Auch ein kleiner Garten oder Balkon kann mit wenigen Elementen und einer geschickten Bepflanzung zu einem Paradies für diese wichtigen Insekten werden. Und je mehr Lebensräume entstehen, umso besser ist die Vernetzung, was zur Erhaltung der Bienen- und Insektenvielfalt beiträgt.

 

Lust auf mehr? Die Fachleute der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau haben instituts- und fachübergreifend eine Broschüre erstellt, mit Tipps und Empfehlungen zur Gestaltung von Lebensräumen für (Wild)Bienen. Diese steht als Download kostenfrei (pdf) zur Verfügung.

https://www.lwg.bayern.de/bienen/bildung_beruf/297917/index.php

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/broschuere_bienengarten_bf.pdf

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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