Während die Ernte von Gurken und Tomaten in diesem Jahr durch fehlende Wärme im Frühsommer und häufige Niederschläge weniger gut ausfällt, profitiert das Wachstum der Bohnen von diesem Wetter. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen Garten-Bohnen vor, die nun voll im Ertrag stehen.
Eine solch reiche Bohnenernte hatten wir schon ein paar Jahre nicht mehr. Der Anbau von Hülsenfrüchten tut auch dem Boden gut.
Bohnen – Vielfalt aus dem Garten
Dank ausreichend feuchter Witterung wachsen die Bohnen sehr zügig und setzen reiche Frucht an. Zudem sind die Hülsen sehr zart. Anders in trocken-heißen Sommer: bei großer Hitze und Lufttrockenheit setzt die Blütenbildung oft aus, die Blüten werden kaum befruchtet und fallen ab. Erst wenn die Temperaturen etwas zurückgehen, entwickeln sich wieder neue Blüten. Die wenigen Hülsen bilden oft Fäden. Dies erleben wir in diesem Jahr nicht.
Speisen mit frischen Bohnen sind ein Genuss. Lassen Sie die Hülsen nicht allzu sehr ausreifen, sondern ernten Sie lieber öfter durch (etwa zweimal wöchentlich), dann bilden sich mehr Blüten und der weitere Fruchtansatz erfolgt reichlicher. Wird es doch einmal zu viel, lohnt es kurz zu blanchieren und einzufrieren. Wer Bohnen übersieht, findet beim nächsten Mal übergroße Früchte. Sind die Körner im Inneren bereits gut entwickelt, verwendet man nur sie und entfernt die zähen Hülsen. Grundsätzlich gilt: Gartenbohnen dürfen niemals roh verzehrt werden! Sie enthalten Lektine. Das sind Stoffe, die auf unseren Stoffwechsel giftig wirken. Diese Stoffe sind jedoch als Eiweiße hitzeempfindlich. Sie sind bei grünen Bohnen nach wenigen Minuten (ca. vier Minuten) vollständig zerstört und damit völlig gefahrlos. Die Bohnensamen enthalten mehr Lektine, sie müssen mindestens sechs Minuten kochen. Blaue Sorten werden beim Kochen dunkelgrün, der lila Farbstoff hält sich leider nicht.
Bohnensorten gibt es viele. Die Hülsen sind dabei nicht nur grün. Gelbe und blaue Sorten fallen zwischen den grünen Blättern auf. Moderne Sorten bilden normalerweise keine störenden Fäden. (Ausnahme Witterung!). Je nach Platzangebot können Sie Busch- und Stangenbohnen anbauen. Stangenbohnen können auch gut als Gestaltungselement in den Gemüsegarten eingebaut werden. Vielfältige Rankhilfen können eingesetzt werden. Es eignen sich spezielle Bohnenstangen, aber auch Äste von Korkenzieherweide und Haselnuss und sogar Schnüre. Wie wäre es mit einem Bohnen-Zelt im Garten? Zudem eignet sich der Anbau von Stangenbohnen als Sichtschutz.
Busch- und Stangenbohnen anbauen
Busch- und Stangenbohnen brauchen Wärme. Deshalb bekommen sie ihren Platz im Garten nicht vor Mitte Mai, entweder gesät oder gepflanzt. Die Anzucht in Töpfchen hat Vorteile: keimende Samen werden nicht durch die Bohnenfliege geschädigt. Außerdem haben die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung, wenn sie ins Freie kommen. Die jungen Pflänzchen dürfen jedoch nicht zu groß sein. Stangenbohnen beispielsweise wachsen schnell zusammen und ein Entwirren der Ranken ist mühsam. Besser ist es, wenn die Jungpflanzen gleich um die Stangen ranken.
Übrigens bringt der Anbau von Bohnen und anderen Hülsenfrüchten auch Vorteile für den Boden. Die an den Wurzeln sitzenden Knöllchenbakterien binden Luftstickstoff und machen ihn für Pflanzen verfügbar. Die verzweigten Wurzelsysteme lockern den Boden auf.