Grüne Kräuter zu Gründonnerstag – die Petersilie gehört dazu, z. B. in der Grünen Soße oder als essbare Dekoration. Die Petersilie zählt zu den bekanntesten Kräutern der deutschen Küche. Mit ihren krausen oder glatten Blättern lässt sich sehr vielseitig einsetzen. In gewissem Maße zählt sie auch zu den Giftpflanzen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die Petersilie und ihren Anbau im Garten vor.
Im Frühjahr bieten Gärtnereien, Gartencenter und der Lebensmitteleinzelhandel Petersilie im Topf an. Es lohnt sich stets frische Blätter als Würze parat zu haben. 2023 wurde die Petersilie, für Viele unverständlich, zur Giftpflanze des Jahres gewählt.
Aussaat im Garten nicht immer erfolgreich
Um immer ausreichend frische Blätter zum Würzen zu haben bemüht man sich oft, sie selbst zu ziehen. Doch leider gibt es bei der Aussaat immer wieder Probleme: Sie keimt nicht oder färbt sich gleich nach dem Auflaufen gelb und stirbt ab. Dies tritt besonders bei direkten Aussaaten in den Gartenboden auf. Es gibt mehrere mögliche Gründe dafür:
Die Selbstunverträglichkeit und altes Saatgut: ebenso wie Möhre, Dill, Pastinake, Sellerie und Fenchel gehört die Petersilie zu den Doldenblütlern, deren Nachbau auf der gleichen Fläche sich erst wieder nach mehr als vier Jahren empfiehlt, um keine Wurzelkrankheiten zu fördern. Die Samen keimen oft schon nach einem oder zwei Jahren nicht mehr. Verwenden Sie deshalb besser immer neues Saatgut, am besten im Frühjahr gekauft.
Das Wetter und der Boden: dieser präsentiert sich locker, humusreich und nicht zu trocken. Frisch ausgebrachter Dünger schadet in der Keimphase. Außerdem benötigt Petersilie zum zügigen Keimen einen ausreichend warmen Boden. Das Aussäen erfolgt deshalb besser nicht vor Ende April. Die Kombination von kalten Temperaturen und vielen Niederschlägen verzögert nicht nur das Keimen, es sterben auch die empfindlichen Wurzeln der Petersilie bei Nässe ab.
Verschiedene Schaderreger: Möhrenwurzelläuse, schädliche Bodennematoden, aber auch Pilzerkrankungen wie Sclerotinia, Septoria-Blattflecken und Falscher Mehltau können dem Küchenkraut erheblich zusetzen. Schützen Sie die jungen Keimlinge im Freien vor Schnecken- und Raupenfraß, denn sie sind ein zarter Leckerbissen.
Abhilfe – Voranzucht oder Zukauf
Ab März funktioniert das Anziehen an der Fensterbank. Nehmen Sie immer frisches Saatgut mit höchster Keimfähigkeit. Als Aussaatgefäße eignen sich beispielsweise Blumenkästen oder Blumentöpfe, die zunächst mit Blumenerde und im oberen Drittel mit Aussaaterde gefüllt sind. Säen Sie nicht zu dicht. Anschließend werden die Samen leicht angedrückt und dünn mit Aussaaterde bedeckt. Nun gießen Sie vorsichtig, damit die Samen nicht wegschwemmen. Während der Keimzeit darf die Erde nicht austrocknen, sollte aber nur mäßig feucht sein. Bei Temperaturen um 20 Grad Celsius erscheinen innerhalb der nächsten 14 Tage kleine Keimlinge.
Einfacher und zeitsparender geht es, wenn Sie einen Kräutertopf mit ganz jungen Petersilienpflänzchen in einer Gärtnerei oder im Lebensmitteleinzelhandel kaufen. Zum Schnitt sind die Pflanzen noch zu klein, aber optimal, um im Garten, Kistengarten, Balkonkasten oder einem anderen Gefäß ausgepflanzt zu werden. Die Wurzelballen sind noch nicht verfilzt und lassen sich problemlos in mehrere Stücke teilen und einpflanzen. In Gärtnereien und Gartencentern werden vermehrt Petersilienjungpflanzen in Erdpresstöpfchen angeboten. Auch sie sind eine gute Möglichkeit schnell kräftiges Grün zu ernten. Damit die Pflänzchen rasch anwachsen decken Sie die Neupflanzung mit einem Verfrühungsvlies ab. Es schützt vor kalten Temperaturen. Gießen Sie regelmäßig bei Trockenheit. Nässe über längeren Zeitraum fördert Wurzelkrankheiten. Eine leichte und gelegentliche Flüssigdüngung sorgt für reichlich würzigen Blatt-Nachschub.
Petersilie – Giftpflanze des Jahres 2023
Ein Küchenkraut als Giftpflanze? Nun, die Menge macht das Gift. Der normale Verzehr der grünen Blätter ist problemlos und sogar gesund. Petersilie gibt es mit krausen Blättern, die häufig auch zu Dekorationen verwendet werden. Glatte Sorten schmecken meist kräftiger und intensiver. Hat man zuviel an Blattgrün, lassen sich die zerkleinerten Blätter problemlos einfrieren und somit frische Würze für den Winter konservieren.
Die Samen dagegen, die sich nach der Überwinterung an der abgeblühten grünlichen Doldenblüte bilden sollte man nicht verzehren, da sie Apiol enthalten. Dies ist ein Bestandteil des Petersilienöls, was auf Blase und Darm wirkt, aber auch Leber- und Nierenschäden sowie Schwangerschaftsabbrüche hervorrufen kann. Es ist jedoch kein Grund die Petersilienpflanzen noch vor der Blüte zu entfernen, denn die Doldenblüten sind wahre Insektenmagnete. Zudem keimen die selbstgewonnenen Samen oft besser, besonders dann, wenn sie gleich im Garten ausgesät werden.
(Bilder: Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung