Obwohl wir mitten in der Beerensaison stecken und fleißig die bunten und gesunden Früchte ernten, ist heuer ist ein schwieriges Jahr für die Naschfrüchte, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Beerenobst hat Platz in jedem Garten und es ist doch ein gewisser Luxus Früchte direkt vom Strauch gleich auf den Tisch zu bekommen. Frischer geht es nicht.
Die besondere Beerensaison 2021
Starkregen und Hagel schädigten ab der Mitte der Erdbeersaison die empfindlichen Früchte. Durch explosionsartiges Auftreten von Fruchtfäulen und Grauschimmel war die Erdbeerernte rasch beendet. Sommerhimbeeren, und auch jetzt schon mancherorts die ersten Herbsthimbeeren, sind täglich zu ernten, um schimmeligen Früchten vorzubeugen. Während sich rote und schwarze Johannisbeeren relativ robust zeigen, findet man an den Stachelbeeren durch Sonnenbrand geschädigte und aufgeplatzte Früchte. Heidelbeerfrüchte zeigen noch keine Schäden. Sie werden öfter, am besten täglich durchgepflückt.
Kirschessigfliege im Anmarsch
Die Kirschessigfliege liebt feucht-warmes Wetter und breitet sich seit Ende Juli stärker aus. Da sie neben Beeren auch andere weiche Früchte (z.B. Steinobst, Kiwi und Aronia, aber auch Mahonien und Schlehen) befällt, ist mit ihr den ganzen Herbst zu rechnen. Somit sind es ohne Schutzmaßnahmen schlechte Aussichten für Brombeeren, Herbsthimbeeren, Holunder und Tafeltrauben. Bei Tafeltrauben hat sich das Einnetzen in Organzabeutel bewährt. Die feinmaschigen Netze dienen nicht nur dem Schutz vor der Kirschessigfliege, sondern auch vor Wespen und Vögeln. Größere Pflanzen können mit Spezial-Gemüsefliegennetzen umspannt werden, deren Maschengröße bei 0,8 mm liegt. Lediglich zur Ernte wird das sonst dicht geschlossene Netz kurz geöffnet. Ernten Sie das Obst ständig, in nur kurzen Abständen. Durch die Kirschessigfliege geschädigte Früchte entfernen Sie aus dem Bestand. Vom Kompostieren ist abzuraten. Hier finden Sie weiter Informationen: https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/131844/index.php
Erhöhter Pilzbefall
Neben Fruchtfäulen findet man in diesem Jahr vermehrt Pilzbefall an Beerenobst-Arten: Echter und Falscher Mehltau sowie Rostpilze. Bestandshygiene ist hier besonders empfehlenswert. Schneiden Sie befallene Blätter, Triebe und Früchte heraus und entsorgen Sie diese in der Biotonne und nicht über den eigenen Kompost.
Einige Liebhaber schwören auf Stärkungsmittel (Schachtelhalmbrühe, Komposttees) oder auf den Einsatz von Effektiven Mikroorganismen. Doch dies muss vorbeugend erfolgen und zeigt bei hohem Befallsdruck mit extremer Witterung nicht immer den gewünschten Erfolg.
(Bilder: Christine Scherer sowie Hubert Siegler und Mareike Wurdack © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
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