2024 – Gartentipp 23 – Schnittlauch – beliebtes Würzkraut

6. Jun 2024

Zu den häufig genutzten Küchenkräutern gehört der Schnittlauch (Allium schoenoprasum). Die anhaltende feuchte Witterung hat den Schnittlauch üppig wachsen lassen. Auffallend ist jetzt seine hübsche Blüte, die Bienen und andere Insekten anlockt. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Ratschläge zur Pflege des beliebten Küchenkrautes.

Schnittlauch lässt sich sowohl im Gartenbeet und wie auch in Töpfen und anderen Gefäßen anbauen. Somit kann man ihn stets frisch nutzen.

Schnittlauch-Pflege

Schnittlauch wächst am liebsten in einem nährstoffreichen, kalkhaltigen und nicht zu trockenen Boden ohne Staunässe. Zwiebelgemüse sind eigentlich recht genügsam. Doch für eine reiche und wiederholte Ernte während des Sommers benötigt der Schnittlauch immer wieder Wasser und Nährstoffe. Am besten geschieht dies mit einer stickstoffbetonten Flüssigdüngung. Die Grunddüngung erfolgt im zeitigen Frühjahr mit einer Kompostgabe.

Als Würzkraut nutzt man die bis 30 Zentimeter hohen Röhrenblätter, die je nach Sorte sehr zart oder grob sein können. Beim Ernten schneiden Sie die Blätter am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere bis auf etwa drei Zentimeter ab. In ein mit etwas Wasser gefülltes Glas eingestellt, halten die Halme zwei Tage frisch.

Bilden sich Blüten, so stehen diese auf harten Stängeln. Viele kleine Einzelblütchen bilden eine Scheindolde, die dann meist rosa und lila blühen. Auch Sorten mit rötlichen oder gar weißen Blüten sind möglich. Nach dem Verblühen ist es ratsam die alten Blüten rechtzeitig vor dem Aussamen zu entfernen. Die Samen sind sehr keimfreudig und man läuft Gefahr, dass aus jeder Ritze neuer Schnittlauch wächst. Auch Ameisen vertragen die Samen im ganzen Garten.

Steht der Schnittlauch jahrelang am gleichen Standort hat er oft ein dichtes Wurzelwerk gebildet. Nach dem Rückschnitt ist die beste Gelegenheit diesen Wurzelfilz mit einem Kultivator aufzureißen und damit den Wurzeln mehr Platz zu verschaffen. Schnell bilden sie wieder dichte Horste.

Tritt Schnittlauchrost auf, dann schneiden Sie das Würzkraut komplett zurück. Die grünen Halme sind mit färbenden Rostsporen bedeckt und nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Schnittlauch – schmackhaft und dekorativ

Verwenden Sie die röhrenförmigen Laubblätter des Schnittlauchs am besten frisch in der Küche: sei es im Salat, in Saucen, über Eierspeisen oder einfach nur auf dem Butterbrot. Für die kalte Jahreszeit lassen sich die kleingeschnittenen Röhren auch tiefgefrieren oder trocknen. Die kleinen abgezupften Blütchen zaubern Farbe in einen grünen Salat oder dekorieren andere Speisen. In Blumen- oder Kräutersträußen halten die Blütenkugeln recht lange.

Schnittlauch ist nicht nur ein Küchenkraut. Auch wenn er bei nicht zu trockenem Boden üppig wächst, verträgt die Pflanze auch Trockenheit sehr gut. Deshalb wird sie bei Dachbegrünungen, in Schottergärten und Straßenrandbegrünungen häufig verwendet. Auch als Beeteinfassung in einem Gemüsegarten eignet sich der Schnittlauch und dient als blühender „Buchsersatz“.

Bienen lieben Schnittlauchblüten

Ab Mai beginnt die Blütezeit des Schnittlauchs. Rosa bis zartlila – bei Schnittknoblauch auch in weiß – stehen die typischen Blütenkugeln über den grünen Röhrenblättern und schmücken die Pflanze. Vor allem Bienen, aber auch andere Insekten besuchen nun die Blüten, die Nektar und Pollen bieten. In einem bienenfreundlichen Garten lässt man deshalb immer einen Teil des Schnittlauchs zum Blühen kommen. Nach dem Abblühen jedoch werden das alte Laub und die Blüten entfernt. Nach einer Düngung kann der Schnittlauch bis zum Herbst wieder kräftig durchtreiben.

Schnittlauch auch im Winter

Für den Wintervorrat sticht man im Herbst einen Teil des Schnittlauches aus, entfernt seitlich anhaftende Erde und pflanzt ihn dicht in einen kleinen, nur unwesentlich größeren Topf. Diesen senkt man dann einfach bodengleich wieder in ein freies Beet ein und deckt ihn dünn mit Laub ab. Am besten lässt man die Töpfe ein paar Wochen draußen im Gartenbeet. Die Ballen treiben williger aus, wenn sie zuvor mindestens drei Wochen Temperaturen um den Nullpunkt erfahren haben. Haben Sie nun Lust auf frisches Grün, entnehmen Sie die Töpfe und stellen sie bei etwa 18 Grad Celsius hell am Fenster auf. Nach etwa zwei Wochen können Sie frischen Schnittlauch ernten.

 

   

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

Kalender

Dezember 2024
M D M D F S S
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031