2024 – Gartentipp 27 – Bunte Beerenzeit

1. Jul 2024

Die Erdbeerernte neigt sich langsam dem Ende entgegen. Doch viele weitere Beeren reifen jetzt, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Es schmeckt nach Sommer, wenn man die fruchtigen Beeren frisch vom Strauch nascht.

Him- und Heidelbeeren haben an Beliebtheit gewonnen. Aber auch die vitaminreichen Johannis- und Stachelbeeren sind nicht zu verschmähen. Sie können im Garten ausgepflanzt sein oder in einem großen Gefäß auf Balkon und Terrasse stehen.

Tag des Obstes

Vielleicht kein Zufall, dass der „Internationale Tag der Früchte“ seit 2007 am 1. Juli gefeiert wird. Ansatz war der Gedanke an gemeinsames Essen, vorzugsweise von Obst. Beeren gehören zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung dazu. Der „Früchte-Feiertag“ kann auch für uns Gelegenheit sein, sich mit der Familie oder ein paar Freunden zu einem Obstpicknick zu treffen. Oder ein „Walking Tasting“? Ein bisschen durch den Garten schlendern, ins Gespräch kommen und mal hier und da Früchte naschen. Diese bietet uns der Obstgarten nun reichhaltig.

Beerensträucher und andere Obstgehölze gehören in einen Naturgarten. Die Blüten, die manchmal schon bald im Jahr erscheinen, dienen den Bienen und anderen Insekten als wichtige Nahrungsquelle. Über viele Wochen liefern die verschiedenen Arten Pollen und Nektar. Gleichzeitig werden die Blüten bestäubt und schenken uns wohlschmeckende Früchte.

Sommerliche Beerenernte

Der eigene Garten bietet jetzt reifes Obst in Hülle und Fülle: letzte heißbegehrte rote große Erdbeerfrüchte und kleine Monatserdbeeren sowie köstliche Himbeeren, blaue Heidelbeeren, säuerliche Johannisbeeren in rot, weiß, rosa und schwarz sowie Stachelbeeren mit grünen oder roten kugeligen Früchten. Während einzelne Johannis- und Stachelbeersträucher oft auf einmal geerntet werden, pflückt man die reifen Heidel- und Himbeeren über einen längeren Zeitraum. Mit verschiedenen Sorten lässt sich jedoch auch die Johannisbeersaison von Mitte Juni bis Ende Juli ausdehnen.

Vollreif geerntet sind die Früchte am geschmackvollsten. Ernten Sie jedoch rechtzeitig, bevor Ihnen Vögel zuvorkommen. Ein Vogelschutznetz kann Abhilfe schaffen. Engmaschigere Kulturschutznetze oder Organzabeutel schützen zudem vor möglichem Wespenfraß und Befall durch die Kirschessigfliege. Johannis- und Stachelbeeren sind aufgrund ihrer Säure nicht immer beliebt. Bleiben Sie etwas länger am Strauch hängen, werden sie milder. Frisch verzehrt kommen alle wertgebenden Inhaltsstoffe dieser „Superfruits“ voll dem Körper zugute.

Eine gefüllte Ernte-Schale zeigt uns die Vielfalt des Obstes, auch in der Verwendung. Ganz vorne steht natürlich der Frischverzehr: z.B. Beeren fürs Müsli am Morgen, der Snack in der Brotzeitbox oder den Obstsalat. Beliebt sind Kuchen und Torten mit Früchten (z.B. Heidelbeer-Muffins, Himbeertorte, Johannisbeerkuchen mit Baiser). Kann die empfindliche Ernte nicht sofort verzehrt werden, gibt es verschiedene Konservierungsmöglichkeiten wie Tiefgefrieren oder Verarbeiten zu Fruchtaufstrichen. Die säurereichen Johannis- und Stachelbeeren mit ihrem feinen Aroma eignen sich bestens für Mischungen mit süßeren Früchten wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche. Eingefroren als Püree mischt man im Spätsommer mit Trauben, Pflaume oder Mirabelle. Dann lässt sich auch später im Jahr der Sommer mit Sonnenfrüchten ein weiteres Mal genießen.

Beerenobst, besonders auch für kleine Gärten

Beerensträucher benötigen nicht viel Raum und eignen sich auch für Gärten mit wenig Platz. Beerenpflanzen sind pflegeleicht. Sie benötigen oft nur eine Kompostgabe oder einen organischen Mehrnährstoffdünger im zeitigen Frühjahr sowie einen gelegentlichen Auslichtungsschnitt. Dieser erfolgt im Winter oder bei Johannis- und Stachelbeeren auch zur Ernte. Bei den Him- und Brombeeren entfernen Sie nach der Ernte die abgetragenen Ruten. Besonders bei Trockenheit benötigt das Beerenobst ausreichend Wasser, vor allem von der Blütezeit bis zur Ernte. Meist sieht man Johannis- und Stachelbeeren als Strauch. Doch die oft sehr stachligen Stachelbeeren lassen sich von einem Stämmchen leichter ernten. Auch ist es möglich, Fruchthecken mit wenigen Trieben zu ziehen. Diese eignen sich als „beerige“ Abgrenzung zu einem anderen Gartenteil oder zum Nachbarn.

Selbst in einem großen Kübel gedeihen Beerensträucher einige Jahre, auch auf Balkon und Terrasse. In der Regel sind die Pflanzen ausreichend winterhart und liefern über mehrere Jahre frische Früchtchen.

Empfehlenswerte Beerenobstsorten: https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/089918/index.php

Kulturheidelbeeren im eigenen Garten: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/3163-kulturheidelbeeren.pdf

Erziehung von Johannis-, Stachel- und Jostabeeren als Spindel oder Hecke: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/erziehung_beerenobst_spindel_und_hecke.pdf

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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