Der frühe Herbst bietet eine Fülle von erntefähigem Obst und Gemüse. „Wir sollten für die Ernte unseres Gartens dankbar sein“, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Der Garten kann unseren täglichen Speiseplan bereichern, er bietet uns auch Zierde und Erholung sowie Lebensraum für Tiere.
Jedes Jahr ist anders. Witterung, Sortenwahl und Pflege haben einen großen Einfluss auf die Ernte der unterschiedlichen Obst- und Gemüsearten. Doch auch Früchte mit Makeln sind wertvoll.
Erntedank
Äpfel, Birnen und auch Quitten füllen nun die Erntekörbe, bereichert durch Zwetschgen, Tafeltrauben und Walnüsse. Wildobst wie Kornelkirsche, Zierquitte und Apfelbeere (Aronia) sind willkommene herbe Fruchtkombinationen bei der Verarbeitung. Herbsthimbeeren gilt es weiterhin regelmäßig zu pflücken.
Die Ernte des Sommergemüses lässt nach. Sofern nicht durch die Kraut- und Braunfäule schon im Juni geschädigt, reifen die letzten Tomaten. Mit Echtem Mehltau befallene Zucchinipflanzen tragen noch wenige neue Früchte und auch die Gurkenernte ist vorbei. Bei den Stangenbohnen gibt es nochmals ein schönes Essen. Herbstliche Gemüse bereichern nun den Teller: Möhren, Rote Bete, Kürbis, Endivien, Mangold.
Die Ernte der Gartenarbeit ist nicht nur in der Menge der Gartenfrüchte zu sehen, sondern auch in der Schönheit und Vielfältigkeit, die auf diesem Stück Land zu finden ist. Ein naturnaher Garten kann ein kleines Stückchen Eden sein – sind wir dankbar dafür.
Tag gegen Lebensmittelverschwendung
Der 29. September ist Internationaler Tag des Bewusstseins für Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. Das passt gut in den Herbst, wenn wir einen dankbaren Blick auf das Obst, das Gemüse und die Zierpflanzen werfen, die auf unserer Erde gewachsen sind. Und trotzdem gehen wir mit den Lebensmitteln nicht gut um. Sie müssen optisch immer top sein, kleine Schönheitsfehler werden nicht akzeptiert und so landen sie oft in der Tonne.
Wer selbst im Garten anbaut merkt schnell, wie lange es bis zu Ernte dauert und wie diese z.B. durch Witterung und Schädlinge beeinflusst wird. Wir erhöhen die Wertigkeit von Obst und Gemüse, in dem wir auch Krummes, Kleines und mit Schadstellen Behaftetes ernten und verwerten. Gerichte aus eigenen Gartenprodukten bereichern den Speiseplan und können bewusst und mit Genuss genossen werden. Man weiß wo es herkommt und wie es angebaut wurde. Frischer und regionaler geht es nicht.
Beispiele: Verwenden Sie zunächst kleine Möhren, die bald schrumpeln würden, schneiden Sie schadhafte Stellen am Apfel großzügig aus, um Kuchen zu backen oder Mus zu kochen. Große Möhren, Rote Bete und Kartoffeln eignen sich für die Lagerung, ebenso gesunde Äpfel und Birnen. Verkorkte Stellen beim Kernobst sind durch Kälteeinwirkung entstanden und nur ein optischer Schaden.
(Bilder: Christine Scherer und Hubert Siegler © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung