2022 – Gartentipp 5 – Japanwaldgras – das Gras für (fast) alle Fälle

31. Jan 2022

Gräser liegen bei der Gartengestaltung im Trend. Vielleicht wurde gerade deshalb das noch weniger bekannte Gras die Staude des Jahres 2022. Das Japanwaldgras lässt sich auf vielfältige Weise in den Garten einfügen, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Das mittelhohe Gras mit seinen langen, überhängenden und zarten Blättern bildet Graskissen, die nicht nur schön im Sommer sind, sondern auch im Herbst und Winter Struktur in den Garten bringen. Ein Platz im Halbschatten verträgt das Japanwaldgras besonders gut.

 

Japanwaldgras im Garten

Das Japanwaldgras (Hakonechloa macra) lässt sich in viele Gärten integrieren. Dort wächst es gut und ist langlebig, wenn der Standort stimmt. Es besitzt einen horstigen Wuchs und bildet kleine Ausläufer. Da es nicht von innen verkahlt, kann es sehr lange an einem Standort stehen. Ungünstig sind schwere und staunasse Böden. Trotzdem mag es keine zu trockenen Böden. Wobei es, wenn es gut eingewurzelt ist, auch trockene Phasen gut übersteht. Dies ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig. Der beste Platz ist im Halbschatten, da dort die Böden nicht so schnell austrocknen. Ansonsten lieber sonniger als zu schattig. Gelbe und panaschierte Sorten würden im Schatten mit der Zeit vergrünen. Im Vollschatten wächst selbst die Wildform mit seinen frisch grünen Blättern kaum. Achten Sie auf ausreichend Bodenfeuchte, besonders an sonnigen Standorten. Dann sind die Gräser ausreichend frosthart. Japanwaldgras blüht im Juli und August. Doch die Blüten ist eher unscheinbar.

Die Pflanzung erfolgt im Frühjahr von April bis Juni. Bei späterem Pflanzen kann es sein, dass das Gras den Winter nicht überlebt. Man rechnet mit vier bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter bei einer flächigen Pflanzung. Ansonsten ist der Pflanzabstand 40 Zentimeter. Übrigens Schnecken mögen die Grashalme nicht. Japanwaldgräser benötigen wenig Dünger, da sie sonst nicht standfest sind und sich auf den Boden legen. Nach dem Winter schneidet man die Gräser im Februar bis März auf zehn Zentimeter zurück.

 

Farbe beim Japanwaldgras

Beim Austrieb im Frühjahr (erst ab April) erscheinen hellgrüne, oft rötliche Halme. Bis zum Sommer bilden sich recht kompakte, aber trotzdem luftige platte Kugeln. Etwa im Oktober färben sich die Blätter ockerfarben bis orangebraun und bieten eine sehr attraktive Herbstfärbung. So bleiben die Graskissen dann bis zum Winterende, wenn das Gras seinen Rückschnitt bekommt.

Außer der Wildform von Hakonechloa macra mit seinen frischgrünen Halmen und Blättern, gibt es verschiedene Sorten. Gestreifte Blätter zeigen die Sorten ‘Albostriata‘ (weiß-grün) und ‘Aureola‘ (gelb-grün). Goldgelb strahlt ‘Allgold‘. Auch weitere Sorten sind im Angebot der Staudengärtner. Sie erreichen Höhen zwischen 40 und 100 Zentimetern.

 

Mit Japanwaldgras im Garten gestalten

Besonders gut passt das Japangras in moderne Gärten, wenn es nicht nur einzeln, sondern großflächig gepflanzt wird. Dann vermittelt es nicht nur Ruhe, sondern auch Großzügigkeit. Hakonechloa besitzt auch einen meditativen Charakter durch seine kissenbildende Wuchsform und beruhigt so bunte Staudenpflanzungen.

Durch den späten Austrieb eignet sich besonders eine Kombination mit frühlingsblühenden Zwiebelblumen wie Traubenhyazinthen, Narzissen und Zierlauch. Vergilben deren Blätter, so werden diese vom wachsenden Japanwaldgras überdeckt. Zusammen mit Blattschmuckpflanzen ergeben sich schöne Gartenbilder. So kann es kontrastreich sein mit Großblättrigen wie Funkie, Bergenie oder auch mit farbigem und dunklem Laub wie dem Schlangenbart oder blaublättrigen Funkien. Attraktiv ist aber auch eine Pflanzung Ton-in-Ton mit gleichfarbigen Blättern. Kombinationen mit buntblühenden Stauden sind ebenfalls denkbar und bringen Ruhe in den Blütenreigen. Durch den Wuchscharakter kaschiert das Gras Beetränder und schafft weiche Übergänge. Es lässt sich an den Teich oder Bachlauf pflanzen.

Das Japanwaldgras eignet sich sogar für große Kübel und Töpfe. Hier ist ein Platz in der Sonne nicht zu empfehlen. Zwingend ist ein halbschattiger Standort mit guter Wasserversorgung auf Balkon und Terrasse. Im Winter benötigen die Topfpflanzen Schutz vor Nässe und häufigem Durchfrieren.

Da fragt mancher nach Gras und Biodiversität? Zumindest bietet das Japanwaldgras Schutz und Überwinterungsmöglichkeiten für allerlei Getier.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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