2022 – Gartentipp 24 – Tomatenpflege im Sommer

13. Jun 2022

Tomaten sind beliebt bei Groß und Klein– egal ob roh oder verarbeitet. Bauen wir das Sommergemüse selbst an, macht es Spaß, die Pflanzen im Garten, aber auch in Töpfen auf Balkon und Terrasse wachsen zu sehen und schließlich zu ernten. Regionaler und frischer geht es nicht! Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps für die Pflege.

In wenigen Wochen reifen die ersten Früchte. Nun heißt es die Pflanzen gut vorzubereiten und zu pflegen.

 

Wasser, Wärme und Nährstoffe

Generell sind Tomaten „Kinder der Sonne“ und benötigen viele warme und sonnige Tage. In Gegenden mit eher kühlen und regnerischen Sommern bietet ein Kleingewächshaus gute Bedingungen für eine lange Ernte. Doch auch in Kübeln an der Hauswand wachsen sie gut. Allerdings kann dort den Tomaten durch große, stauende Hitze auch zusetzen. Besonders schwarze Töpfe können sich sehr stark erwärmen, was zum Absterben von Wurzeln im Topfrandbereich führen kann. Stellen Sie deshalb als Beschattung andere Töpfe davor oder schattieren Sie mit anderem Material. Achten Sie darauf, dass die Erde der Tomatenpflanze immer gleichmäßig feucht ist. Eine ungleichmäßige Wasserversorgung beispielsweise durch intensives Wässern oder starke Niederschläge nach Trockenperioden führt zum Platzen der Früchte. Gießen Sie also regelmäßig, denn Tomaten haben an warmen Tagen einen hohen Wasserbedarf. Außerdem ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig, damit die Nährstoffe auch stetig aufgenommen werden können. Dies beugt außerdem der Blütenendfäule mit trockenbraunen Stellen an den Früchten vor.

Tomatenpflanzen sind Hochleistungspflanzen. Dazu brauchen Sie eine gleichmäßige Nährstoffversorgung. Hellgrüne Blätter sind kein gutes Zeichen. Dann sollten Sie am besten mit einem handelsüblichen Flüssigdünger mehrfach nachdüngen. Wenn die Blätter sich wieder dunkelgrün färben, sind sie ausreichend versorgt. Allerdings sind in den meisten Fällen die Tomatenpflanzen in den Gartenbeeten ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wenn Sie regelmäßig Kompost und Hornmehl einsetzen. Im Frühjahr werden drei Liter Kompost auf den Quadratmeter als Grunddüngung verteilt. Das Hornmehl oder Horngrieß von etwa 150 Gramm auf den Quadratmeter wird auf zwei Gaben aufgeteilt und leicht eingearbeitet: die Hälfte direkt zur Pflanzung und dann vier Wochen später der Rest.

 

Gesunder Tomatengenuss

Die meisten Tomaten sind Stabtomaten. Sie bilden an der Haupttriebachse ihre Früchte. In den Blattachsen bilden sich jedoch immer wieder Seitentriebe, die dann später ebenfalls Blüten und Früchte tragen. Diese Seitentreibe bricht man aus, um den Haupttrieb zu stärken. Außerdem würde es ein wirres Durcheinander geben, wenn alles wachsen dürfte wie es will. Lediglich bei kleinfruchtigen Sorten ist es möglich immer mal wieder einen Seitentrieb stehen zu lassen. Man kürzt ihn dann nach der Blüte und dem nächsten Blatt ein. Großfruchtige Sorten zieht man eintriebig am Stab (oder einer Schnur). Nur so reifen auch die Früchte aus.

Es gibt aber auch spezielle Buschtomaten. Diese als „determinierend“ bezeichneten Typen und hören von selbst mit dem Höhenwachstum auf. Sie wachsen gedrungen und tragen Früchte an vielen Seitenästen. Dazu zählen auch Balkontomaten für Gefäße, denn sie bleiben sehr kompakt. Hier brechen Sie keinerlei Seitentriebe aus. Entfernen Sie nur bei Bedarf einzelne Triebe, wenn der Wuchs zu dicht wird.

Je dichter eine Tomate wächst umso problematischer kann der Befall mit der Kraut- und Braunfäule werden. Dieser gefürchtete Pilz kann die Tomatenernte schon vorzeitig beenden. Durch den feuchten Sommer 2021 gab es mancherorts schon sehr frühzeitig Totalausfall bei den Tomaten. Vorbeugend hilft es ein Dach über die Tomaten zu bauen, damit die Blätter trocken bleiben. Wenn Sie die Tomatenblätter von unten bis zur Fruchttraube entfernen, kann kein Spritzwasser vom Gießen an das Laub gelangen. Beste Vorbeuge sind also trockene Laubblätter, ein größerer Pflanzabstand, regelmäßiges Ausgeizen und somit eine gute Durchlüftung der Pflanze. Widerstandsfähige Sorten, die auch im Gemüsebauversuchsbetrieb der LWG in Bamberg getestet wurden, zeigten weniger Schäden bzw. blieben auch im feuchten Jahr 2021 ohne Überdachung weitgehend gesund: ‘Rose Crush F1‘, ‘Cocktail Crush F1‘, ‘Philovita F1‘, ‘Rondobella‘, ‘Primabella‘ und ‘Resibella‘. Wer selbst Tomaten aussät, kann es im nächsten Jahr mit diesen Sorten versuchen. Samen gibt es im Samenfachhandel und im Internet.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung