Der Klimawandel beeinflusst auch den Boden. Starkregenereignisse, Hitze- und Trockenperioden verändern die Struktur des Bodens, aber auch das Bodenleben. Selbst wenn uns 2021 ohne große Hitze in Erinnerung blieb, so war es doch seit den Aufzeichnungen das sechstwärmste Jahr. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps und Hinweise zur zeitgemäßen Bodenpflege im Garten.
Ein guter und gesunder Gartenboden ist die Grundlage für grünes Wachstum und erfolgreiche Ernten. Somit trägt der Boden einen wesentlichen Teil zur Biodiversität bei.
Internationaler Tag des Bodens
Dem Boden wird jährlich der 5. Dezember gewidmet, um auf seine Bedeutung hinzuweisen. Die Bayerische Gartenakademie als Beratungs- und Informationsstelle für Freizeitgärtner nimmt diesen Tag zum Anlass „Bodenthemen“ in den Fokus zu stellen. Die Bodenpflege ist ein wesentlicher Teil, gerade auch im Klimawandel.
Garten-Beobachtungen im Klimawandel
Auffallend sind ausgeprägte Sommer-Trockenphasen. In manchen Gegenden regnet es über Wochen (Monate) nicht. Oft kommen dann noch anhaltend hohe Temperaturen dazu. Der Boden verkrustet und bildet tiefe Risse. Anderenorts häufen sich Starkregenereignisse mit Überschwemmungen, wodurch Boden abgetragen wird und verschlämmt. Der Herbst dauert durch die milden Temperaturen viel länger. Somit findet auch zu dieser Jahreszeit noch ein erhöhter Humusabbau statt und Stickstoff wird freigesetzt. Trotz allgemeiner Erwärmung bleiben Spätfröste im Frühjahr nicht aus und verursachen immer wieder Ernteeinbußen bei verschiedenen Obstarten und Sorten.
Wichtige Bodenpflegemaßnahmen
Vermeiden Sie das Betreten des Bodens bei Nässe. Dies erhält die Bodenstruktur und der Boden verdichtet nicht. Besonders im Frühjahr ist darauf zu achten. Humus erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und sorgt für ein aktives Bodenleben. Erntereste, Kompostgaben und verschiedene Mulchmaterialien dienen dem Humusaufbau im Boden. Mulchen schützt vor hoher Verdunstung, sorgt für Vitalität im Boden und fördert die Nährstoffverfügbarkeit für die Pflanzen. Das Abdecken der Bodenoberfläche hält den Boden offenporig und somit aufnahmebereit für Regen und Gießwasser. Starkregen verschlämmt den Boden nicht, sondern wird, gepuffert durch organisches Material, vorsichtig in die Erde geleitet. Zum Mulchen eignen sich Miscanthushäcksel-Stroh, Grasschnitt, Erntereste, Gartenfaser, Schafwoll-Matten und anderes. Eine dickere Mulchschicht unterdrückt häufig auch Unkraut. Pflanzenbewuchs durch Kulturpflanzen oder Gründüngungspflanzen sorgen mit ihren Wurzeln für einen durchlüfteten Boden und verhindern das Auswaschen von wertvollen Nährstoffen (vor allem Stickstoff im Herbst). Graben Sie den Boden erst um, wenn er erkaltet ist und Frost angesagt wird. Das Spaten ist eventuell bei schweren Böden erforderlich; ansonsten genügt oberflächiges Einharken oder Rechen im Frühjahr zur Saatbeetvorbereitung.
(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung