Schnittlauch (Allium schoenoprasum) wird von allen Küchen-Kräutern mit am häufigsten genutzt. Auffallend ist jetzt seine hübsche Blüte, die Bienen und andere Insekten anlockt. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Ratschläge zur Pflege des beliebten Küchenkrautes.
Im Gartenbeet und auch auf kleinen Balkonen in Töpfen und anderen Gefäßen lässt sich Schnittlauch anbauen. Somit kann man ihn stets frisch nutzen.
Schnittlauch-Pflege
Schnittlauch wächst am liebsten in einem nährstoffreichen, kalkhaltigen und nicht zu trockenen Boden ohne Staunässe. Zwiebelgemüse sind eigentlich recht genügsam. Doch für eine reiche und wiederholte Ernte während des Sommers benötigt der Schnittlauch immer wieder Wasser und Nährstoffe. Am besten geschieht dies mit einer stickstoffbetonten Flüssigdüngung. Die Grunddüngung erfolgt im zeitigen Frühjahr mit einer Kompostgabe.
Als Würzkraut nutzt man die bis 30 Zentimeter hohen Röhrenblätter. Je nach Sorte können diese sehr zart oder grob sein. Zur Ernte schneiden Sie die Blätter am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere bis auf etwa drei Zentimeter ab. Stellt man das grüne Sträußchen in ein mit etwas Wasser gefülltes Glas, halten die Halme zwei Tage frisch.
Bilden sich Blüten, so stehen diese auf harten Stängeln. Viele kleine Einzelblütchen bilden eine Scheindolde. Meist blühen sie rosa und lila. Es gibt auch es Sorten mit rötlichen oder gar weißen Blüten. Nach dem Verblühen ist es ratsam die alten Blüten vor dem Aussamen zu entfernen. Die Samen sind sehr keimfreudig und man läuft Gefahr, dass aus jeder Ritze neuer Schnittlauch wächst. Auch Ameisen vertragen die Samen im ganzen Garten.
Jahrelang am gleichen Standort hat der Schnittlauch oft ein dichtes Wurzelwerk gebildet. Nach dem Rückschnitt ist die beste Gelegenheit diesen Wurzelfilz mit einem Kultivator aufzureißen und damit den Wurzeln mehr Platz zu verschaffen. Schnell bilden sie wieder dichte Horste.
Gelegentlich tritt Schnittlauchrost auf. Die grünen Halme sind mit färbenden Rostsporen bedeckt und nicht mehr zum Verzehr geeignet. Schneiden Sie dann den Schnittlauch komplett zurück.
Schnittlauch für Menschen
Die röhrenförmigen Laubblätter des Schnittlauchs lassen sich am besten frisch in der Küche verwenden, sei es im Salat, in Saucen, über Eierspeisen oder einfach nur auf dem Butterbrot. Für die kalte Jahreszeit lassen sich die kleingeschnittenen Röhren auch tiefgefrieren oder trocknen. Die kleinen abgezupften Blütchen zaubern Farbe in einen grünen Salat oder dekorieren andere Speisen. In Blumen- oder Kräutersträußen halten die Blütenkugeln recht lange.
Schnittlauch ist nicht nur ein Küchenkraut. Da die Pflanze auch Trockenheit sehr gut verträgt, wird sie bei Dachbegrüngungen, in Schottergärten und Straßenrandbegrünungen recht häufig verwendet. Auch als Beeteinfassung in einem Gemüsegarten eignet sich der Schnittlauch gut und dient als blühender „Buchsersatz“.
Bienen lieben Schnittlauchblüten
Ab Mai beginnt die Blütezeit des Schnittlauchs. Rosa bis zart lila – bei Schnittknoblauch auch in weiß – stehen die typischen Blütenkugeln über den grünen Röhrenblättern und schmücken die Pflanze. Vor allem Bienen, aber auch andere Insekten besuchen nun die Blüten, die Nektar und Pollen bieten. In einem bienenfreundlichen Garten lässt man deshalb immer einen Teil des Schnittlauchs zum Blühen kommen. Nach dem Abblühen jedoch werden das alte Laub und die Blüten entfernt und gedüngt, damit der Schnittlauch bis zum Herbst wieder durchtreiben kann.
Schnittlauch auch im Winter
Für den Wintervorrat sticht man im Herbst einen Teil des Schnittlauches aus, entfernt seitlich anhaftende Erde und pflanzt ihn dicht in einen kleinen, nur unwesentlich größeren Topf. Diesen senkt man dann einfach bodengleich wieder in ein freies Beet ein und deckt ihn dünn mit Laub ab. Am besten lässt man die Töpfe ein paar Wochen draußen im Gartenbeet. Die Ballen treiben williger aus, wenn sie zuvor mindestens drei Wochen Temperaturen um den Nullpunkt erfahren haben. Lust auf frisches Grün? Entnehmen Sie die Töpfe etwa zwei Wochen bevor Sie im Winter Schnittlauch schneiden wollen und stellen sie bei etwa 18 Grad Celsius hell am Fenster auf.
(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung